Für diese wichtige Partie reaktivierte Käerjeng die bereits zurückgetretenen Spielerinnen Jill Weintzen und Nicki Schilt. Diekirch musste hingegen auf Joy Wersant (Kreuzbandriss) verzichten. Die Anfangsphase der Begegnung gehörte klar den Käerjengerinnen. Vor allem Jenny Zuk drückte dem Spiel früh ihren Stempel auf und hatte mit vier Treffern maßgeblichen Anteil an der schnellen 6:1-Führung nach neun Minuten. Auf der anderen Seite tat sich Diekirch schwer, offensiv ins Spiel zu finden.
Doch der CHEV zeigte eine starke Reaktion. Der Underdog profitierte von zunehmenden Unkonzentriertheiten im Spiel von Käerjeng. Plötzlich schlichen sich viele technische Fehler ein, wodurch Jones, Hoffmann und Co. ihre Chance witterten und Tor um Tor aufholten. Mit mehr Elan und Entschlossenheit kämpfte sich Diekirch bis zur 22. Minute auf 10:11 heran. Käerjengs Trainer Dan Mauruschatt sah sich gezwungen, eine Auszeit zu nehmen, um den Lauf des Gegners zu stoppen. Dennoch blieb die Partie bis zur Pause hart umkämpft. Mit einer knappen 13:12-Führung ging Käerjeng in die Kabine.
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste: Käerjeng trat erneut entschlossener und strukturierter auf, während Diekirch Schwierigkeiten hatte, vor allem offensiv den Rhythmus zu finden. Mit einem 6:1-Zwischenspurt erspielten sich Zuk, Kirtz und Co. bis zur 42. Minute eine komfortable 19:13-Führung. Im Gegensatz zur ersten Hälfte ließ Käerjeng nun nichts mehr anbrennen und hielt das Tempo hoch. Zwar stemmte sich Diekirch gegen die drohende Niederlage, doch der Kampfgeist war gebrochen. Der Vorsprung wurde sogar noch vergrößert, sodass Käerjeng souverän ins Finale einzog – und damit die bittere Halbfinal-Niederlage gegen die Red Boys aus dem Vorjahr vergessen ließ.
Trainer Mauruschatt bilanzierte: „Am Anfang haben meine Spielerinnen genau das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten: kontrolliert gespielt und die Angriffe zu Ende geführt – das war unser Erfolgskonzept. Aber dann wurden wir nervös. Zwei, drei misslungene Aktionen haben uns verunsichert. Unser Gegner hat das perfekt ausgenutzt. In der Pause erinnerte ich die Mannschaft daran, die Spielzüge konsequent durchzuspielen. Dann würden wir auch als Sieger vom Platz gehen. Letztendlich ist unsere Taktik aufgegangen.“
Ein gelungenes Comeback feierte Schilt, die aufgrund zahlreicher verletzungsbedingter Ausfälle im Training rekrutiert wurde: „Es ist mein Verein. Deshalb habe ich zugesagt – auch wenn es ein bisschen Überzeugungsarbeit gebraucht hat. Es war eine harte Trainingswoche, mein Körper hat sehr gelitten. Ich habe nicht auf meiner gewohnten Position gespielt, aber es hat Spaß gemacht“, sagte die langjährige Leistungsträgerin, die voraussichtlich auch am Sonntag im Finale im Aufgebot stehen wird, ehe sie sich wieder in ihre Sportrente verabschiedet.
Statistik
Diekirch: Secara-Croitoru (1-45’, 56-60’, 7 Paraden), Bisenius (45-56’, 1 P.) – Petit, Pereira 3/2, Argyelan 2/1, Kler, Hüttig, Hoffmann 4, Mopibo 2, Prickaerts 1, Jones 4, Gonçalves, Elcheroth 2, Biwer, Muller 1, Princic
Käerjeng: Jurcevic (1-52’, 13 P.), Huberty (52-60’, 2 P.) – Galic 1, Birsens, Melchior, Zuk 7/2, Poulet 4, Reiter, Schmit, Monteiro 1, Weintzen, Radoncic, Kirtz 8/2, Gustowska, Welter 3, Schilt 2
Schiedsrichter: Schmidt/Volz
Zeitstrafen: Diekirch 5 – Käerjeng 5
Siebenmeter: Diekirch 4/7 – Käerjeng 4/5
Zwischenstände: 5’ 1:4, 10’ 2:6, 15’ 5:10, 20’ 8:11, 25’ 10:12, 30’ 12:13, 35’ 13:16, 40’ 13:18, 45’ 14:20, 50’ 16:22, 55’ 18:26
Zuschauer: 350 (geschätzt)
De Maart

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