Zwar kam David Gaudu, Kapitän des Teams Groupama-FDJ, in Voiron (Isère) als 25. ins Ziel und wies damit die gleiche Gesamtzeit wie Vingegaard (42.) auf, doch übernimmt der Franzose dank der Addition aller bisherigen Platzierungen die Führung. Der Italiener Giulio Ciccone liegt mit acht Sekunden Rückstand auf Rang drei.
Mit 28 Jahren darf der französische Kletterspezialist, dessen Saison bislang schwierig verlaufen war – mit einem unauffälligen 66. Platz beim Giro d’Italia und einem Tour-de-France-Ausfall, der ihn vor den Fernseher verbannte – erstmals in seiner Karriere das Führungstrikot einer großen Rundfahrt überstreifen.
„Das ist der verdiente Lohn für die Arbeit der Jungs heute. Es war ein kleines Ziel, aber wir wollten uns auch nicht zu sehr darauf versteifen, weil immer das Risiko eines Sturzes besteht. Ich glaube, das ist das erste und letzte Mal, dass ich in diese Rolle schlüpfe – das ist nicht mein Platz“, sagte Gaudu bei Eurosport.
Mannschaftszeitfahren am Mittwoch
„Es ist natürlich symbolisch: Montag gewinne ich in Italien auf der Vuelta, nachdem der Giro misslungen ist. Heute hole ich mir das Führungstrikot in Frankreich. Das ist ein schöner Zufall!“, freute er sich.
Dass er das Rote Trikot am Mittwoch beim Mannschaftszeitfahren in Figueres (Katalonien) verteidigen kann, gilt als sehr unwahrscheinlich. Dennoch versprach Gaudu, dass Groupama-FDJ „alles geben“ werde. „Wir werden sehen, was morgen passiert – aber das Tagesziel haben wir geschafft!“, so sein Fazit.
Die Vuelta, die in Abwesenheit des slowenischen Seriensiegers Tadej Pogacar vor allem als Duell für den Dänen Jonas Vingegaard gilt und erstmals in Italien gestartet ist, machte einen kurzen Abstecher über französische Straßen. Dabei standen die Anstiege zum Col de Montgenèvre und zum Col du Lautaret auf dem Programm, bevor es nach Voiron nahe Grenoble ging.
Eine Ausreißergruppe von fünf Fahrern sorgte zunächst für die ersten Abstände, wurde aber 91 Kilometer vor dem Ziel wieder gestellt. Der Spanier Sinuhé Fernandez, letzter Überlebender dieser Gruppe, versuchte es anschließend alleine und hielt dem Feld lange stand, ehe auch er wenige Minuten später eingeholt wurde.
Auch Bruno Armirail wagte eine Attacke, doch er wurde 14 Kilometer vor dem Ziel in Voiron schnell wieder eingeholt.
Das Finale der Etappe, mit einem Schnitt von über 50 km/h gefahren, wurde von einem Sturz überschattet, in den mehrere Fahrer – darunter der Brite George Bennett – verwickelt waren. (AFP)
Im Überblick
80. Spanien-Rundfahrt, 4. Etappe: Susa – Voiron (192 km):
1. Ben Turner (Großbritannien/Ineos Grenadiers) 4:50:14 Stunden, 2. Jasper Philipsen (Belgien/Alpecin-Deceuninck), 3. Edward Planckaert (Belgien/Alpecin-Deceuninck), 4. Ethan Vernon (Großbritannien/Israel-Premier Tech), 5. Jenthe Biermans (Belgien/Arkéa-B&B Hotels), 6. Mads Pedersen (Dänemark/Lidl-Trek), 7. Fabio Christen (Schweiz/Q36.5), 8. Orluis Aular (Kolumbien/Movistar), 9. Guillermo Thomas Silva (Argentinien/Caja Rural-Seguros RGA), 10. Nicolò Buratti (Italien/Bahrain Victorious), … 68. Bob Jungels (Luxemburg/Ineos Grenadiers) alle gleiche Zeit
Stand in der Gesamtwertung nach 4 von 21 Etappen:
1. David Gaudu (Frankreich/Groupama-FDJ) 15:45:50 Stunden, 2. Jonas Vingegaard (Dänemark/Visma – Lease a Bike) gleiche Zeit, 3. Giulio Ciccone (Italien/Lidl-Trek) 0:08 Minuten zurück, 4. Egan Bernal (Kolumbien/Ineos Grenadiers) 0:14, 5. Thomas Pidcock (Großbritannien/Q36.5) 0:16, 6. Jai Hindley (Australien/Red Bull-Bora-hansgrohe), 7. Santiago Buitrago (Kolumbien/Bahrain Victorious), 8. Matteo Jorgenson (USA/Visma – Lease a Bike), 9. Sepp Kuss (USA/Visma – Lease a Bike), 10. Juan Ayuso (Spanien/UAE Emirates-XRG) alle gleiche Zeit, … 90. Jungels 7:56
De Maart
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