Mittwoch29. Oktober 2025

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HalbmarathonJenny Gloden nicht zu schlagen

Halbmarathon / Jenny Gloden nicht zu schlagen
Jenny Gloden (l.) setzte sich ganz schnell an die Spitze des Halbmarathonrennens Foto: L’essentiel/Vincent Lescaut

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Aus luxemburgischer Sicht ist seit jeher der Halbmarathon interessant, bei dem es in den letzten Jahren immer wieder einheimische Erfolge gab. Auch 2024 stand mit Jenny Gloden eine FLA-Athletin ganz oben auf dem Treppchen.

Über einen luxemburgischen Erfolg durften sich die Zuschauer beim Semimarathon freuen, denn Jenny Gloden hat wieder zugeschlagen, auch wenn die Vorbereitung der amtierenden Cross- und Zehn-Kilometer-Meisterin alles andere als ideal war: „Ich hatte keine gute Woche, war erkältet und konnte nicht laufen gehen. Doch ich bin durch die vielen Leute an der Strecke einfach getragen worden. Ich habe eine Stunde lang, glaube ich, nur gelacht. Ab der Roten Brücke wurde es dann schwer, doch das ist ja bekannt.“ Dabei kann sich die Fola-Athletin mit warmem Wetter überhaupt nicht anfreunden, wie sie weiter erklärt: „Ich vertrage das überhaupt nicht, vor allem nicht, wenn es so ist wie in letzter Zeit. Wir hatten lange schlechtes Wetter und dann kommt plötzlich diese Hitze, sodass man sich gar nicht daran gewöhnen konnte.“

Von Kilometer zwei an hatte sich Gloden abgesetzt, lief das Rennen somit fast ausschließlich alleine an der Spitze und war damit umso glücklicher, dass es gereicht hat, auch wenn sie dabei längst nicht an ihre persönliche Bestzeit auf dieser Strecke herankam. Hier gab es sogar einen Luxemburger Doppelerfolg, denn mit Anne Reiser, die, wie Luc Scheller, ebenfalls in der Trainingsgruppe „Sauerbeen“ trainiert, sicherte sich drei Minuten hinter Gloden den zweiten Rang.

Triathlonspezialist überrascht

Bei der Herren ging der Sieg in diesem Jahr an den Belgier Michiel van der Bauwhede (1:13:27), der jedoch nicht an die Zeit eines Yonas Kinde aus dem vergangenen Jahr herankam, der vor zwölf Monaten rund sieben Minuten schneller war. Als bester Luxemburger lief derweil ein Allround-Sportler über die Ziellinie, den man im Vorfeld gar nicht wirklich auf der Rechnung hatte: Triathlon-Spezialist und Tischtennisspieler Eric Gonderinger landete auf Platz fünf und war selbst davon überrascht: „Ich kann es kaum glauben. Ich bin das Rennen hier fast in jedem Jahr mitgelaufen, ich glaube, es ist das zwölfte Mal. Ich bin oft vorne mit dabei, doch es hat meistens der letzte kleine Sprung gefehlt, um es bis ganz nach oben zu schaffen. Den ING nutze ich einfach auch, weil es perfekt in meine Vorbereitung auf die Triathlonsaison passt.“ Das Rennen in der Hauptstadt gefällt ihm einfach so gut, dass er es sich eigentlich nicht entgehen lassen möchte: „Es ist mit das schönste Rennen im ganzen Jahr, weil die Atmosphäre einfach so toll ist, auch wenn der Parcours brutal hart ist. So wie in diesem Jahr mit den hohen Temperaturen, an die man in den letzten Wochen gar nicht gewöhnt war.“

Es war auch diese Stimmung, durch die er das Rennen am Anfang zu schnell anging, wie er lachend zugibt: „Die Anfeuerungsrufe haben einen zu Beginn getragen, sodass ich mit Leuten mitgelaufen bin, bei denen ich wusste, dass es nicht gut ausgehen würde. Am Ende kommt es einfach darauf an, wer am meisten auf die Zähne beißen kann, wenn es wieder hoch Richtung Kirchberg geht.“ Vergessen ist damit auch der Auftritt beim letzten Ironman in Remich, als er den hohen Temperaturen Tribut zollen musste: „Da bin ich im Notfallzelt gelandet, das ist eine Erfahrung, die ich keinem wünsche. Das hat mich gelehrt, auch mal zu bremsen, auch wenn es gerade hier schon sehr schwierig ist.“ In zwei Wochen geht es nun mit dem ersten Ironman der Saison weiter, seiner eigentlichen Spezialdisziplin.