Irene Paredes kann sich bei der kniffligen Halbfinal-Mission ganz auf die Unterstützung ihrer Edelfans verlassen. „Ich habe Glück, denn meine Familie begleitet mich überall hin“, erzählt die 34-Jährige mit strahlenden Augen: „Sie folgen mir gerne, und für mich ist das die Grundlage, um mich entspannter zu fühlen.“ Es gebe ihr „Ruhe und Kraft“, wenn ihr drei Jahre alter Sohn Mateo und ihre Ehefrau Lucía Ybarra auf der Tribüne sitzen.
Das werden sie auch am Mittwoch (21.00 Uhr/ARD) gegen Deutschland in Zürich wieder tun, wenn Paredes mit Spanien nach einem ihrer wenigen unerfüllten sportlichen Träume jagt. Nach dem WM-Titel 2023 greift sie nun den EM-Thron an. „Wir wollen wirklich zeigen, was wir können“, betonte die Kapitänin, und es vor allem „besser machen“ als in den bisherigen Spielen gegen das DFB-Team. In acht Duellen gab es fünf Niederlagen und keinen Sieg.
Um das zu ändern, will Paredes als Anführerin vorweggehen. Ganz so, wie es die in der Jugend als Siebenkämpferin gestartete Baskin auch abseits des Platzes tut. Die Abwehrspielerin ist nicht nur als einzige Mutter im spanischen Kader Vorreiterin und setzt sich unermüdlich für die Rechte von Spielerinnen mit Nachwuchs ein. Sie kämpft auch in außergewöhnlichem Maße für Gleichberechtigung und insbesondere die Rechte ihrer Mannschaft.
Seltsam
Beim Kuss-Skandal um ihre Mitspielerin Jenni Hermoso nach dem WM-Finale 2023 hatte sie mit am lautesten ihre Stimme erhoben, sagte vor Gericht im Prozess gegen den früheren Verbandspräsidenten Luis Rubiales aus. Mit ihrer Meinung über das Urteil hielt sie nicht hinter dem Berg. „Ich halte die Verurteilung wegen eines sexuellen Übergriffes für angemessen. Aber es ist seltsam, dass es keine Verurteilung wegen Nötigung gibt“, sagte sie deutlich.
„Irene ist unsere Kapitänin und verkörpert das jeden Tag“, schwärmt Trainerin Montse Tomé. Beim EM-Turnier glänzte Paredes bereits mit ihrer Kopfballstärke, traf unter anderem in der Vorrunde gegen Belgien. Doch vor allem hält sie den Zauberkünstlerinnen um Alexia Putellas und Aitana Bonmatí in der Defensive den Rücken frei. Mit der Unterstützung des kleinen Mateo will sie Spanien nun erstmals in ein Europameisterschafts-Finale führen. (SID)
De Maart
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