Dienstag28. Oktober 2025

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„Ich fühle mich vera…..“

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Die Trainerdiskussion bei RM Hamm Benfica schlug in den letzten beiden Wochen hohe Wellen. Carlo Weis wurde ins Gespräch gebracht noch bevor der damalige Trainer Filipe Vilaverde über seinen Abschied informiert wurde.

Eine Situation, mit der sich der 39-Jährige nicht abfinden wollte. Er trat mit sofortiger Wirkung zurück und redet jetzt erstmals Klartext.

Weis kommt

Am Dienstagabend unterschrieb Carlo Weis definitiv seinen 2 1/2-Jahresvertrag bei RM Hamm Benfica. Auch ein erstes Treffen mit der Mannschaft gab es am Dienstag schon.

Tageblatt: Filipe, wie hast du über das Interesse deines ehemaligen Vereins an Carlo Weis erfahren?

Filipe Vilaverde: „Ich habe es durch die Medien erfahren. In den Monaten vorher gab es schon Spekulationen, aber ich habe mich nie darum gekümmert. Ich hatte keinen Grund, zu zweifeln, da die Resultate stimmten. Durch den Druck verschiedener Vorstandsmitglieder und einiger Sponsoren hat sich der Verein entschieden, zu reagieren. Ich habe Sportdirektor Augusto Martins sofort zur Rede gestellt. Als er mir erklärte, dass die Informationen stimmen, war für mich klar, dass ich zurücktreten muss. Mental war es nicht mehr möglich, weiterzuarbeiten.“

Was wirfst du den Vereinsdirigenten vor?

„Ich prangere die Art und Weise an. Wenn ein Vorstandsmitglied auf mich zugekommen wäre und mir erklärt hätte, dass sie einen erfahreneren Trainer wollen, hätte ich das sogar verstanden. Aber sie sind mir in den Rücken gefallen und das kann ich nicht akzeptieren. Ehrlichkeit und Konsequenz hätte ich mir gewünscht. Die Argumente, die sie gebracht haben, dass ich nicht über den Trainerschein verfüge, sind lachhaft und eine faule Ausrede.“

Gab es in letzter Zeit Anzeichen für eine solche Entwicklung?

„Ja, schon. Aber seit ich das Team übernommen habe, war eine Kontinuität zu erkennen. Die mannschaftliche Geschlossenheit ist durch mich wieder zurückgekehrt. Vielleicht hatte ich ja zu viel ‚culot‘, als ich mir zugetraut habe, das Team zu übernehmen. Ich habe mir jedenfalls nichts vorzuwerfen.“

Fühlst du dich aufgrund der Umstände ungerecht behandelt?

„Ja, ich fühle mich vera….. Deshalb wollte ich auch dieses Interview geben, um Klartext zu reden. RM Hamm Benfica kann die Situation jetzt herunterspielen, aber ich fühle mich hintergangen.“

Die Entscheidung für Weis wurde nach dem 8:2-Sieg gegen Hesperingen getroffen. Die Formkurve zeigte nach oben. Leidet dein ehemaliger Verein an Realitätsverlust?

„Ein bisschen schon. Es fehlt vor allem an Glaubwürdigkeit. Anfang der Saison wurde gesagt, dass die Mannschaft erst aufgebaut werden muss. Für mich war klar, dass wir uns besser als letztes Jahr platzieren müssten. Monate später wird dann Platz 6 als neues Ziel ausgegeben. Auch noch logisch, da die Mannschaft eine Menge Potenzial hat. Kurz darauf gibt der Vorstand als neues Ziel die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb aus. Damit hatte ich auch noch kein Problem, aber das sagt einiges aus …“

Kannst du dem neuen Trainer Carlo Weis Vorwürfe machen?

„Nein, gar nicht. Er wurde angesprochen und hat die Offerte angenommen. Er kann meiner Meinung nach viel hier verändern, vor allem auf taktischer Ebene.“

Wird er nach dem ganzen Hickhack Probleme bekommen, um vom gesamten Team akzeptiert zu werden?

„Schwer zu sagen. Bereits bei der Niederlage in Petingen war die ganze Frustration zu erkennen. Ich habe das Spiel im TV gesehen und habe das Team nicht mehr wiedererkannt. Die Kraft, welche die Mannschaft in den letzten Monaten stark gemacht hat, ging von mir aus. Deshalb kann ich mit Sicherheit behaupten, dass ich das Spiel in

Wie haben die Spieler auf deinen Rücktritt reagiert?

„Ich habe mich beim letzten Training von jedem Spieler einzeln verabschiedet. Einige waren traurig, andere wütend, und manche hatten sogar Tränen in den Augen. Ich hatte es in den letzten Monaten fertiggebracht, dass jeder Spieler mit Stolz auftritt, und das wiederum macht mich stolz.“

Wie geht es nun mit deiner Trainerkarriere weiter?

„Ich bin realistisch und weiß, dass mir noch viel fehlt. Das nächste Angebot werde ich mir mit Sicherheit fünfmal überlegen. Ich habe auch kein Problem damit, mir die Spiele als Zuschauer anzusehen.“