Donnerstag23. Oktober 2025

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TischtennisHostert/Folschette ringt Berburg im „Golden Match“ nieder und holt das Double

Tischtennis / Hostert/Folschette ringt Berburg im „Golden Match“ nieder und holt das Double
Hostert/Folschette feiert die Titelverteidigung in der Meisterschaft Foto: Editpress/Jerry Gerard

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Nach einem fünfstündigen Krimi, inklusive „Golden Match“, steht Hostert/Folschette zum dritten Mal in Folge als Landesmeister fest. In dem ebenso stimmungsvollen wie hochklassigen Endspiel gegen Berburg, das eigentlich keinen Verlierer verdient gehabt hätte, wurde die Saison wortwörtlich mit Pauken und Trompeten abgeschlossen.

Trotz der sommerlichen Temperaturen hatten die Anhänger beider Finalisten es sich nicht nehmen lassen, ihren Nachmittag in der Sporthalle von Koetschette zu verbringen. Wie beim 6:3-Erfolg von Außenseiter Berburg letzten Sonntag gegen Titelverteidiger Hostert/Folschette wurden die Zuschauer erneut mit Tischtennis der Extraklasse belohnt.

Nach seinem beeindruckenden Comeback-Sieg benötigte Berburg ein Unentschieden, um den Favoriten in dessen Halle vom Thron zu stürzen. Nach der Devise „Never change a winning team“ hatte Berburg seine Mannschaft so wie im Hinspiel aufgestellt, mit Leandro Fuentes und Michael Schwarz im vorderen Paarkreuz. Hostert/Folschette hingegen hatte umgestellt und Maël Van Dessel neben den an Position eins aufschlagenden Gleb Shamruk gesetzt. Damit kam es in der ersten Partie zum Duell zwischen Shamruk und Schwarz. Letzten Sonntag hatte sich Ersterer ohne Satzverlust durchgesetzt. Diesmal sollte es besser laufen für den Deutschen, bei seinem letzten Auftritt in Luxemburg. In einer hochklassigen Partie sah Schwarz bei 2:1-Satzführung und 8:2 Punkten im vierten Durchgang schon wie der sichere Sieger aus. Sein Gegner kämpfte sich aber heran und wehrte anschließend drei Matchbälle ab. Schwarz erspielte sich eine vierte Chance, die er sich, zum Jubel der vielen mitgereisten Berburger Anhänger, nicht entgehen ließ. Zur gleichen Zeit lieferten sich Van Dessel und Fuentes ein Duell auf Augenhöhe. Nach gewonnenem ersten Satz lag der Argentinier im zweiten Abschnitt mit 9:6 vorn. Der Einzel-Landesmeister hielt dem Druck jedoch stand und drehte die Partie zum Spielstand von 1:1.

Im hinteren Paarkreuz waren die Favoritenrollen klar verteilt. Mit einem Dreisatz-Sieg gegen Kevin Kubica brachte David Henkens die Gäste erneut in Führung. Am Nebentisch musste Zoltan Fejer-Konnerth lediglich den dritten Satz an den jungen Scholtes abgeben, sodass es mit dem Spielstand von 2:2 in die Pause ging.

Danach ging es in den Begegnungen Shamruk-Fuentes und Van Dessel-Schwarz um die „big-points“ bei der Meisterschafts-Entscheidung. Dessen waren sich die Berburger Fans bewusst und sorgten für Heimspiel-Stimmung. Davon beflügelt, gewann Schwarz den ersten Durchgang gegen Van Dessel. Im Spitzenspiel war es der Ranglisten-Zweite Shamruk, der den Eröffnungssatz gegen Fuentes, die Nummer zehn der nationalen Hierarchie, gewann. Die Matches sollten über die volle Distanz gehen. Mitte der Verlängerung nahmen die beiden Berburger Spieler zeitgleich ihre Auszeit, um den Schwung ihrer Gegner zu stoppen. Dies sollte Fuentes gelingen, derweil Schwarz die Vorentscheidung trotz 2:1-Führung gegen den nervenstarken Van Dessel verpasste.

Nach dem Tischtennis-Meistertitel liegt der Fokus von Maël Van Dessel jetzt auf dem Abitur
Nach dem Tischtennis-Meistertitel liegt der Fokus von Maël Van Dessel jetzt auf dem Abitur Foto: Editpress/Jerry Gerard

Damit stand es 3:3 und Pokalsieger Hostert/Folschette musste drei der nächsten vier Auseinandersetzungen zu seinen Gunsten entscheiden, um seine Chance auf den Double-Gewinn aufrechtzuerhalten. Zunächst gelang Kubica die Revanche gegen Tom Scholtes. Derweil ging es in der Nebenbox, zwischen Fejer-Konnerth und Henkens, in den fünften Satz. Beim Stand von 7:4 zu Gunsten des ehemaligen deutschen Nationalspielers schöpften die Gastgeber wieder Hoffnung. In dem Moment packte Henkens jedoch sein bestes Tischtennis aus und ging mit 8:7 Punkten in Führung. Sichtlich frustriert, nahm Fejer-Konnerth eine Auszeit. Mit stehenden Ovationen der Zuschauer gingen beide zurück an den Tisch. Der Belgier war jedoch nicht mehr von der Siegerstraße abzubringen und machte die letzten drei Punkte in Serie.

Van Dessel mit fünf Siegen „Matchwinner“

Zum Titelgewinn musste Berburg jetzt „nur noch“ ein Doppel gewinnen. Nach optimalem Beginn ließen sich die beiden Berburger Duos die Butter noch vom Brot nehmen, sodass die Zuschauer auch noch die Kirsche auf dem Kuchen serviert bekamen – das „Golden Match“. Dieses wird im Modus „best of 5“ ausgetragen, wobei jede Partie nach einem Satz entschieden ist. Es kam, wie es kommen musste: beim Stand von 2:2 musste das Doppel die Entscheidung bringen. Die Dämme brachen, als Van Dessel und Shamruk, nach Abwehr von zwei Matchbällen, ihrem Team die nicht mehr für möglich gehaltene Titelverteidigung sicherten.

„Nach der Niederlage von ‚Zolli’ (Fejer-Konnerth) hatte ich es fast für unmöglich gehalten, dass wir es noch schaffen würden. Berburg hat zwei starke Doppel und eigentlich immer gewinnt eins davon. Wir waren mental sehr stark, haben zu keinem Moment aufgegeben und haben es dann irgendwie noch hingekriegt, das Spiel zu drehen, so wie Berburg es im Hinspiel geschafft hatte“, freute sich Maël Van Dessel, für den in knapp zwei Wochen die nächste Herausforderung, diesmal ohne Tischtennis-Schläger, ansteht. „Wegen des Abiturs bin ich derzeit ziemlich im Stress. Das hatte aber keinen Einfluss auf meine Leistung“, so der 19-Jährige, der mit seinen fünf Siegen zum Matchwinner avancierte.

Im Überblick

Final-Rückspiel:
Hostert/Folschette – Berburg 6:4
Gleb Shamruk – Michael Schwarz 1:3
Maël Van Dessel – Leandro Fuentes 3:1
Zoltan Fejer-Konnerth – Tom Scholtes 3:1
Kevin Kubica – David Henkens 0:3
Shamruk – Fuentes 2:3
Van Dessel – Schwarz 3:2
Fejer-Konnerth – Henkens 2:3
Kubica – Scholtes 3:1
Shamruk/Fejer-Konnerth – Fuentes/Scholtes 3:1
Van Dessel/Kubica – Schwarz/Henkens 3:1

„Golden Match“:
Hostert/Folschette – Berburg 3:2
Fejer-Konnerth – Fuentes 3:11
Shamruk – Scholtes 15:13
Van Dessel – Schwarz 11:4
Kubica – Henkens 8:11
Shamruk/Van Dessel – Henkens/Schwarz 12:10

Freudenschrei von Kevin Kubica
Freudenschrei von Kevin Kubica Foto: Editpress/Jerry Gerard