Mittwoch22. Oktober 2025

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TischtennisHostert/Folschette feiert vierten Meistertitel in Folge

Tischtennis / Hostert/Folschette feiert vierten Meistertitel in Folge
Maël Van Dessel spielte am Sonntag sein letztes Match für Hostert/Folschette Foto: Editpress/Jean-Jacques Patricola

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Mit einem 6:2-Erfolg in Berburg hatte sich Hostert/Folschette im Hinspiel des Finales der Mannschaftsmeisterschaft eine optimale Ausgangsposition verschafft. In eigener Halle wurde der Titelverteidiger dann am Sonntag seiner Favoritenrolle gerecht und gewann souverän den vierten Titel in Folge. Wie in den beiden Vorjahren bedeutete dies das Double.

Letzte Saison standen sich beide Teams erstmals im Endspiel gegenüber. Damals hatte Berburg sein Heimspiel mit 6:2 gewonnen und verpasste den Premierentitel nach einem epischen Match über fünf Stunden im „Golden Match“ denkbar knapp. Am Sonntag stand Berburg mit dem Rücken zur Wand und benötigte einen Sieg, um das Entscheidungsmatch zu erzwingen. Dafür mussten die vier Akteure des Herausforderers sich von ihrer besten Seite zeigen. Im Hinspiel hatte lediglich Tom Scholtes, mit seinen beiden Erfolgen gegen Zoltan Fejer-Konnerth und Kevin Kubica, überzeugen können. Bei seinen Mitspielern war eine gewisse Nervosität, vor allem in den entscheidenden Momenten, unverkennbar gewesen. Man durfte gespannt sein, ob es Leandro Fuentes, David Henkens und Loris Stephany diesmal gelingen würde, in der schwierigen Situation alles in den Ring zu werfen, um dem Titelverteidiger noch einmal gefährlich zu werden.

Mit einer Abgebrühtheit sondergleichen hatte das spielstarke Quartett von Hostert/Folschette zuletzt den Pokal gegen Reckingen zum dritten Mal in Folge gewonnen. Routiniert fügten Gleb Shamruk, Maël Van Dessel, Zoltan Fejer-Konnerth und Kevin Kubica den Berburgern in der Vorwoche die empfindliche Niederlage zu und benötigten in Koetschette lediglich ein Remis, um dem Klub von Präsident Guy Closener den nächsten Landesmeistertitel zu bescheren.

Zwei Abschiede

Vor ihrem letzten Einsatz bekamen Maël Van Dessel und Zoltan Fejer-Konnerth, unter großem Applaus, ein Bild als Andenken von Vereinssekretär Erny Decker überreicht. Anschließend ging es, vor den bis in die Haarspitzen motivierten Fans beider Klubs, gleich zur Sache.

Beide Mannschaften hatten, bis auf den Tausch der Positionen im vorderen Paarkreuz, im Vergleich zum Hinspiel keine Veränderungen in ihrer Aufstellung vorgenommen. Dadurch kam es gleich zum Auftakt zum Topspiel zwischen Van Dessel und Fuentes. Als Letzterer im ersten Satz mit 10:4 in Führung lag, setzte Van Dessel, der zwei Tage zuvor seinen Eid zum Sportsoldaten abgelegt hatte, zu einer beeindruckenden Aufholjagd an, und schaffte den 10:10-Ausgleich. Auch den siebten Satzball wehrte Van Dessel ab und entschied den ersten Durchgang zu seinen Gunsten. „Als ich zurücklag, habe ich weiter an mich geglaubt, da der Gegner unter Druck stand“, schilderte Van Dessel die Situation, die symptomatisch sein sollte für den weiteren Verlauf der Partie. Fuentes war danach völlig von der Rolle und musste sich ohne Satzgewinn geschlagen geben. Zu dem Zeitpunkt lag Shamruk mit 2:1 gegen Henkens vorn, der seinerseits zwei Chancen zum Satzausgleich vergab. Der Weißrusse ließ sich nicht lange bitten und nutzte seine erste Möglichkeit, um sich, wie im Hinspiel, mit 3:1 zu behaupten.

Danach waren die Berburger Youngster Stephany und Scholtes gegen Kubica und Fejer-Konnerth gefragt. Im Vergleich zum Hinspiel spielte Stephany gegen Kubica weitaus konzentrierter auf und konnte sich, mit einem Viersatz-Sieg, für seine Niederlage aus der Vorwoche revanchieren. Der erhoffte Ausgleich blieb den Gästen jedoch verwehrt, da Scholtes, trotz guter Gegenwehr, diesmal die Überlegenheit des ehemaligen deutschen Nationalspielers mit 6:11 im Entscheidungssatz anerkennen musste.

Nach der Pause hatte Hostert/Folschette die Möglichkeit, den Titel mit zwei Siegen frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen.

Van Dessel macht entscheidenden Punkt

Auch gegen Shamruk verpasste Fuentes wieder mehrere Satzbälle. Davon profitierte sein Gegner, um mit 2:0 in Führung zu gehen. Im dritten Satz ließ der ebenso elegante wie nervenstarke Ballkünstler dann nichts mehr anbrennen und brachte seine Farben mit 4:1 auf die Siegerstraße, zur Freude seiner zahlreichen Anhänger. „Wie in Berburg war es wieder ein sehr enges Match. Ich war noch zuversichtlicher, auch wenn ich wegen der schallenden Lautstärke eigentlich nicht allzu gerne in dieser Halle spiele. Ich war sehr fokussiert und habe die taktisch richtigen Entscheidungen getroffen. Im Vergleich zum Finale im vergangenen Jahr habe ich diesmal weitaus besser gespielt“, so Shamruk, der Hostert/Folschette auch in der nächsten Spielzeit erhalten bleibt.

Berburg und Leandro Fuentes müssen weiter auf ihren Premierentitel warten
Berburg und Leandro Fuentes müssen weiter auf ihren Premierentitel warten Editpress/Jean-Jacques Patricola

Zu dem Zeitpunkt lag Van Dessel, der hochkonzentriert gegen Henkens zu Werke ging, mit 2:1 in Führung. Der Belgier wehrte sich nach Kräften, konnte die drohende Niederlage jedoch nicht mehr abwenden. Mit dem Punkt zum 11:5, dem allerletzten von Maël Van Dessel für seinen Verein, für den er im Alter von neun Jahren erstmals aufgeschlagen hat, brachen dann alle Dämme. 

Seine Mitspieler, allen voran Kevin Kubica, stürmten auf den Matchwinner zu, der, ebenso wie Gleb Shamruk, in beiden Begegnungen ungeschlagen geblieben war. „Da ich im vorderen Paarkreuz spiele, ist es mir normalerweise nicht vergönnt, den entscheidenden Punkt zu holen. Der Sieg von Gleb (Shamruk) hat mir noch mehr Kraft gegeben, um die Entscheidung herbeizuführen“, beschrieb der Einzel-Landesmeister von 2024 den Moment kurz vor dem erlösenden Punkt. 

Berburg wartet weiter auf Premierentitel

In der kommenden Saison wird der Nationalspieler seine Karriere beim deutschen Zweitligisten TTC Indeland Jülich fortsetzen. „Hostert/Folschette hat alles für meine Entwicklung getan. Dadurch bin ich zu dem Spieler geworden, der ich jetzt bin. Allen Leuten, die immer an mich geglaubt haben, bin ich sehr dankbar. Auch in schwierigen Momenten war immer jemand da, der mir geholfen hat, um mich nach vorne zu bringen. Jetzt freue ich mich auf die neue Herausforderung. In Jülich muss ich mich beweisen, um mir einen Platz in der ersten Mannschaft zu sichern“, so der angehende Profi, der am Sonntag noch ein letztes Mal mit seinem Stammverein feiern konnte.

Nach etwas mehr als zwei Stunden überreichte der neue FLTT-Präsident Charles Muller die Landesmeister-Trophäe an das Erfolgsteam. Der vierte Titel wurde gefeiert, als wäre es der erste. 

Für Berburg sollte es, wie im vergangenen Jahr, nicht zum Premierentitel reichen. „Wir haben gut gespielt, am Ende hat es leider nicht geklappt, auch weil wir wieder in einer ganzen Reihe von Sätzen knapp unterlegen waren. Bis auf die Enttäuschung des verlorenen Finales ist meine erste Saison in Berburg eigentlich ganz gut verlaufen“, so Jugendnationalspieler Loris Stephany, der sich auf die kommende Saison freut, die Berburg mit dem gleichen Quartett in Angriff nehmen wird. 

Im Überblick

Rückspiel:
Hostert/Folschette – Berburg 5:1
Maël Van Dessel – Leandro Fuentes 3:0
Gleb Shamruk – David Henkens 3:1
Zoltan Fejer-Konnerth – Tom Scholtes 3:2
Kevin Kubica – Loris Stephany 1:3
Van Dessel – Henkens 3:1
Shamruk – Fuentes 3:0

Hinspiel: 
Berburg – Hostert/Folschette 2:6