Wenig überraschend verzichtete Hostert/Folschette bei der Mannschaftsaufstellung auf jegliches Experiment und vertraute dem gleichen Quartett wie im Hinspiel. Da auch der Pokalsieger sein Team identisch aufstellte, kam es zum Auftakt erneut zu den richtungsweisenden Duellen Tomas Koldas gegen Zoltan Fejer-Konnerth und Wang Xu gegen Gleb Shamruk. Hatten sich Fejer-Konnerth und Shamruk vor Wochenfrist noch ohne Satzverlust behaupten können, so erwies sich deren Aufgabe diesmal als weitaus schwieriger. Kaum wiederzuerkennen war Wang Xu, dem gegen Shamruk fast alles gelang (3:0). Am Nebentisch verkürzte Koldas gegen Fejer-Konnerth auf 1:2 Sätze. Beim Stand von 10:8 im vierten Durchgang leistete sich der Tscheche dann jedoch einen Fehlaufschlag und verpasste anschließend auch die zweite Möglichkeit zum Satzausgleich. Routinier Fejer-Konnerth bestrafte dies sofort und glich zum Spielstand von 1:1 aus.
Extrem umkämpft war der Auftakt der darauffolgenden Begegnung zwischen Marc Dielissen und Maël Van Dessel. Nach einem nicht enden wollenden Hin und Her hatte Letzterer das bessere Ende mit 21:19 für sich. Davon sollte sich der Ex-Nationalspieler nicht erholen. Dielissen verlor auch die beiden folgenden Sätze und damit das Spiel. Zur gleichen Zeit kam der Howalder Xia Cheng gegen Kevin Kubica, nach verlorenem ersten Satz, immer besser ins Spiel und revanchierte sich, mit einem 3:1-Erfolg, für die Niederlage von letztem Sonntag. Beim Pausenstand von 2:2 waren die Hoffnungen des DT Howald auf ein Entscheidungsspiel also weiter intakt.
2:2-Zwischenstand

Eine schwere Last lag jetzt auf den Schultern von Tomas Koldas. Der 23-jährige Neuzugang musste das Spitzenspiel gegen Shamruk gewinnen, wohlwissend, dass Wang es gegen den gut aufgelegten Fejer-Konnerth schwer haben würde. Beim Stand von 10:8 zugunsten von Koldas kam es zu einer längeren Pause. Koldas gab dem Schiedsrichter zu verstehen, dass die Sonneneinstrahlung in die Halle ihn blenden würde. Da ein Verschieben des Spieltisches nicht weiterhalf, blieb nichts anderes übrig, als abzuwarten. Im Parallel-Match ließen sich Fejer-Konnerth und Wang Xu nicht durch die äußeren Umstände beeinflussen und spielten ohne Unterbrechung weiter. Mit 3:0 brachte der ehemalige deutsche Nationalspieler seine Formation in Führung.
In der Zwischenzeit hatten die Wolken ein Einsehen mit den Aktiven, sodass die Partie zwischen Koldas und Shamruk, nach einer gut zehnminütigen Pause, fortgesetzt werden konnte. Trotz seiner 1:0-Satzführung gelang es dem nervös wirkenden Koldas nicht, sein gewohntes Leistungsniveau abzurufen. Shumruk nutzte dies geschickt aus und reihte drei Satzgewinne aneinander, zur vorentscheidenden 4:2-Führung. Zur erfolgreichen Titelverteidigung benötigte Hostert/Folschette damit nur noch einen Punktgewinn.
Von diesem war Kevin Kubica gegen Marc Dielissen weit entfernt. Davon ließ sich Maël Van Dessel zunächst nicht beirren, spulte sein Pensum gegen Xia Cheng herunter und gewann die ersten beiden Sätze recht locker. Im dritten Durchgang kam Sand ins Getriebe des jungen Nationalspielers. Beim Stand von 10:7 im vierten Satz drohte der Entscheidungssatz. Im Gegensatz zu seinen Teamkollegen und den zahlreich mitgereisten Anhängern blieb Van Dessel ruhig und machte die Satzbälle seines Gegners mit drei sehenswerten Punkten zunichte. Riesengroß war die Freude im Lager von Hostert/Folschette, als der „Youngster“ auch die letzten beiden Ballwechsel zu seinen Gunsten entschied und, wie vor gut einem Jahr in Linger, den Titel für seine Farben unter Dach und Fach brachte.
Matchwinner Van Dessel
„Ich hatte mitbekommen, dass Kevin (Kubica) gegen Marc (Dielissen) verloren hatte. Als Cheng drei Satzbälle hatte, habe ich nicht an den Spielstand gedacht. Ich sagte mir nur, dass ich ruhig bleiben müsse, um mich auf mein Spiel zu fokussieren. Das ist mit gelungen und ich konnte Punkt für Punkt einfahren“, gab der überglückliche Matchwinner zu verstehen, der im Gegensatz zu seinen Mitspielern nicht ausgiebig feiern kann, da er am Montag zu einem internationalen Jugendturnier nach Ungarn fährt.
Dennoch fühlt sich diese Meisterschaft besonders an, da ich den Verein gewechselt habe

Entscheidenden Anteil am Titelgewinn hat auch Zoltan Fejer-Konnerth, der ehemalige Spieler vom Serienmeister Düdelingen: „Ich glaube, das ist jetzt mein siebter Titelgewinn in Luxemburg. Dennoch fühlt sich diese Meisterschaft besonders an, da ich den Verein gewechselt habe. Mein Auftaktsieg gegen Koldas war enorm wichtig“, so der EM-Bronzemedaillengewinner im Doppel, der dem Verein, ebenso wie seine vier Mitstreiter, für mindestens eine weitere Saison erhalten bleiben wird.
Nach einer Saison wird Tomas Koldas hingegen den DT Howald Richtung Dänemark verlassen. Mit dem mehrfachen belgischen Jugendmeister Benjamin Rogiers hat der Verein von Präsident Frank Schreiner bereits einen gleichwertigen Ersatz gefunden.
„Um gegen diese Mannschaft zu gewinnen, muss vieles zusammenpassen. Zum Sieg hat, trotz unserer guten Vorstellung, noch einiges gefehlt. Letzte Saison haben wir gut angefangen und standen am Ende mit leeren Händen da. Diesmal lief es andersherum. Nach dem Pokalsieg wäre der Titelgewinn natürlich die Kirsche auf dem Kuchen gewesen“, so die Bilanz von Marc Dielissen, nach einer ebenso erfolgreichen wie anstrengenden Saison.
De Maart
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