Nationaltrainer Dan Santos musste in diesem wichtigen Duell auf Außenverteidigerin Leila Schmit verzichten, die auf der rechten Seite durch Leticia Mateus ersetzt wurde. Offensivkraft Charlotte Schmit hingegen wurde rechtzeitig fit und konnte von Beginn an auflaufen.
In Almaty begann die Partie für die Gastgeberinnen mit dem Worst-Case-Szenario. Jorge war auf und davon und wurde rund 15 Meter vor dem Tor von Norbayeva zu Fall gebracht. Schiedsrichterin Meyer zückte sofort die Rote Karte wegen Notbremse, entschied jedoch fälschlicherweise auf Freistoß. Das Foul an Jorge wurde nämlich eindeutig im Strafraum begangen. Der folgende Freistoß von Estevez ging knapp am Tor vorbei.
Luxemburg war jetzt in Überzahl und versuchte, seine technische Überlegenheit auszunutzen. Ein doppelter Fehler der FLF-Auswahl führte jedoch zum Führungstreffer der Kasachinnen. Zunächst beging Verteidigerin Machado ein unnötiges Foul rund 20 Meter vor dem Tor. Zhumabaikyzy trat zum Freistoß an. Ihr Schuss war zwar platziert, aber relativ langsam unterwegs. Trotzdem kam Schlimé nicht rechtzeitig in die Ecke und konnte den Einschlag nicht mehr verhindern.
Die Luxemburgerinnen reagierten durch einen Weitschuss durch Villegas nach einem Ballgewinn von Miller (19.). Bei Schmits Direktschuss packte die kasachische Torhüterin Ismailova eine Glanzparade aus (24.). Kurz vor der Pause marschierten Jorge (39.) und Thompson (43.) in Richtung Tor, wurden jedoch im letzten Moment von Verteidigerin Nurusheva beziehungsweise Keeperin Ismailova gebremst.
Miller schaltet schnell
In der Halbzeitpause nahm Santos seinen ersten Wechsel vor. Auf dem linken Flügel kam fortan Cherkane anstelle von Villegas zum Einsatz. Aus dem Nichts fiel in der 51. Minute der Ausgleich. Die bis dahin sehr starke Torhüterin Ismailova ließ den Ball bei einem Freistoß von Estevez zu weit abklatschen, Miller setzte nach und versenkte den Ball im Tor.
Kasachstan war nun gezwungen, zu reagieren, denn ein Unentschieden reichte der ehemaligen sowjetischen Teilrepublik nicht, um Platz eins zu übernehmen. In Unterzahl mussten sie die Zeitschinderei aufgeben, die sie seit dem Führungstreffer betrieben hatten, um Kräfte zu sparen. Die Räume öffneten sich und Luxemburg schlug sofort zu. Estevez schickte dos Santos in die Tiefe, die keine Probleme hatte, das 2:1 zu erzielen.
Kasachstan nahm zwei Wechsel vor, hatte aber sichtlich keine Kraft mehr, um die Luxemburgerinnen unter Druck zu setzen. In der 75. Minute hatte Miller die Entscheidung auf dem Fuß. Doch die zukünftige Bundesligaspielerin entschied sich, statt zu schießen, auf Thompson zu passen. Deren Schuss wurde abgeblockt. Dos Santos (78.) und Schmit (80.) hatten weitere gute Gelegenheiten. Die Hausherrinnen konnten nicht mehr reagieren und die FLF-Frauen konnten den erstmaligen Aufstieg in die Division B der Nations League feiern. Für das Endresultat sorgte die kurz vor Schluss eingewechselte Anna Miny (90.+3).
Statistik
Kasachstan: Ismailova – Norbayeva, Burova, Nurusheva, Demidova – Bibossynova (87. Yerzhanova), Zhumabaikyzy (65. Yermagambetova), Khairulina (87. Kharazanova), Turlybekova, Berikova (64. Nizamutdinova) – Aldanazar (36. Abdullayeva)
Luxemburg: Schlimé – Mateus, Machado, Kremer, dos Santos – Estevez (90.+1 Konsbruck), Miller – Jorge (90. Barbosa), C. Schmit (90. Kocan), Villegas (46. Cherkane) – Thompson (90.+1 Miny)
Schiedsrichterinnen: Meyer – Maubacq, Le Chevert (alle F)
Gelbe Karten: Abdullayeva, Khairulina, Berikova – Estevez
Rote Karte: Norbayeva (6., Notbremse)
Torfolge: 1:0 Zhumabaikyzy (14.), 1:1 Miller (51.), 2:1 dos Santos (59.), 3:1 Miny (90.+3)
Beste Spielerinnen: Burova – Miller, Estevez, dos Santos
Trainerstimme
Dan Santos (Luxemburg): „Es war ein schweres Spiel. Kasachstan hatte nur eine einzige Torchance und mit dieser haben sie das Tor gemacht. Wir haben Charakter bewiesen und danach den Ball laufen lassen und auch in dieser Höhe verdient gewonnen. Jetzt in die Division B aufzusteigen, ist der Lohn für fünf Jahre harte Arbeit. Ich bedanke mich beim ganzen Trainerstab und gratuliere den Spielerinnen. Es ist ein großer Schritt nach vorne für den Frauenfußball in Luxemburg.“
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