Freitag28. November 2025

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CMCM-MeetingHenz schlägt sein „Idol“: CSL-Duo feiert gelungenen Einstand über 1.500 Meter  

CMCM-Meeting / Henz schlägt sein „Idol“: CSL-Duo feiert gelungenen Einstand über 1.500 Meter  
Vivien Henz hielt sich lange im Rücken von Charel Grethen auf, ehe er ihn in der letzten Runde überholte Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Vivien Henz und Charel Grethen liefen am Sonntag beim CMCM Meeting in der Coque gemeinsam über 1.500 Meter. Das interne Duell der CSL-Athleten gewann Henz, der viel von seinem erfahrenen Trainingspartner Grethen lernt. 

Ein bisschen schmunzeln musste Vivien Henz nach dem Rennen schon. Mit einer Zeit von 3:39,96 Minuten lief er über die 1.500 Meter als Fünfter ins Ziel – und kam damit vor seinem Trainingspartner Charel Grethen an, der Siebter in 3:40,46 Minuten wurde. „Ihn zu schlagen, fühlt sich anders an, als wenn ich andere Gegner schlage“, sagte Henz. Immerhin verbringt das luxemburgische CSL-Duo während der Trainingseinheiten viel Zeit zusammen.

„Er ist immer mein Idol gewesen“, sagte der 20-Jährige. „Als ich mit zwölf Jahren mit der Leichtathletik angefangen habe, hatte ich nur ein Ziel: Ich wollte so sein wie er. Ich bin so froh, so viel von ihm lernen zu dürfen. Die Technik, wie wir die Trainings angehen, das Taktische – er bringt mir so viel bei. Er hat zehn Jahre mehr Erfahrung als ich, und das merke ich bei den Trainings. Ich sehe es vielmehr als Lehrer-Schüler-Beziehung, als dass wir Trainingspartner sind.“ 

Dass der Schüler am Sonntag in der Coque seinen Lehrer besiegt hat, habe „schon Spaß gemacht. Aber das ist heute nicht mein Fokus“, resümierte Henz. Vielmehr rückte für ihn das gute Gefühl in den Vordergrund, das ihm das Rennen am Sonntagnachmittag in der Coque gegeben habe. „Ich bin das Rennen langsam angegangen, es war das erste der Saison. Ich wollte schauen, wie die Form ist. Nach meinem Finish habe ich dann gespürt, dass noch mehr im Motor ist. Ich freue mich also auf das, was kommt.“ 

Grethen mit Einstand zufrieden

Zunächst wird Henz nun bei einem Meeting in Metz laufen, dann wird er eventuell bei den Landesmeisterschaften am 23. Februar antreten. Sein Ziel für die Hallensaison ist dabei klar definiert. „Ich will mich für die EM qualifizieren“, sagte Henz, der dafür die Norm von 3:37 Minuten bezwingen muss. „Ich habe das in den Beinen, das ist mein Ziel.“ Doch nicht nur die Indoor-EM, die vom 6. bis zum 9. März im niederländischen Apeldoorn stattfindet, steht auf seiner Agenda. Auch die Hallen-WM im chinesischen Nanjing (vom 21. bis zum 23. März) hat er sich im Kalender angekreuzt. Um sich direkt zu qualifizieren, müsste er unter 3:33,50 Minuten bleiben, doch auch eine Qualifikation über ein Ranking ist möglich. 

Auch Grethen selbst blickte positiv auf sein erstes 1.500 Meter-Rennen seit Juni letzten Jahres zurück. „Am Anfang habe ich mich noch zurückgehalten. Insgesamt war es ein guter Test und dann hoffe ich, dass die nächsten Rennen besser werden.“ Der zweifache Olympionike (Rio 2016, Tokio 2021) nahm es ebenfalls mit einem Grinsen auf, dass Henz vor ihm ins Ziel lief. „Ich freue mich natürlich für ihn. Wir helfen uns im Training gegenseitig, aber die Rennen gestaltet jeder für sich. Ich hoffe das Beste für ihn.“ Das Rennen in der Coque am Sonntag gewann derweil der Belgier Pieter Sisk in 3:36,71 – damit stellte er nicht nur eine persönliche Bestleistung auf, sondern verbesserte auch den Meeting-Rekord.

Für Grethen geht es nun nach Kasachstan, wo er kommende Woche in Astana läuft; danach steht ein Rennen in Belgrad an. Nach einem verpatzten Sommer will er über mehrere Rennen wieder Wettkampfpraxis sammeln. „Ich will zurück zu meiner alten Topform. Heute habe ich gesehen, dass die Form okay ist. Es gilt, sich jetzt von Rennen zu Rennen zu verbessern. Das Meeting hier in Luxemburg ist ein guter Anhaltspunkt gewesen. Ich habe heute noch einige taktische Fehler gemacht, das muss ich in den nächsten Rennen verbessern.“ 

Genau wie sein Trainingspartner will er sich für Apeldoorn und Nanjing qualifizieren. Wenn die beiden Events zu Ende sind, wird das CSL-Duo ein gemeinsames Trainingslager in Südafrika absolvieren. Dort haben Grethen und Henz bereits das nächste Ziel vor Augen: die Outdoor-WM in Tokio, die im September stattfindet.