Samstag1. November 2025

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Henx und Meynen die großen Gewinner

Henx und Meynen die großen Gewinner

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Die 43. „Championnats des Jeunes“ am Wochenende im POK werden nicht zu den großartigsten Auflagen in die Geschichte des Organisators Swimming Luxemburg eingehen.

Dafür fehlte es an Quantität und auch etwas an Qualität. Der Patient befindet sich aber auf dem Weg der Besserung.

Dass das 43 CIJ-Meet nicht die ganz großen Höhepunkte zu verzeichnen hatte lag auch daran, dass sich die Schwimmer quasi zwischen Großereignissen und in einer Aufbauphase befinden. Das trifft auch (oder vielleicht vor allem) auf das luxemburgische Nationalteam zu, das in der Woche zuvor einen zehntägigen Lehrgang auf Teneriffa absolvierte, bei dem hinsichtlich der JPEE hart gearbeitet wurde.

Dennoch konnten die FLNS-Schwimmer den Aufwärtstrend der letzten Jahre bestätigen, die Luxemburger standen immer wieder auf einem Medaillenplatz. Schade nur, dass die FLNS-Truppe nach dem ersten Sieg vor Jahresfrist im Mannschaftsklassement diesmal auf Rang 2 abrutschte, trotz exakt gleicher Punktzahl wie 2010. „Man muss diese Wertung nüchtern betrachten“, spielt Ingolf Bender dieses Klassement herunter, „in dieser Wertung gelangen nur die Platzierungen aus den Vorläufen zur Addition, zudem ist es auch ein Ergebnis von Masse“.

Vier Meetrekorde

International stechen vier Meetrekorde hervor. Vor 12 Monaten waren es deren „nur“ drei, wovon zwei auf das Konto von Raphaël Stacchiotti und Sarah Rolko gingen. Der Ettelbrücker befindet sich nach seiner Knieverletzung aber in der Rekonvaleszenz und die SL-Schwimmerin musste wegen ihres Schulterleidens absagen. Die Rekorde gingen in diesem Jahr an das schwedische Team, das insgesamt einen guten Eindruck hinterließ. Die 17-jährige Ida Lindborg schwamm auf dem Rücken drei Meetrekorde, der 19-jährige Mans Hjelm einen. Ein paar weitere Bestzeiten wurden knapp verfehlt, größtenteils gerieten die bestehenden Rekorde aber nie in Gefahr.

Das CIJ präsentierte in seiner 43-jährigen Geschichte aber auch immer wieder zukünftige Olympiasieger. Zwei Namen sollte man sich deshalb für die Zukunft vormerken, den des 14-jährigen Amerikaners Grant Goddard und vor allem den der 13-jährigen Deutschen Chantal Noe, die über 100 m Brust die absolut schnellste Zeit schwamm.

Mädchen erfolgreicher

Trotz der hehren Konkurrenz brauchten sich die Luxemburger nicht zu verstecken und knüpften nahtlos dort an, wo die Stacchiotti und Co. 2010 aufgehört hatten. Nur standen diesmal mit Julien Henx und Julie Meynen zwei junge Nachwuchsschwimmer im Fokus. Mit 55 Podiumsplätzen reichte das Ergebnis aber nicht an die 63 Medaillen vom Vorjahr heran, die Konkurrenz war allerdings stärker und breiter. Vor allem die Anzahl der Siege fiel um die Hälfte von 31 auf 16 Goldmedaillen.

Die Mädchen waren mit 28 Medaillen erfolgreicher als die Jungen, die 23 Medaillen holten. Im Gegenzug konnten die Jungen mit 9 Goldmedaillen gegenüber den 7 Siegen der Mädchen punkten.

Würdiger Nachfolger

Derweil Raphaël Stacchiotti verletzungsbedingt mit zwei Goldmedaillen (2010 waren es 5) auskommen musste fand er in Julien Henx einen würdigen Nachfolger. Und passend, da der Düdelinger im Ettelbrücker ein Vorbild sieht. Mit vier Siegen, über 200 m Lagen und Kraul, sowie 100 m Kraul und Delfin in der Altersklasse 16 Jahre, plus Silber und Bronze über 50 m Delfin bzw. 50 m Kraul – die Sprints wurden in einer offenen Kategorie ausgetragen – war Julien Henx erfolgreichster Teilnehmer des CIJ 2011. Schade nur, dass dem 15-Jährigen die JPEE-Pflichtzeit verwehrt blieb (siehe dazu auch Tageblatt Seite 47). In der gleichen Kategorie gewann Pit Brandenburger (SL) zweimal Gold, plus Bronze. Hervorzuheben ist das Bronze von Thibault Assini über 400 m Lagen (Open-Wertung).

Das Pendant zu Henx heißt bei den Mädchen Julie Meynen. Das SL-Ausnahmetalent gewann in der Altersklasse 14 Jahre dreimal Gold, über 100 m und 200 m Rücken, sowie 200 m Kraul, und holte Silber über 100 m Kraul, mit schlappen 5/100 hinter der Siegerin. Meynen stand zudem zweimal in einem Sprintfinale. Aurélie Waltzing, Charné Olivier, Manon van den Bossche und Rosin Flood gewannen die restlichen drei Goldmedaillen. Bei Olivier, van den Bossche und Flood stimmten auch die Zeiten. Gefallen konnten in dieser Hinsicht auch Jennifer Diederich, Monique Olivier, Eline van den Bossche und Anouk Schmidt.

Hinter den Erwartungen

Nicht so überzeugend war die Leistung von Aurélie Waltzing, die trotz Gold hinter den Erwartungen blieb und über 50 m Brust das Finale verpasste. Die Differdingerin schwamm bei der letztjährigen Auflage die einzigen beiden Landesrekorde.

Zu den Gewinnern zählte auch Christine Mailliet, die „hors concours“ schwamm und über 100m, 200 m und 400 m Freistil die Pflichtzeit für die JPEE unterbot. Verlierer waren in dieser Hinsicht Damien Assini (wird aber wahrscheinlich über die Staffel den Weg nach Liechtenstein finden), Stefan Fandel, Thibault Assini und Manon van den Bossche. Am Montag wird die FLNS seine Vorschlagsliste beim COSL einreichen. Jacky Banky konnte noch die Norm für die Junioren-EM präsentieren.

Chance für die Jugend

Zufriedenheit strahlte auch der Nationaltrainer aus: „Der Sinn dieses Jugendwettkampfes ist es der Jugend eine Chance zu geben, sich zu zeigen. Und in dieser Hinsicht hat unsere Mannschaft einen sehr großen Schritt gemacht. Einige haben gezeigt, dass da noch etwas Potenzial ist, vor allem in der Breite war das schon vielversprechend.“ Ingolf Bender sprach dabei aber nicht nur die Platzierungen an: „Ich weiß nicht einmal wie viele es sind. Aber andauernd war einer unterwegs zum Podium. Viel wichtiger waren für mich die Zeiten und die lassen mich hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.“