Samstag1. November 2025

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Paris-NiceHelfer im Sprint und im Berg: Alex Kirsch Sonntag am Start – auch Jungels und Geniets dabei

Paris-Nice / Helfer im Sprint und im Berg: Alex Kirsch Sonntag am Start – auch Jungels und Geniets dabei
Alex Kirsch nimmt Paris-Nice zum sechsten Mal in Angriff Foto: Editpress/Anouk Flesch

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Alex Kirsch wird ab Sonntag bei Paris-Nice seine gewohnte Rolle neben Sprinter Mads Pedersen einnehmen. Doch auch im Berg will er Kapitän Mattias Skjelmose zur Seite stehen. Neben dem 32-jährigen Profi von Lidl-Trek repräsentieren auch Kevin Geniets (Groupama-FDJ) und Bob Jungels (Ineos Grenadiers) die luxemburgischen Farben. 

Wenn Alex Kirsch auf seine ersten Rennen in dieser Saison blickt, hat er gemischte Gefühle: Zum Saisonauftakt brach sein Team das Rennen bei der Etoile de Bessèges (2.1) ab, bei der folgenden Tour de la Provence zeigte er starke Leistungen. „Die Etoile de Bessèges lief viel zu chaotisch ab“, sagt Kirsch. Schon auf der ersten Etappe fuhren Autos auf die Strecke und auch am zweiten Tag war dies wieder der Fall. „Wir haben mit der Fahrer-Gewerkschaft nach Lösungen gesucht. Für die dritte Etappe sollten dann mehr Motorräder zur Verfügung gestellt werden. Wir haben die Bedingung gestellt, dass wenn etwas passiert, wir sofort aufhören. Das war dann der Fall, das war sehr enttäuschend.“ 

Während Lidl-Trek also ausstieg, fuhren andere Teams wie Groupama-FDJ mit Kevin Geniets oder Cofidis weiter. Immerhin waren bei dem Rennen nun einfachere UCI-Punkte zu ergattern, weil große Teams wie Lidl-Trek, Red Bull-Bora-hansgrohe oder Ineos Grenadiers ausgestiegen waren. „Ich kann überhaupt nicht verstehen, so ein Rennen weiterzufahren. Mit dem Leben der Radsportler zu spielen, ist sehr unverantwortlich. Das Rennen war viel zu gefährlich.“ Eine Woche später konnte sich der 32-Jährige dann aber wieder aufs Sportliche konzentrieren: Bei der Tour de la Provence fuhr er auf der zweiten Etappe auf Platz sieben, beendete die dreitägige Rundfahrt als 13. – seinem Teamkollegen Mads Pedersen verhalf Kirsch gleichzeitig zum Etappen- und zum Gesamtsieg.

„Keine Angst vor den Bergen“

Bei Paris-Nice wird Kirsch in seine gewohnte Rolle als Helfer schlüpfen – aber nicht nur im Sprint für Pedersen, sondern auch für Kapitän Mathias Skjelmose, der letztes Jahr Vierter wurde und das Podium anvisiert. „Ich war bei der Tour de la Provence selbst von meinem Level am Berg überrascht. Ich habe seit dem Trainingslager sehr gut trainiert, alles deutet darauf hin, dass die Form sehr gut ist. Ich habe keine Angst vor Bergen“, sagt Kirsch. 

Kirsch kennt Paris-Nice, immerhin hat er schon fünfmal an dem Rennen teilgenommen. „Es ist das komplexeste Rennen im Kalender. Die ersten Etappen hängen vom Wind ab. Da können die Bergfahrer mehr Zeit verlieren als am Berg. Auch das Mannschaftszeitfahren (3. Etappe) ist entscheidend. Über die acht Tage ist man jeden Tag gefordert. Mathias (Skjelmose) kann Windkante fahren und wir im Team auch. Zwar war unser Teamzeitfahren in den letzten Jahren nicht so gut, aber auf dem Papier haben wir jetzt ein ordentliches Team.“ 

Die US-amerikanische Mannschaft hat sich speziell auf das Teamzeitfahren vorbereitet. „Wir haben in diesem Jahr viel in die einzelnen Fahrer investiert: Jeder hat seine aerodynamische Position verbessert, dann haben wir verschiedene Formationen und verschiedene Pacing-Strategien versucht. In den letzten Jahren haben wir das Teamzeitfahren mehr auf Gefühl bestritten, jetzt haben wir mehr auf Daten geachtet. Am Ende kommt es aber natürlich immer auch auf die Beine an.“ 

Geniets neben Martin

Neben Kirsch wird auch Kevin Geniets (Groupama-FDJ) am Sonntag in Le Perray-en-Yvelines starten. Für den Landesmeister ist es die vierte Teilnahme an einem Rennen, das es noch nicht so gut mit ihm meinte: 2022 fiel vor dem Start der siebten Etappe eine Werbetafel auf ihn, sodass er das Rennen aufgeben musste. 2023 wurde er ohne Zwischenfälle 26., im vergangengen Jahr zog er sich eine Fraktur in der Hand zu. In diesem Jahr wird er an der Seite von Kapitän Guillaume Martin an den Start gehen. Mit Remi Cavagna und Stefan Küng hat das Team außerdem eine solide Basis für das Teamzeitfahren. 

Als dritter Luxemburger ist Bob Jungels (Ineos Grenadiers) mit von der Partie. Mit bereits sieben Teilnahmen am Rennen zur Sonne ist er der erfahrenste Luxemburger. 2019 wurde er Gesamt-Achter. Gespannt wird man auf die Taktik der britischen Mannschaft sein dürfen, hat man doch keinen richtigen Anwärter auf eine Top-Platzierung im Gesamtklassement dabei. Mit Thymen Arensman ist immerhin ein Fahrer dabei, der die Top Ten anpeilen kann. Die klassischen Favoriten auf den Gesamtsieg kommen aus anderen Teams. Vorjahressieger Matteo Jorgenson ist genau wie Jonas Vingegaard für Visma-Lease a Bike am Start. Sie müssen sich wohl vor allem gegen João Almeida, Brandon McNulty (UAE), Aleksandr Vlasov (Red Bull-Bora-hansgrohe), Felix Gall (Ag2r), Skjelmose oder Santiago Buitrago (Bahrain-Victorious) durchsetzen. 

Die Etappen

Die Strecke von Paris-Nice 2025 (1.206 km):
9. März: 1. Etappe: Le Perray-en-Yvelines – Le Perray-en-Yvelines (156,5 km)
10. März: 2. Etappe: Montesson (Yvelines) – Bellegarde (Loiret) (183,9 km)
11. März, 3. Etappe: Circuit Nevers Magny-Cours (Nièvre) – Nevers (Teamzeitfahren über 28,4 km)
12. März, 4. Etappe: Vichy (Allier) – La Loge des Gardes (Allier) (163,4 km)
13. März: 5. Etappe: Saint-Just-en-Chevalet (Loire) – La Côte-Saint-André (Isère) (196,5 km)
14. März, 6. Etappe: Saint-Julien-en-Saint-Alban (Ardèche) – Berre l’Etang (Bouches-du-Rhône) (209,8 km)
15. März, 7. Etappe: Nice – Auron (Alpes-Maritimes) (147,8 km)
16. März: 8. Etappe: Nice – Nice (19,9 km)