Am Donnerstag wird Joseph Blatter 75 – es könnte sein letzter Geburtstag als FIFA-Präsident sein.
Rund zweieinhalb Monate nach seinem Ehrentag steht ein weiterer wichtiger Termin im Leben des zuletzt heftiger denn je kritisierten FIFA-Chefs an. Am 1. Juni kandidiert der Walliser für eine vierte Amtszeit. Und wenn nicht alle Anzeichen trügen, wird er sich nicht wie vor fünf Jahren per Akklamation im Amt bestätigen lassen können. Zuletzt verdichteten sich die Hinweise, dass mit dem mächtigen asiatischen Fußballverbands-Chef Mohammed Bin Hammam ein Gegenkandidat in den Wahlkampf gegen Blatter zieht.
Im Weltverband hat er sich mit geschicktem Politisieren einen breiten Rückhalt gesichert – vor allem bei den kleineren Mitgliedsverbänden. Über Tätigkeiten als PR-Chef des Walliser Verkehrsverbandes, Generalsekretär des Schweizer Eishockey-Verbandes und selbstständiger Marketing-Fachmann kam der Selfmade-Mann 1975 zur FIFA und machte als Zögling des damaligen Präsidenten João Havelange Karriere. 1981 wurde Blatter von dem Brasilianer zum Generalsekretär ernannt, 17 Jahre später folgte er ihm auf den Präsidentensessel.
Bislang überstand er noch jeden Skandal (nahezu) unbeschadet: die Pleite des langjährigen FIFA-Vermarkters ISL/ISMM, rechtliche Auseinandersetzungen um Verträge mit langjährigen Geschäftsfreunden oder speziell zu Beginn seines Regimes kursierende Manipulations- und Korruptionsvorwürfe.
Für Donnerstag ist eine kleine Überraschung für Blatter geplant, verlautete aus der FIFA-Zentrale. Was bei einer Wahl-Niederlage im Juni passieren würde, beschrieb Blatter so: „Wenn ich gewinne, ist es okay, wenn ich verliere, sage ich ’Danke schön‘ und gehe.“
De Maart
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