Nationaltrainer Maik Handschke war kurz nach dem Spiel vor allem stolz. Seine Spieler hatten dem großen Favoriten am Mittwochabend die Stirn geboten und Tschechien sogar kurz in Bedrängnis gebracht. „Ich bin sehr zufrieden, wie die Mannschaft gekämpft hat und wie sie als Team aufgetreten ist. Das war sehr schön anzusehen“, so Handschke. „Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die vom Potenzial und der Erfahrung her eigentlich weit über uns steht. Dafür hat sich mein Team supergut geschlagen.“ Besonders in der ersten Halbzeit hatten die FLH-Herren eine richtig starke Leistung auf den Platz gebracht. Nach 30 Minuten lagen sie nur knapp mit 10:12 zurück. „Die Abwehr war richtig engagiert, die Jungs haben sich gegenseitig geholfen und wirklich um jeden Ball gefightet“, sagte Handschke. „Im Angriff hat es danach ein bisschen gehapert. Es war auch Wurfpech dabei, manche Sachen haben wir noch nicht auf den Punkt gebracht.“ Das hat die „Roten Löwen“ am Ende um ein noch besseres Ergebnis gebracht.
Starke erste Halbzeit
Die Abwehrreihen auf beiden Seiten bestimmten von Beginn an das Spielgeschehen. Zwar geriet Luxemburg nach fünf Minuten durch zwei technische Fehler erstmals mit zwei Toren in Rückstand, doch die „Roten Löwen“ waren gut im Spiel und kamen innerhalb von vier Minuten wieder ran. Felix Werdel glich in der 9’ zum 4:4 aus, Loïc Kaysen brachte die FLH-Auswahl kurze Zeit später sogar mit 5:4 in Führung. In Unterzahl agierend, kamen die Luxemburger jedoch durch zwei gegnerische Siebenmeter erneut in Rückstand. Als dann auch noch der tschechische Torhüter Mrkva, der beim Spitzenklub THW Kiel unter Vertrag steht, zwei luxemburgische Angriffe in Folge parierte, darunter einen Siebenmeter, und die tschechischen Angreifer zwei einfache Tore warfen, geriet das FLH-Team erstmals deutlicher in Rückstand. Handschke reagierte beim Stand von 7:11 in der 25. Minute mit seiner ersten Auszeit – und er schien die richtigen Anweisungen gegeben zu haben. Denn Ojié Etute und Lé Biel verkürzten mit einem 3:0-Lauf kurz vor der Pause wieder auf 10:11.
Die „Roten Löwen“ kamen dann aber nicht gut in den zweiten Abschnitt. Defensiv agierten sie zwar weiter stark, doch im Angriff unterliefen ihnen mehrere Fehler. Bis zur 40. Minute kassierten sie einen 1:4-Lauf und die Tschechen zogen auf 16:11 davon. Handschke reagierte mit einem Time-out. Im Angriff taten sich die Luxemburger jedoch weiter schwer. Nach zehn torlosen Minuten gelang durch Guden erst in der 43. Minute das zweite Tor der zweiten Halbzeit. Der Gegner erhöhte dagegen bis zur 47. Minute auf 21:12. Torhüter Mika Herrmann verhinderte mit einigen Glanzparaden einen größeren Rückstand. Handschke nahm noch mal eine Auszeit. In der Schlussphase konnte sich seine Mannschaft dann wieder steigern und die Niederlage auf sechs Tore Unterschied korrigieren.
Heimspiel am Samstag
„Wir sind zufrieden mit der Leistung. Vor dem Spiel hätten wir das vielleicht nicht so erwartet. Dass wir in Tschechien nur 23 Gegentore bekommen, ist für uns überragend“, so FLH-Kapitän Ben Weyer. „Das bestätigt, dass wir in der defensiven Arbeit auf dem richtigen Weg sind. Da gilt es drauf aufzubauen und die gute Arbeit in der Defensive mit nach vorne zu nehmen, um das auch in einfache Tore umzusetzen.“
Am Samstag geht es für die FLH-Herren in der EM-Qualifikation mit dem Heimspiel gegen Kroatien weiter. Die Sitzplatz-Tickets im Gymnase der Coque sind bereits ausverkauft, Stehplätze sind noch zur Verfügung, sollen aber auch im Vorverkauf erworben werden.
Statistik
Tschechien: Mrkva (4 Paraden), Hrdlicka (6 P.) – Hrstka 4/4, Skopar 5, Piroch 2, Patzel, Kasparek 1, Reichl, Josef, Nantl, Solak 6, Morkovsky 2, Blaha, Zeman, Tomasek 2, Blecha 1
Luxemburg: Herrmann (1-56’, 9 P.), Felici (56-60’, 1 P.) – Krier 1, Guden 1, Weyer 4, Köller, Luke Kaysen 1, Veidig, Loïc Kaysen 2, I. Etute, O. Etute 2, Biel 1, Richard 1, Zekan, Hoffmann 1, Werdel 3
Schiedsrichter: Boshinovski/Nachevski (MKD)
Zeitstrafen: Tschechien 3 – Luxemburg 2
Siebenmeter: Tschechien 4/4 – Luxemburg 0/1
Zwischenstände: 5’ 2:1, 10’ 4:4, 15’ 6:5, 20’ 8:6, 25’ 11:7, 30’ 12:10, 35’ 13:11, 40’ 16:11, 45’ 19:12, 50’ 21:13, 55’ 22:15
Zuschauer: 1.482 (offizielle Angaben)
Im Überblick
1. Spieltag:
Tschechien – Luxemburg 23:17
Kroatien – Belgien (heute)
Tabelle:
1. Tschechien 1 Spiel/2 Punkte
2. Kroatien 0/0
3. Belgien 0/0
4. Luxemburg 1/0
So geht es weiter:
2. Spieltag, am Samstag:
20.15: Luxemburg – Kroatien
3. Spieltag, am 12. März:
Luxemburg – Belgien
4. Spieltag, am 15. März:
Belgien – Luxemburg
5. Spieltag, am 7. Mai:
Luxemburg – Tschechien
6. Spieltag, am 11. Mai:
Kroatien – Luxemburg
De Maart

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