Sonntag9. November 2025

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Formel 1Großer Preis von Aserbaidschan: Verstappen und Red Bull „on fire“

Formel 1 / Großer Preis von Aserbaidschan: Verstappen und Red Bull „on fire“
Max Verstappen gewann am Sonntag in Aserbaidschan Foto: Ozan Kose/AFP

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Max Verstappen wirkt auch in Baku wieder wie ein Titelkandidat – McLaren eher nicht.

Das Feiern hat Max Verstappen in den schwierigen Monaten nicht verlernt. Ausgelassen genoss er seinen zweiten Sieg in Folge und schäumte die Kollegen auf dem Podium ein – von denen niemand etwas Papayafarbenes trug. Denn McLaren hatte sich in Baku selbst geschlagen, WM-Spitzenreiter Oscar Piastri verfolgte das Rennen nach seinem frühen Crash schlecht gelaunt auf einem Klappstuhl am Streckenrand. Es scheint plötzlich ein neuer Wind zu wehen in der Formel 1.

„Wir sind on fire“, funkte Verstappen im Ziel an die Box, „was für ein unglaubliches Rennen“. Neben ihm durften Mercedes-Fahrer George Russell und Williams-Pilot Carlos Sainz auf dem Podest feiern, doch der Mann des Tages war eindeutig der Niederländer. Der immer noch große Rückstand auf Piastri im WM-Klassement beträgt 69 Punkte, aber die Form des Titelverteidigers und seines Teams lässt auf interessante kommende Wochen schließen.

Erstmals seit 15 Monaten nämlich gewann Verstappen zwei Grands Prix in Folge, es sei „schwer zu sagen“, was die Saison nun bringen werde: „Aber die letzten beiden Rennen waren großartig.“ Die nächste Strecke in Singapur (5. Oktober) werde „komplett anders, aber mal sehen, was wir dort schaffen können“.

Für McLaren war es ein verlorenes Wochenende. Der sonst so abgeklärte Piastri beging einen völlig unnötigen Fahrfehler in Runde eins, damit endete für ihn eine Serie von 34 Grands Prix in den Punkten. Länger schafften das in der Formel 1 nur Lewis Hamilton (48) und Verstappen (43). Der WM-Zweite Lando Norris verkürzte den Rückstand als Siebter bloß minimal, ihm fehlen bei sieben ausstehenden Rennwochenenden nun 25 Zähler auf seinen Teamkollegen Piastri. Es sprach am Sonntagabend auch niemand mehr über die Team-WM, die McLaren schon in Baku hätte gewinnen können – dafür genügte aber die Performance bei weitem nicht. 

Dem Rennsonntag vorausgegangen war eine höchst turbulente Qualifikation am Samstag mit zahlreichen Unfällen und dem Rekordwert von sechs Roten Flaggen. Am Start stellte sich das Feld dadurch sehr ungewöhnlich auf. Hinter Verstappen folgten in Sainz und Liam Lawson (Racing Bulls) zwei Piloten, die dort niemand vermutet hatte. Weiter hinten dafür einige Autos, denen ein Geschwindigkeitsvorteil zugetraut wurde: Natürlich die McLaren Norris (Startplatz 7) und Piastri (9), aber auch Charles Leclerc (10) und Hamilton (12) in den Ferrari.

Die beiden Hauptkonkurrenten, so sah man es bei Red Bull, „werden die McLaren sein“, sagte Motorsportberater Helmut Marko vor dem Start, „das hängt aber davon ab, wie sie durch das Feld kommen“. Sie kamen allerdings überhaupt nicht gut durchs Feld – Piastri kam nicht einmal durch die erste Runde. Der Australier legte zunächst einen Frühstart hin, bremste daher wieder ab, fiel ans Ende des Feldes zurück. Wenige Kurven später endete der Versuch einer Aufholjagd in der Leitplanke.

Und auch für Norris ging es in die falsche Richtung, von hinten rauschte Leclerc heran und ging vorbei. Norris war nun zwischen den beiden Ferrari gefangen. An der Spitze war Verstappen souverän unterwegs, baute seinen Abstand auf Sainz recht problemlos auf bis zu zehn Sekunden aus.

Er absolvierte bald in aller Ruhe seinen Reifenwechsel, Norris dagegen verlor bei seinem Stopp noch ein wenig Zeit. Für den Titelkandidaten blieb es an diesem Tag ein Kampf mit den Ferrari im vorderen Mittelfeld.

Im Überblick

Großer Preis von Aserbaidschan, 17. von 24 Läufen zur Formel-1-WM 2025, 51 Runden = 306,049 km: 1. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 1:33:26,408 Stunden (196,520 km/h im Schnitt), 2. George Russell (Großbritannien) Mercedes 14,609 Sekunden zurück, 3. Carlos Sainz (Spanien) Williams 19,199, 4. Andrea Kimi Antonelli (Italien) Mercedes 21,760, 5. Liam Lawson (Neuseeland) Racing Bulls 33,290, 6. Yuki Tsunoda (Japan) Red Bull 33,808, 7. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 34,227, 8. Lewis Hamilton (Großbritannien) Ferrari 36,310, 9. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 36,774, 10. Isack Hadjar (Frankreich) Racing Bulls 38,982, 11. Gabriel Bortoleto (Brasilien) Sauber 1:07,606 Minuten zurück, 12. Oliver Bearman (Großbritannien) Haas 1:08,262, 13. Alexander Albon (Thailand) Williams 1:12,870, 14. Esteban Ocon (Frankreich) Haas 1:17,580, 15. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 1:18,707, 16. Nico Hülkenberg (Deutschland) Sauber 1:20,237, 17. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 1:36,392, eine Runde zurück: 18. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine, 19. Franco Colapinto (Argentinien) Alpine – ausgeschieden: Oscar Piastri (Australien) McLaren (1. Runde/Unfall)
Schnellste Rennrunde: Verstappen (50.) 1:43,388 Minuten
Fahrerwertung: 1. Oscar Piastri (Australien) McLaren 324, 2. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 299, 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 255, 4. George Russell (Großbritannien) Mercedes 212, 5. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 165, 6. Lewis Hamilton (Großbritannien) Ferrari 121, 7. Andrea Kimi Antonelli (Italien) Mercedes 78, 8. Alexander Albon (Thailand) Williams 70, 9. Isack Hadjar (Frankreich) Racing Bulls 39, 10. Nico Hülkenberg (Emmerich) Sauber 37, 11. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 32, 12. Carlos Sainz (Spanien) Williams 31, 13. Liam Lawson (Neuseeland) Racing Bulls 30, 14. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 30, 15. Esteban Ocon (Frankreich) Haas 28, 16. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine 20, 17. Yuki Tsunoda (Japan) Red Bull 20, 18. Gabriel Bortoleto (Brasilien) Sauber 18, 19. Oliver Bearman (Großbritannien) Haas 16
Teamwertung: 1. McLaren-Mercedes 623, 2. Mercedes 290, 3. Ferrari 286, 4. Red Bull 272, 5. Williams-Mercedes 101, 6. Racing Bulls-Red Bull 72, 7. Aston Martin-Mercedes 62, 8. Sauber-Ferrari 55, 9. Haas-Ferrari 44, 10. Alpine-Renault 20

Ayrton
22. September 2025 - 10.56

Wie schon gesagt, man soll nie die Rechnung ohne den Max machen