Unter dem krachenden Feuerwerk rund um den Bahrain International Circuit verfiel sogar der eher ruhige Oscar Piastri in Euphorie. „Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis, es war ein unglaubliches Wochenende. Es ging schon im Qualifying los, jetzt haben wir mit viel Stil den Job zu Ende gebracht“, sagte der Australier und strahlte über das ganze Gesicht.
In seinem 50. Grand Prix in der Formel 1 fuhr er mit seiner unaufgeregten Art einen überzeugenden Start-Ziel-Sieg ein. Piastri strotzt vor Selbstbewusstsein. Auch als ein Safety-Car noch mal Spannung brachte, blieb er cool. „Ich habe mich trotzdem gut gefühlt, die Pace war gut und ich war zuversichtlich, dass ich einen guten Restart habe“, sagte er. Nach 57 Runden kam Piastri vor Mercedes-Pilot George Russell und Teamkollege Lando Norris ins Ziel.
Piastris Garagennachbar war geknickt: „Ein chaotisches Rennen für mich. Ein wenig enttäuschend, hier nicht den Doppelsieg für McLaren einzufahren, denn das wäre super gewesen“, sagte der Brite. Trotzdem durfte McLaren bereits den dritten Sieg im vierten Rennen 2025 bejubeln. Für die Konstrukteursweltmeister ist es bereits der dritte Sieg im vierten Rennen in diesem Jahr. Charles Leclerc wurde im Ferrari Vierter, Rekordweltmeister Lewis Hamilton belegte den fünften Platz.
Verstappen erlebt schweres Rennen
Weltmeister Max Verstappen erlebte derweil ein schwieriges Rennen. Für den Niederländer reichte es nur zu Platz sechs, „das Beste, was möglich war“, sagte er bei Sky. Nach seinem Sieg zuletzt in Japan fand er sich nun wieder in der Realität wieder, sein RB21 ist im Vergleich zur Konkurrenz zu langsam. Vor allem die deutlich wärmeren Bedingungen am persischen Golf kamen Piastri und Co. entgegen.
„Ich erwarte von mir selbst, dass ich gewinne“, sagte Piastri im Vorfeld bei Sky. Am Start kam er gut los, Leclerc verlor seine Position umgehend an Russell. Dahinter legte Norris einen Raketenstart hin und machte umgehend Druck auf den Silberpfeil vor ihm. Doch dem 25-Jährigen war kurz vor dem Losfahren ein Anfängerfehler unterlaufen. „Lando steht nicht richtig in seiner Startbox“, verpetzte Verstappen seinen WM-Konkurrenten am Funk. Der bekam im Anschluss eine Fünf-Sekunden-Strafe aufgebrummt, saß sie beim ersten Stopp ab. Sein Teamkollege zog derweil vom restlichen Feld davon, Verstappen steckte nach seinem Start von Rang sieben im Verkehr fest.
Safety-Car zur Hälfte
Schon bald machte sich der reifenfressende Asphalt bemerkbar – der Streckenbelag in Bahrain ist älter als der 18-jährige Kimi Antonelli. Norris und Verstappen machten in der elften Runde mit den Boxenstopps den Anfang, kurz danach folgte Piastri. Als sich das Feld wieder sortierte, lag er weiter vor Russell. Verstappen fiel hingegen weiter zurück und meckerte über sein Auto: „Alles überhitzt.“ Und auch Norris hatte Schwierigkeiten, musste Rang drei an Leclerc auf frischeren Reifen abgeben.

Nach etwas mehr als der Hälfte des Rennens herrschte aber wieder so etwas wie Chancengleichheit. Das Safety-Car kam auf die Strecke und stauchte das Feld zusammen – Sainz hatte Teile seines Unterbodens verloren. Die Top vier kamen abgesehen von Russell an die Box. Beim Restart geriet vor allem Norris durch Hamilton unter Druck, nach vorne ging nicht viel. Piastri baute sich wieder ein Polster auf.
In der Schlussphase kam es vor allem auf das richtige Reifenmanagement an.
Im Überblick
Großer Preis von Bahrain, 4. von 24 Läufen zur Formel-1-WM 2025, 57 Runden = 308,238 km:
1. Oscar Piastri (Australien) McLaren 1:35:39,435 (193,339 km/h im Durchschnitt), 2. George Russell (Großbritannien) Mercedes 15,499, 3. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 16,273, 4. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 19,679, 5. Lewis Hamilton (Großbritannien) Ferrari 27,993, 6. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 34,395, 7. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine 36,002, 8. Esteban Ocon (Frankreich) Haas 44,244, 9. Yuki Tsunoda (Japan) Red Bull 45,061, 10. Oliver Bearman (Großbritannien) Haas 47,594, 11. Andrea Kimi Antonelli (Italien) Mercedes 48,016, 12. Alexander Albon (Thailand) Williams 48,839, 13. Nico Hülkenberg (Deutschland) Sauber 53,472, 14. Isack Hadjar (Frankreich) Racing Bulls 56,314, 15. Jack Doohan (Australien) Alpine 57,806, 16. Fernando Alonso (Spanien) Aston Martin 1:00,340, 17. Liam Lawson (Neuseeland) Racing Bulls 1:04,435, 18. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 1:05,489, 19. Gabriel Bortoleto (Brasilien) Sauber 1:06,872
ausgeschieden: Carlos Sainz (Spanien) Williams (45./technischer Defekt)
Schnellste Rennrunde: Piastri 1:35,140 (36. Runde)
Fahrerwertung:
1. Lando Norris (Großbritannien) McLaren 77, 2. Oscar Piastri (Australien) McLaren 74, 3. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull 69, 4. George Russell (Großbritannien) Mercedes 63, 5. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari 32, 6. Andrea Kimi Antonelli (Italien) Mercedes 30, 7. Lewis Hamilton (Großbritannien) Ferrari 25, 8. Alexander Albon (Thailand) Williams 18, 9. Esteban Ocon (Frankreich) Haas 14, 10. Lance Stroll (Kanada) Aston Martin 10, 11. Pierre Gasly (Frankreich) Alpine 6, 12. Nico Hülkenberg (Deutschland) Sauber 6, 13. Oliver Bearman (Großbritannien) Haas 6, 14. Yuki Tsunoda (Japan) Red Bull 5, 15. Isack Hadjar (Frankreich) Racing Bulls 4, 16. Carlos Sainz (Spanien) Williams 1
Teamwertung:
1. McLaren-Mercedes 151, 2. Mercedes 93, 3. Red Bull 71, 4. Ferrari 57, 5. Haas-Ferrari 20, 6. Williams-Mercedes 19, 7. Aston Martin-Mercedes 10, 8. Racing Bulls-Red Bull 7, 9. Alpine-Renault 6, 10. Sauber-Ferrari 6 (SID)
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