Donnerstag6. November 2025

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Gerdemann, großer Mann

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Wohl schien die diesjährige Ausgabe der Skoda Tour de Luxembourg etwas weniger stark besetzt als in den Jahren zuvor. Das tat dem Schlusserfolg des Deutschen Linus Gerdemann aber keinen Abbruch.

Der Fahrer vom Team Leopard-Trek verwies im Schlussklassement die beiden jungen Franzosen Alexandre Geniez (Skil) und Tony Gallopin (Cofidis) mit nur 2 bzw. 3 Sekunden Vorsprung auf die Plätze 2 und 3.

Frank Schleck klassierte sich am Ende als 21. (auf 1:55 Minuten). Jempy Drucker (Verandas Willems-Accent) wurde 65. (auf 13:34) und Christian Poos (Team Differdange-Magic Sportfood.de) wurde 87. (auf 21:11).

Für Poos war es eine sehr gelungene Skoda TdL, da er sein Grünes Trikot, das er sich am Donnerstag bei der 1. Etappe gesichert hatte, bis zum Schluss erfolgreich verteidigen konnte. Es war ein sehr hartes Stück Arbeit, denn am Samstag, anlässlich der 3. Etappe von Eschweiler nach Roost, gewann der Deutsche Johannes Fröhlinger (Skil) sechs der insgesamt acht Bergpreiswertungen (32 Punkte insgesamt, da er zudem einmal Dritter wurde), womit er Christian Poos – er schraubte sein Total dank vier 4. Plätzen auf 40 – dicht auf den Fersen rückte. Fröhlinger hatte sich nämlich mit zwei anderen Fluchtgefährten auf eine lange Flucht begeben, welche jedoch nicht von Erfolg gekrönt war.

Identisch

Unter dem Impuls von Leopard-Trek nahmen die Etappen nämlich fast tagtäglich den gleichen Verlauf. LEO fuhr an der Spitze und diktierte das Tempo.

So kam es zu einem Massensprint in Roost, welcher wegen der ungemein gefährlichen letzten 500 Meter beinahe tragisch endete. Zum Glück kam lediglich der italienische Tagessieger Davide Appollonio (Sky) nach der Zieleinfahrt zu Sturz. Ein Sturz, der zum Glück keine erheblichen Verletzungen nach sich zog.

Gewohntes Bild

Auch am Schlusstag am Sonntag das gewohnte Bild: Vier Fahrer hatten sich auf eine Solofahrt begeben. Zum Glück für Christian Poos hatte sein schärfster Konkurrent den richtigen Zug ebenfalls verpasst, womit der Fahrer des Differdinger Kontinental-Teams auf dem Schlusspodium „grün strahlte“.

Das Quartett um Kurt-Asle Arvesen (Sky) hatte ebenfalls keine Aussicht, sein Vorhaben bis zum Ende durchzusetzen und wurde, als es auf die erste von fünf Runden durch „d’Stad“ ging, geschluckt. Linus Gerdemann fuhr, unterstützt von Frank Schleck, Fabian Cancellara und Co., einem ungefährdeten Schlusserfolg entgegen. Die Krönung aus Luxemburger Sicht wäre der Etappenerfolg von Frank Schleck vor der „Gëlle Fra“ gewesen. Er hatte im Schlussanstieg angegriffen und wurde 30 Zentimeter vor dem Zielstrich vom Franzosen Romain Feillu (Vacansoleil) abgefangen. Romain Feillu ist übrigens der Bruder von LEO-Profi Brice Feillu …

Supporter

Die sehr zahlreich erschienenen Fans konnten demnach nicht mit ihrem Liebling feiern, werden dies aber hoffentlich im Juli bei der Tour de France nachholen können. Bis auf einen weniger gut gefüllten „Knuedler“ zum Auftakt mit dem Prolog hatten die Supporter wieder „en masse“ Flagge gehisst.

Ob nur wegen Leopard-Trek oder doch, weil sie wirklich Radsport interessiert sind, wird sich ab Donnerstag zeigen, wenn bis Pfingstmontag die Flèche du Sud ausgetragen wird. Nur zur Erinnerung: 1999 siegte bei diesem Rennen für Elitefahrer ohne Vertrag Kim Kirchen und 2004 war es ein gewisser Andy Schleck.