Corona erreicht die Athleten im Olympischen Dorf, selbst ein IOC-Mitglied sitzt in Quarantäne: Die Geister-Sommerspiele im Notstandsgebiet Tokio drohen vollends zur gefährlichen Farce zu werden. Die Kritik am Internationalen Olympischen Komitee nimmt angesichts täglich neuer Pandemie-Meldungen und der Angst vor einem Covid-19-Cluster rasant zu.
Die Mitteilung der lokalen Organisatoren, derzufolge zwei Sportlerinnen und/oder Sportler in der riesigen Wohnanlage positiv getestet wurden, war fünf Tage vor Start der Spiele dennoch der nächste Schock für Olympia. „Eine Nation und eine Disziplin“ seien betroffen, sagte „Tokyo 2020“-Sprecher Masa Takaya, ohne weitere Einzelheiten zu nennen: „Sie befinden sich auf ihren Zimmern und werden mit Mahlzeiten versorgt.“ Zudem wurden sieben weitere Fälle bestätigt, darunter fünf Olympia-Mitarbeiter und ein Journalist.
Wenig später gab das IOC bekannt, dass sein Mitglied Ryu Seung-min, südkoreanischer Tischtennis-Olympiasieger von 2004, bei der Ankunft ein positives Testergebnis abgeliefert hat. „Er befindet sich im Isolationsgebäude“, teilte ein Sprecher mit: „Das IOC ist erleichtert, dass alle Protokollpunkte befolgt wurden und die Erkrankung aufgefallen ist.“
55 Covid-19-Fälle
Für Dagmar Freitag ist es eine Misere mit Ansage. „Es kommt, wie es kommen musste: bereits 55 Covid-19-Fälle insgesamt, und es ist ja erst ein Bruchteil der Athleten und Offiziellen in Tokio“, sagte die Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses dem SID am Sonntag.
Die Zahl der Covid-19-Fälle in Zusammenhang mit den Spielen, die ohnehin gegen den Willen des Großteils der Bevölkerung durchgezogen werden, ist auf 55 gestiegen. Das IOC steht zu seiner Ansage: „Wir halten das Risiko auf dem absoluten Minimum“, sagte Olympia-Direktor Christophe Dubi. „Wir können versichern, dass eine Übertragung zwischen unterschiedlichen Gruppen fast unmöglich ist.“ Dafür spricht, dass alle drei betroffenen Sportler einem Team zuzuordnen sind.
Freitag hält derlei Aussagen für bestenfalls blauäugig. „Das IOC hält in geradezu unverantwortlicher Art und Weise an der Mär von den sichersten Spielen fest“, sagte die SPD-Abgeordnete.
Der deutsche IOC-Chef Thomas Bach lasse verlauten, kritisierte Freitag, „es gebe null Risiko, dass das Virus von Teilnehmerinnen und Teilnehmern an den Spielen in die Bevölkerung getragen werde. Shigeru Omi, Covid-19-Chefberater der japanischen Regierung, sieht dagegen die Gefahr eines Superspreader-Events.“ (SID)
De Maart
Japan wollt ofsoen, mä si däerfen net, den IOC huet eleng d'Soen.
Den Zirkus vun Olympia oofschaafen. Do profilei'eren sech dach nemmen di heich Funktionairen. D'Athleten sinn jo nemmen den Firwand dofir !
Mat den Weltausstellungen ass et daat selwescht.
Stop mat deem Alibitourismus waert dem Klima gutt do'hen !