15. Dezember 2025 - 8.28 Uhr
Rückblick auf die Saison 2025Generaldirektor der FLA: „Vielleicht befinden wir uns erst am Anfang“
„Wir befinden uns derzeit in einer ausgezeichneten Phase“, formulierte Jean-Sébastien Dauch, Generaldirektor der FLA, die positive Welle, auf der die nationale Leichtathletik zurzeit schwimmt. Dies war nicht immer so. Vor einigen Jahren stand diese Grundsportart definitiv nicht im Vordergrund.
Wo liegen die Wurzeln dieses Erfolges? „Dies ist ein Ganzes. Einerseits der Willen des Verbandes, Strukturen aufzubauen, andererseits haben wir aber auch sehr talentierte Sportler, die wir auf ihrem Weg zur Elite begleitet haben. Hierfür ist eine gute Organisation unabdingbar.“
Wir können stolz sein. In so einem kleinen Land mit einer begrenzten Anzahl an Lizenzierten ist es immer ein Risiko, wenn die Aushängeschilder die Karriere beenden. Man könnte in ein Loch fallen, was die Ergebnisse angeht. Aber dies ist heute nicht der Fall.
Auch nach dem Karriereende von drei Olympiateilnehmern – Bob Bertemes, Charline Mathias und zuletzt Charel Grethen – geht die Erfolgsserie weiter. „Es ist noch kein Ende in Sicht, vielleicht befinden wir uns erst am Anfang. Wir können stolz darauf sein. In so einem kleinen Land, mit einer begrenzten Anzahl an Lizenzierten, ist es immer ein Risiko, wenn die Aushängeschilder die Karriere beenden. Man könnte in ein Loch fallen, was die Ergebnisse angeht. Aber dies ist heute nicht der Fall. Wir sind sehr ehrgeizig, was unseren Nachwuchs angeht. Und es sind nicht wenige. Wie der Sprung in den Elitebereich verläuft, bleibt selbstverständlich abzuwarten.“
Athleten wie Bertemes, Mathias, Grethen, aber auch Patrizia Van der Weken, Vera Hoffmann-Bertemes und Ruben Querinjean haben gezeigt, was möglich ist, und sind gleichzeitig große Vorbilder für die kommenden Generationen. „Diese jungen Sportler sehen, dass auch in Luxemburg etwas Größeres möglich ist. Und das macht heute den Unterschied. Zurzeit haben wir 14 Talente im U18-Elite-Kader sowie sieben im U20-Elite-Kader. Wir hatten nie so viele Jugendliche auf solch einem Niveau.“ Der Verband unternimmt so einiges: „Um die Motivation hochzuhalten, organisieren wir zum Beispiel für die Sprinter Lehrgänge mit Patrizia, Victoria (Rausch) und Arnaud (Starck, Trainer). Erstmalig mussten wir dieses Jahr bei Nominierungen für internationale Einsätze eine Wahl treffen.“ Um die Zukunft braucht die FLA sich momentan also keine Sorgen zu machen.
Anerkennung auf europäischer Ebene
Um auf diesem Niveau weitermachen zu können, hat die FLA eine Struktur aufgebaut und geht immer professioneller mit den neuen Anforderungen um. „Dank des Sportministeriums und des COSL, aber auch internationaler Finanzierungen, versuchen wir, in einigen Dingen innovativer vorzugehen. Es gilt, einen Kompromiss zu finden zwischen der täglichen Betriebsführung und der Leitung eines Verbandes, denn unsere Mitglieder sind die Vereine. Deshalb war es heute wichtig, den Vereinen zu erklären, was sich verändert hat und wer welche Rolle übernimmt. Die Beschäftigten im Verband bleiben vielleicht dieselben Personen, aber ihre Aufgaben wechseln.“
Er erklärte: „Als ich zur FLA kam, hatte der Verband vier Angestellte. Heute gehören 13 Leute zum Personal. Dies alles geschieht im Sinne der Vereine und für die Leichtathletik im Generellen.“
Auch im Ausland bleiben die Erfolge Luxemburgs nicht unbemerkt. „Kürzlich waren wir beim europäischen Vorstand eingeladen, um unsere Strategien zu erklären. Es fällt auf, wenn so ein kleiner Verband wie die FLA mit vier Athleten bei Olympia vertreten ist und Medaillen bei internationalen Wettbewerben gewinnt. Die Frage, die man sich stellt, ist, wie man dies angeht, wissend, dass es keine Eintagsfliege ist und eine weitere Generation im Anmarsch ist.“
Dies ist eine Anerkennung für das Erreichte, aber es gibt auch andere Formen der Wertschätzung der geleisteten Arbeit. „Seit fünf Jahren haben wir eine Partnerschaft mit dem belgischen und französischen Verband im Bereich der Trainerausbildung. Und diese beiden großen Nachbarn haben uns jetzt damit beauftragt, die Weiterbildung im kommenden Jahr in Luxemburg zu organisieren, um von unserem Wissen zu profitieren.“
Organisiert Luxemburg 2031 eine Leichtathletik-EM?
Bekannt ist, dass der europäische Leichtathletikverband Athletics Europe bereits an die FLA herangetreten ist, um über die Möglichkeit einer Indoor-EM in Luxemburg zu sprechen. „Vor zwei Jahren hat der europäische Verband uns kontaktiert. Wir haben uns die EM dieses Jahr in Apeldoorn angeschaut und werden auch Kontakt zu den Organisatoren der nächsten EM in Spanien aufnehmen. Der scheidende Sportminister hatte uns versichert, dass die Regierung an solch einer Organisation interessiert sei. Wir müssen uns jetzt mit der neuen Ministerin beraten“, erklärte Jean-Sébastien Dauch im Rahmen der Generalversammlung der FLA. Derzeit wird die Finanzlage studiert: „Wir stellen zurzeit ein provisorisches Budget auf. Eins ist klar: Die FLA kann das nicht alleine stemmen. Wir können ein CMCM-Meeting organisieren und durchführen, eine EM wäre ein solches Meeting, allerdings vier Tage.“ Im Raum steht eine solche Durchführung für das Kalenderjahr 2031.
De Maart
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