Am Freitag kann der Nationalspieler mit Luxemburg gegen Ungarn endlich wieder Spielpraxis sammeln.
Aus dem Trainingslager der FLF-Auswahl in Lipperscheid
Seit Dienstag ist die Nationalmannschaft komplett und
bereitet sich nun intensiv auf die zwei bevorstehenden Länderspiele gegen Ungarn (am Freitag) und gegen Weißrussland (am 7. Juni in Minsk) vor.Am Dienstagabend stieß mit Lars Gerson der letzte Spieler zur Mannschaft. Es stand Strategie- und Taktiktraining auf dem Programm, an der Explosivität und dem Spiel mit dem Ball wurde auch gearbeitet.
Nationaltrainer Luc Holtz ist zufrieden mit dem aktuellen Leistungsstand aller Nationalspieler: „Wenn ich einen Vergleich ziehe mit der Form vor drei Monaten, kann ich eine Steigerung feststellen. Der Leistungsunterschied zwischen den verschiedenen Spielern ist außerdem kleiner geworden, was sehr positiv ist.“
Zufrieden zeigte sich Holtz auch mit den Leistungen der Rückkehrer Joël Pedro („Qualitäten im Ballbesitz, zudem großer Fleiß und Dynamik“), Kevin Malget („Ihm fehlt noch die Praxis, aber er ist auf einem guten Weg“) und Joël Kitenge („exemplarisch“).
Zurzeit sind mit Verteidiger Jacques Plein (Muskelverhärtung) und Ben Payal (Probleme mit dem Sprunggelenk) zwei seiner Spieler angeschlagen. Ihnen wurde eine kurze Pause verordnet. Morgen arbeitet das Team weiter an Strategie und Taktik. Am Mittag steht dann eine Videoanalyse mit abschließender Schwimm-Einheit auf dem Programm.
(del)
Tageblatt: Seit Montag bist du wieder im Kreise der Nationalmannschaft. Freust du dich schon drauf, wieder ein Spiel zu bestreiten?
Mario Mutsch: „Beim FC Metz stand ich zum letzten Mal vor sechs Spielen im Kader (am 15. April, d. Red.). International zu spielen ist immer toll, deshalb freue ich mich auf das Spiel am Freitag gegen Ungarn.“
„T“: Wie hast du diese lange Zeit ohne Spielpraxis empfunden?
M.M.: „Das war für mich kein größeres Problem. Der Trainer hat die Entscheidung getroffen, mich nicht zu berücksichtigen, und damit muss ich halt leben. Am Ende der Saison war ich trotzdem der am meisten eingesetzte Spieler unter Trainer Bijotat.“
„T“: Hat dir der Trainer diese Entscheidung erklärt?
M.M.: „Am Tag vor dem letzten Spiel gegen Evian (am vergangenen Donnerstag, d. Red.) hat er mich zu sich ins Büro gebeten. Dort hat er mir erklärt, dass er keine Probleme mir gehabt habe und die Entscheidung sportlicher Natur gewesen sei. Er hat mich außerdem für mein professionelles Verhalten während dieser Periode gelobt.“
„T“: Zweifelst du nicht an dieser Erklärung?
M.M.: „Warum soll er mich in sein Büro rufen, wenn er mich anlügen will? Mit dieser Aktion hat er mir Respekt gezeigt.“
„T“: Wegen dieser Nichtberücksichtigungen fehlt dir im Moment die Spielpraxis. Hattest du nicht die Möglichkeit, mit der zweiten Mannschaft zu spielen?
M.M.: „Klar, der Trainer hat mir die Wahl gelassen, ob ich für die Zweite spiele oder trainiere. Ich habe eine Partie für die Zweite bestritten. Danach waren vor allem Auswärtsspiele angesetzt. Ich sehe es jedenfalls nicht ein, acht Stunden Busfahrt auf mich zu nehmen, um 90 Minuten zu spielen.“
„T“: Hattest du keine Probleme, dich weiter zu motivieren?
M.M.: „Nein, das war kein Problem, denn ich weiß, dass ich fit sein muss für die Zukunft. Es war natürlich nicht immer einfach, am Anfang der Rückrunde nur jedes vierte Spiel im Kader zu stehen.“
„T“: Hast du aus dieser Situation etwas für dein weiteres Profi-Leben gelernt?
M.M.: „Es ist einfach: Wenn man nicht mehr ins Profil des Trainers passt, kannst du noch so gut sein, du wirst trotzdem nicht spielen. Bei Fehlern wird dann auch nichts mehr verziehen.“
„T“: Blickst du mit einer gewissen Enttäuschung auf deine Zeit in Metz zurück?
M.M.: „Nein, gar nicht. Ich habe in zwei Jahren 60 bis 70 Spiele für Metz bestritten. Das hätte keiner gedacht, als ich gewechselt bin. Ich bin nie mit dem Verein abgestiegen und war auch glücklich, dass wir in dieser Saison den Klassenerhalt geschafft haben.“
„T“: Am Freitag spielst du mit der Nationalmannschaft gegen Ungarn. Wie lautet die Zielsetzung?
M.M.: „Die Partie ist eine Vorbereitung auf das EM-Qualifikationsspiel gegen Weißrussland. Natürlich wollen wir vor heimischem Publikum ein gutes Resultat erzielen.“
„T“: Gegen Weißrussland bist du wegen deiner Gelbsperre nicht dabei. Denkst du manchmal noch an die Szene, als du gegen Rumänien die Gelbe Karte kassiert hast?
M.M.: „Nach einem Luftduell bin ich dem Gegner unabsichtlich auf den Fuß gesprungen. Er hat mit lautem Gebrüll und Theatralik reagiert. Darauf ist der Schiedsrichter, der mit dem Rücken zur Aktion stand, reingefallen und hat mir Gelb gegeben. Solchen Aktionen bin ich als Defensivspieler ständig ausgesetzt. So ist halt Fußball.“
„T“: Wer könnte dich auf deiner Position als Linksverteidiger gegen Weißrussland ersetzen?
M.M.: „Das kann ich nicht beantworten, ich weiß nicht, wie der Trainer sich entscheiden wird.“
„T“: Am vergangenen Wochenende hat dein neuer Arbeitgeber, der FC Sion, den Schweizer Pokal gewonnen. Ist das etwas Besonderes für dich?
M.M.: „Es gibt uns vor allem in der nächsten Saison die Möglichkeit, uns für die Gruppenphase der Europa League zu qualifizieren.“
„T“: Hast du regelmäßig Kontakt mit deinem neuen Verein?
M.M.: „Ich kommuniziere ab und zu mit dem Sportdirektor. Im Moment weiß ich nur, dass ich am 14. Juni um 18.00 Uhr zum Training erscheinen muss. Danach muss ich mich durchsetzen. Eine neue Herausforderung beginnt und ich hege neue sportliche Ambitionen.“
„T“: Hast du dich auch in den letzten Tagen mit St. Gallens Trainer Jeff Saibene in Verbindung gesetzt?
M.M.: „Wir haben vor einiger Zeit kurz miteinander gesprochen. Ich hatte gehofft, dass er den Klassenerhalt schafft, leider hat es nicht sollen sein. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass Jeff Saibene den sofortigen Wiederaufstieg mit St. Gallen schaffen wird.“
De Maart
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