Dass sich Lionel Messi zurzeit im vertragslosen Zustand befindet, davon ließ er sich nichts anmerken. Mit einem 3:0 (1:0) gegen Ecuador zog der zweimalige Weltmeister Argentinien dank einer erneuten Gala des 34-Jährigen in der Nacht zum Sonntag ins Halbfinale der Copa America in Brasilien ein.
„Die Wahrheit ist, dass es ein sehr schwieriges Spiel war. Wir wussten um die Stärke von Ecuador, die hart arbeiten und über junge, physisch starke Spieler verfügen“, resümierte der sechsmalige Weltfußballer.
Und fügte an: „Es war ein Kampf, bis wir unser zweites Tor geschossen haben.“ Auf der Jagd nach dem ersten großen Titel mit der „Seleccion“ fehlen dem Superstar der Gauchos nur noch zwei Siege. Der vorletzte Schritt muss am Dienstag in Brasilia gegen Kolumbien getan werden. Die „Cafeteros“ setzten sich in der Runde der letzten acht gegen Uruguay beim 0:0 nach 90 Minuten mit 4:2 im Elfmeterschießen durch.
Zuvor begegnen sich am Montag Brasilien und Peru im anderen Semifinale. Im Endspiel der Copa America 2019 am Zuckerhut waren beide Teams bereits aufeinandergetroffen, die „Seleção“ gewann damals mit 3:1. Messi war U20-Weltmeister 2005 und mit der U23 Olympiasieger 2008, doch dem 34-Jährigen fehlt noch der große Titel bei einer WM oder auf kontinentaler Ebene zur nationalen Krönung.
Bei der Südamerika-Meisterschaft ist Messi, dessen Vertrag mit Monatsbeginn beim FC Barcelona auslief, bislang direkt oder indirekt an fast allen Toren des 14-maligen Champions beteiligt, der letztmals 1993 auf großer Bühne triumphierte.
Bei der Show in Goiania legte Messi zunächst Nicolas Gonzalez auf, dessen gehaltenen Schuss nahm der Superstar dann erneut auf und legte Rodrigo De Pauls Führungstor vor (40.). Der Pass zum 2:0 durch Lautaro Martinez (84.) war schon seine vierte Vorlage im Turnier. Das 3:0 besorgte Messi höchstpersönlich per Freistoß (90.+3), sein viertes Copa-Tor.
Kolumbien weiter
In Brasilia gingen Uruguay, seit 2011 und dem Rekordtitel Nummer 15 nie mehr Halbfinalist, sowie Kolumbien nach torlosen 90 Minuten direkt ins Elfmeterschießen. Bei den Urus trafen die Superstars Edinson Cavani und Luis Suarez, Kolumbiens Schlussmann David Ospina wehrte zwei weitere Versuche ab und brachte so den eigentlich vorgesehenen Copa-Gastgeber ins Halbfinale gegen das ebenfalls ursprünglich als Austragungsort auserkorene Argentinien.
Die in der Vorrunde souveräne brasilianische „Seleção“ zitterte sich in der Nacht zum Samstag in Unterzahl zu einem 1:0 (0:0) gegen Chile und damit in die Vorschlussrunde. Peru hatte zuvor in der Runde der letzten acht Paraguay mit 4:3 im Elfmeterschießen (3:3 n.V.) ausgeschaltet.
Beide Teams wiederholen zudem den Gruppenauftakt, den Neymar und Co. vor gut zwei Wochen mit 4:0 für sich entschieden. Auf dem seit Turnierbeginn bemängelten Rasen des Nilton-Santos-Stadions in Rio de Janeiro fand Lucas Paqueta von Frankreichs Spitzenklub Olympique Lyon kurz nach seiner Einwechslung zur Pause auf Zuspiel von Neymar die einzige Lücke in Chiles Abwehr.
Aber als Gabriel Jesus, Angreifer von Englands Meister Manchester City, nach einer Kung-Fu-Einlage kurz danach (49.) die Rote Karte sah, wurde das Duell gegen den Copa-America-Sieger von 2015 und 2016 zur Zitterpartie. (SID)
Im Überblick
Viertelfinale:
Peru – Paraguay 3:3 (3:3, 2:1) n.V., 4:3 i.E.
Brasilien – Chile 1:0 (0:0)
Uruguay – Kolumbien 0:0 n.V., 2:4 i.E.
Argentinien – Ecuador 3:0 (1:0)
Halbfinale:
Dienstag, 6. Juli 2021:
Brasilien – Peru (1.00 MESZ)
Mittwoch, 7. Juli 2021:
Argentinien – Kolumbien (3.00)
De Maart
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