FUSSBALL / Nach dem 17. Spieltag in der BGL Ligue: Eines der feurigsten Derbys wartet

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Eines der interessanteren Derbys findet am Sonntag in Esch statt. Jeunesse, mit sechs Punkten Vorsprung Leader der BGL Ligue, steht ein sehr schwerer Gang zur Fola bevor. Mit Trainer Philippe Guérard ist bei der „Doyenne“ nämlich der Erfolg zurückgekehrt. / Christophe Junker

Der Nachfolger von Pascal Welter jedenfalls zeigt sich zufrieden und zuversichtlich: „Am Sonntag in Differdingen haben wir unsere Aufgabe zu hundert Prozent erfüllt. Die ersten beiden Spiele nach der Winterpause – das Pokalmatch in Beggen und eben die Begegnung in Differdingen – waren für uns von enormer Wichtigkeit.“ Was der Belgier, der das Haus Fola aus der Vergangenheit kennt, meint: „Verlieren wir in Beggen, was mit der dort gezeigten Leistung durchaus hätte passieren können, ist ein möglicher Europapokal-Platz weg. Differdingen lag zwei Punkte vor uns. Hätten wir dort verloren, hätten wir fast unseren Urlaub buchen können. Auch wenn wir noch acht Spiele gehabt hätten, um uns zurückzukaufen.“

Trotz des Aufschwungs scheint sich auf dem Galgenberg ein Störfeuer breitzumachen. Der ehemalige „Afrikas Fußballer des Jahres“ Mustapha Hadji drängt nach monatelanger verletzungsbedingter und beruflicher (Hadji fehlte u.a. während der Vorbereitung im Januar wegen des Afrika-Cups) Abwesenheit nämlich auf Einsätze. Gute Karten hat der 38-Jährige inzwischen aber immer weniger. Die Mannschaft siegt ohne den ehemaligen Filigrantechniker und scheint sich freigeschwommen zu haben.

Hadji im Abseits

Am Sonntag in Differdingen weigerte sich Mustapha Hadji zudem, auf der Auswechselbank Platz zu nehmen und reiste vorzeitig wieder ab. Mit solchen Aussetzern, die inzwischen auch innerhalb der Mannschaft immer weniger toleriert zu werden scheinen, manövrierte sich Mustapha Hadji inzwischen selbst ins Abseits.

Das haben auf Seiten des kommenden Gegners Jeunesse keine Spieler oder Verantwortliche, sondern ein paar sogenannte Fans (siehe „T“ von gestern). Jeunesse-Trainer Jacques Muller war auch gestern noch bedient von den Attacken in Richtung seiner Spieler: „Ich hatte in der Halbzeitpause gegen Monnerich mehr damit zu tun, die Spieler zu beruhigen, als ihnen Anweisungen geben zu können. Wir haben sechs Punkte Vorsprung und spielen keine schlechte Saison, deshalb explodiert man als Trainer dann irgendwann. Das war am Sonntag der Fall“, blickt Muller zurück auf das weniger Erfreuliche außerhalb des Spielfeldes.

Das, was seine Spieler in den 90 Minuten gegen Monnerich offenbarten, erklärt der Coach wie folgt: „Wenn alles in Ordnung wäre, bräuchten wir nicht mehr zu trainieren. Wir haben gegen Monnerich das getan, was wir tun mussten. Der Gegner hat versucht, das Spiel zu zerstören. Wie soll bei 40 oder 50 Freistößen in einer Partie Spielfluss aufkommen? Ich kann verstehen, dass die Zuschauer ungeduldig werden, vor allem auch nach dem Aus im Pokal in Diekirch. Dann aber soll man mich kritisieren, nicht die Spieler.“

Jacques Muller stellt sich schützend vor seine Mannschaft und wirft vor dem Derby den ersten Fehdehandschuh hin: „5:0 in Differdingen, so hoch muss man erst mal dort gewinnen. Philippe Guérard scheint es fertiggebracht zu haben, aus einer Gruppe ein wahres Team zu formen. Sie traten in den letzten acht Spielen sehr solidarisch auf. Spieler wie Omolo, Dallevedove, Mazurier, Di Gregorio oder Kitenge sind keine Blinden, die werden sich zu 200 Prozent am Sonntag reinhängen und gehen aus meiner Sicht sogar leicht favorisiert ins Derby.“

Scheint wahrlich ein interessantes Derby zu werden …