Mittwoch22. Oktober 2025

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FUSSBALL: Jeff Strasser beendete gestern seine 16-jährige Karriere als Profifußballer

FUSSBALL: Jeff Strasser beendete gestern seine 16-jährige Karriere als Profifußballer

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Gestern Nachmittag war es so weit. Nach über 16 Jahren bei fünf Vereinen beendete Jeff Strasser seine Karriere als Profifußballer. Die Entscheidung traf der 35-Jährige „vor fünf, sechs Tagen“, wollte mit seiner öffentlichen Mitteilung aber warten, bis die Saison in der Schweiz beendet war. / Christophe Junker

Seine Profikarriere fing in Metz an, führte ihn in die Bundesliga nach Kaiserslautern und Mönchengladbach, ehe Straßburg folgte sowie die Rückkehr nach Metz. Die letzte Profi-Station brachte Jeff Strasser nach einem sehr kurzen Intermezzo bei Fola Esch zu Beginn der Saison 2009/10 zum Schweizer Rekord-Meister und -Pokalsieger, dem Grasshopper-Club aus Zürich. Ende dieser Woche folgt die Rückkehr nach Luxemburg, wo er noch ein Jahr für Fola auflaufen wird. Jeff Strasser blickt für das Tageblatt auf seine Profi-Karriere zurück.

Erstes Spiel als Profi: „1993, es muss im Oktober gewesen sein. Gegen Sochaux; wir hatten viele Verletzte und ich hatte die ganze Woche mit den Profis trainiert. Ich kam die letzten zehn Minuten ins Spiel. Daran erinnert man sich.“JEFF STRASSER KARRIERE

o Geboren: 5. Oktober 1974 in Luxemburg

o Vereine: Mondorf, Union, Metz/F (1993-99), 80 Spiele/2 Tore, Kaiserslautern/D (1999-2002) 81 Spiele/8 Tore, Mönchengladbach/D (2002-06) 113 Spiele/3
Tore, Strasbourg/F (2006/07) 26 Spiele/1 Tor, Metz/F (2007-09) 42 Spiele, 0 Tore, Grasshopper-Club Zürich/CH (2009/2010) 9 Spiele/0 Tore

o Erfolge: Sieger Coupe de la Ligue 1996 mit Metz

o Europapokal: 18 Spiele (u.a. Halbfinale im UEFA-Pokal mit Kaiserslautern und zwei ChampionsLeague-Partien mit Metz)

FC Metz (I): „Ein spezieller Verein, aber ich habe auch zu meinen Vereinen in Deutschland eine tiefe Verbundenheit. Als ich damals dort wegging, war es ein emotionaler Moment. Ich bekam ein Bild geschenkt, das die Stadt Metz zeigte. So konnte ich mich immer mit dem Klub identifizieren, egal wo ich spielte.“

1. FC Kaiserslautern: „Dr. Michael Becker hatte Otto Rehhagel damals den Tipp gegeben, dass da jemand in Metz sei, der seinem Spielertyp entspreche. Zudem war ich ablösefrei. Er hat mich einmal in Metz und dann noch bei der Nationalmannschaft beobachtet. Der Wechsel zum ‚Betze‘ war ein oder sogar zwei Schritte nach vorne in meiner Entwicklung. Ich hatte sportlich super Erfolge dort. Ein Halbfinale im UEFA-Cup zu spielen, war eine tolle Sache. Im Nachhinein bedauerten wir aber, nicht ins Finale eingezogen zu sein. Wir hätten in Dortmund gegen Liverpool gespielt … Ich habe oft die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Als die Fans beim letzten Spiel ein 40 Meter langes Transparent ausrollten, wo draufstand ‚Spieler kommen und gehen – ein Stück Jeff bleibt immer hier‘, da hatte ich Tränen in den Augen.“

Borussia Mönchengladbach: „Ich war als Ausländer Kapitän in Mönchengladbach. Das spricht für mein Professionalität. Wir hatten nicht immer die sportlichen Resultate. Nach dem Betzenberg durfte ich den Bökelberg kennenlernen, dann den neuen Borussiapark.“

Racing Strasbourg: „Ich wollte immer nach England und hatte ein unterschriftsreifes Angebot von Sunderland aus der Premier League vorliegen. Ich habe es übrigens immer noch zu Hause. Viele werden sich fragen, warum ich dann nach Straßburg in die 2. Liga ging. Ich bedauere den Wechsel nicht. Am Ende stand der Aufstieg in die Ligue 1.“

FC Metz (II): „Mein zweites Zuhause? Ja und nein. Als ich zurückkam, war es nicht mehr so wie damals, als ich Metz verließ. Die Situation war eine andere. Leider sind wir abgestiegen.“

Grasshopper-Club Zürich: „Wir haben uns für den Europapokal qualifiziert, auch wenn ich nicht sehr viele spielte.“

Der Rücktritt: „Aus persönlichen Gründen. Der Klub (die Grasshoppers, d. Red.) wollte noch ein Jahr mit mir verlängern. Das habe ich abgelehnt. Ich habe gesagt, dass es reicht. Ich wollte entscheiden, wann Schluss ist. Ich wollte kein weiteres Jahr ohne meine Frau in der Schweiz bleiben. Jetzt habe ich die Familienplanung im Kopf.“