Fußball / Galaspiel: Luxemburg – Belgien (heute 20.30 Uhr im Stade Josy Barthel): „Manchmal ist weniger mehr“

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Nichts gegen Belgien, aber zum 100. Geburtstag des Luxemburger Fußballverbandes hätte sich sicherlich nicht nur die Luxemburger Nationalmannschaft einen namhafteren Gegner gewünscht. Nichtsdestotrotz hat die heutige Partie (20.30 Uhr im Stade Josy Barthel) einige passende Nebengeräusche. Christophe Junker

Nichts gegen Belgien, aber zum 100. Geburtstag des Luxemburger Fußballverbandes hätte sich sicherlich nicht nur die Luxemburger Nationalmannschaft einen namhafteren Gegner gewünscht. Nichtsdestotrotz hat die heutige Partie (20.30 Uhr im Stade Josy Barthel) einige passende Nebengeräusche.

Christophe Junker

Jean Wagner verabschiedet sich nach einer kurzen, aber bewegten Nationalmannschafts-Karriere von den Roten Löwen, und Jeff Strasser wird, auf dem Weg zum 100er-Klub, heute eine Zwischenstation einlegen und nebst Carlo Weis zum Luxemburger Rekord-Nationalspieler aufsteigen (siehe auch S. 38).
Für Nationaltrainer Guy Hellers sind solche Dinge jedoch nur Nebensache. Ihm geht es, wie er betont, „um das Sportliche. Ich denke sicherlich daran, beschäftige mich aber nicht mit solchen Sachen.“ Auch die Bezeichnung Galaspiel „ist für mich nichts Besonderes. Für mich ist die Partie gegen Belgien ein Länderspiel wie jedes andere.“ Da zählt auch seine eigene Vergangenheit (Guy Hellers spielte 17 lange Jahre bei Standard Liège) nichts.
Einzig und allein das Spiel zählt für Guy Hellers. Und damit heute Abend die zuletzt positiven Auftritte nahtlos fortgeführt werden können, war gestern Schonung angesagt. „Entgegen den vorherigen Spielen haben wir vor dieser Partie nicht so viel trainiert. Heute (gestern, d.Red.) Morgen sind wir lediglich spazieren gegangen und haben uns ein Video angesehen. Einige Spieler sind, jetzt kurz vor der Winterpause, mental müde. ‚Manner ass heiansdo méi’“, erklärte Guy Hellers das reduzierte Trainingsvolumen.
Die Ziele allerdings bleiben die gleichen: „Wir wollen das bestmögliche Resultat erreichen“, gibt der Coach die eigenen Ziele vor, warnt aber vor dem Gegner: „Belgien ist kein leichter Gegner. Sie sind 54. oder 55. in der Weltrangliste, auch wenn ich darauf nicht allzu viel gebe. Dennoch sagen diese Zahlen immer etwas aus. Belgien hat einige sehr talentierte Spieler in seinen Reihen.“ Den Vergleich, dass beide Formationen in der Vergangenheit eine positive Wende nahmen, relativiert Guy Hellers aber gleich: „Ajax Amsterdam, Everton, Saint-Etienne … Einer ihrer Spieler (Axel Witsel) wird sogar bei Manchester United gehandelt, für 24 Millionen Euro. Ob es große Unterschiede gibt zum belgischen Team von vor zwei Jahren? Ja. Die Belgier haben inzwischen viel Erfahrung in internationalen Auftritten sammeln können. Es wird ein komplett anderes Spiel werden als noch vor zwei Jahren (siehe Tageblatt S. 39).“

Keine Experimente

Allzu große Experimente soll es nicht geben auf Luxemburger Seite, „weil jedes Spiel wichtig ist für unseren Aufbau der Mannschaft. Es wäre nicht richtig, in dieser Phase zu experimentieren.“ Auf zwei, drei Positionen aber soll es aber zu Änderungen kommen.
Dennoch wurde vereinbart, sechs Wechsel beiderseits vornehmen zu dürfen. Auch soll keiner der 20 Spieler von der Liste gestrichen werden. Alle sollen auf der Bank Platz nehmen dürfen. Um sich aus nächster Nähe anzusehen, wie man einem scheidenden und einem gefeierten Spieler den würdigen Abschied bereitet? Jean Wagner und Jeff Strasser wäre es zu wünschen.

DIE AUFGEBOTE

Luxemburg:
Tor: Jonathan Joubert (F91/25 Spiele/0 Tore), Marc Oberweis (Grevenmacher/0/0)
Abwehr: Eric Hoffmann (Etzella/53/0), Kim Kintziger (Déifferdeng 03/25/0), Benoît Lang (Fola/9/0), Massimo Martino (RFCUL/1/0), Mario Mutsch (Aarau/CH/30/0), Jacques Plein (Etzella/0/0), Jeff Strasser (Metz/F/87/6), Jean Wagner (Déifferdeng 03/6/0)
Mittelfeld: Gilles Bettmer (Freiburg/D/22/0), Paul Bossi (Fola/2/0), Carlos Ferreira (Etzella/18/0), Lars Gerson (Kongsvinger/NOR/4/0), Fons Leweck (Etzella/45/4), Claudio Lombardelli (Jeunesse/19/0), Ben Payal (F91/20/0), René Peters (Jeunesse/62/3)
Angriff: Stefano Bensi (Rümelingen/1/0), Joël Kitenge (14/1)

Belgien:
Tor: Stijn Stijnen (Club Bruges), Olivier Renard (Malines), Silvio Proto (Germinal Beerschot)
Abwehr: Filip Daems (Mönchengladbach/D), Timmy Simons (PSV Eindhoven/NL), Daniel van Buyten (Bayern München/D), Jelle van Damme (Anderlecht), Thomas Vermaelen (Ajax/NL)
Mittelfeld: Jeroen Simaeys (Club Bruges), Kilian Overmeire (Lokeren), Anthony Vanden Borre (Genua/I), Jan Verthongen (Ajax/NL), Guillaume Gillet (Anderlecht), Maarten Martens (Alkmaar/NL)
Angriff: Tom De Sutter (Cercle Bruges), Wesley Sonck (Club Bruges), Eden Hazard (Lille/F), Kevin Mirallas (St.-Etienne/F), Stein Huysegems (Twente/NL)