Ihren letzten Wettbewerb bestritt Luxemburgs derzeit beste Kunstturnerin im vergangenen Dezember. Beim Christmas Gym Cup in Bettemburg zeigte Céleste Mordenti zum Ende einer Saison, in der sie einen deutlichen Schritt nach vorne machen konnte, jedoch keinen kompletten Mehrkampf mehr. Zu spät war der Zeitpunkt in der Saison einfach. Seither hat sie sich in Amsterdam dann auch komplett auf das Training konzentriert. „Hier habe ich viel an der Stabilität meiner Übungen gearbeitet, den Schwerpunkt aber auf das Erlernen neuer Elemente gelegt“, erklärt die 22-Jährige. Noch ist aber nicht alles ausgereift genug, um es auch bereits im Wettkampf zeigen zu können. „Einige Sachen dauern eben länger, vielleicht sogar etwas länger, als ich gehofft habe“, gibt sie mit einem Lachen zu. „Ich hoffe aber, vielleicht das ein oder andere schon einbauen zu können. Da muss man einfach auch eine Entscheidung treffen, was schon gut genug ist und was noch nicht.“ Denn für die Luxemburgerin sind die Luxembourg Open auch gleichzeitig eine Vorbereitung auf den ersten großen Höhepunkt der Saison, die Europameisterschaft Ende Mai in Leipzig. Und gerade hier gilt es, die Übungen sauber hinzubekommen, womit sich bekanntlich dann auch das Risiko eines komplett neuen Elementes nicht immer lohnt. Vor allem am Boden, vielleicht sogar eine komplett neue erste Diagonale, und am Schwebebalken könnten aber am Donnerstag einige Neuerungen zu sehen sein.
Auf die ersten Wettkämpfe blicken die Kunstturner im Jahr 2025 dann auch noch einmal ganz besonders. Denn im Jahr nach den Olympischen Spielen beginnt immer auch ein neuer Olympiazyklus und damit auch die Anwendung eines neuen „Code de pointage“. Die Wertungsvorschriften im Kunstturnen werden nämlich alle vier Jahre neu angepasst. „Bei uns hat sich zwar nicht so viel geändert wie bei den Herren. Doch es ist immer interessant zu sehen, wie deine eigenen Übungen jetzt genau bewertet werden und worauf man dann vielleicht auch mehr den Fokus legen sollte.“ Etwas kann man laut Céleste Mordenti jedoch jetzt schon feststellen, nämlich dass viele Turnerinnen sich dazu entschieden haben, auch nach Paris weiterzumachen. „Einige werden jetzt schon ihren vierten Olympiazyklus bestreiten. Das ist eigentlich eine ganz schöne Entwicklung.“ Ein weiterer Beweis dafür, dass sich auch bei den Damen die Karriere mehr und mehr entzerrt und inzwischen viel länger als noch vor 20 Jahren dauert.
Erfahrung bei Weltcups
Für die Luxemburgerin mit ihren 22 Jahren also noch genug Zeit, um ihr großes Ziel Olympische Sommerspiele zu verwirklichen. Nachdem Paris für Céleste Mordenti noch ein Jahr zu früh gekommen war, sind die Augen nun auf Los Angeles 2028 gerichtet. Wie wichtig es ist, in dieser Hinsicht mehr und mehr internationale Wettkämpfe zu bestreiten, das hat man im vergangenen Jahr dann auch gesehen, als die FLGym-Turnerin gleich mehrere Weltcups bestritt und im Oktober in Ungarn sogar die Bronzemedaille am Stufenbarren gewinnen konnte. Es war eine erste historische Medaille für das luxemburgische Kunstturnen und unterstrich gleichzeitig noch einmal die Entwicklung, die Mordenti im Jahr 2024 gemacht hat. So wird sie auch in diesem Jahr einige dieser Wettkämpfe bestreiten, einen ersten noch Anfang Mai im bulgarischen Varna.
Zuerst freut sie sich dann aber auf die Luxembourg Open, die nun zum dritten Mal in dieser Form in Belair ausgetragen und bei denen auch die Landesmeister gekürt werden. „Es ist immer etwas Besonderes, wenn man in Luxemburg gegen internationale Turnerinnen antreten darf. Ich freue mich aber auch darauf, alle zu sehen.“ Denn dass sich im luxemburgischen Kunstturnen zurzeit einiges tut, das konnte man in den letzten Monaten immer wieder sehen. So verfügt man bei den Herren inzwischen über drei Seniors-Turner und damit eine Mannschaft. Doch auch bei den Damen schließt sich langsam die Lücke, die hinter Mordenti entstanden ist. Mit Valentina Marochi hat sich im Dezember dann auch eine junge Athletin für die Junioren-Weltmeisterschaft qualifiziert und in Belair werden gleich mehrere vielversprechende junge Kaderturnerinnen erste Erfahrungen auf diesem Level sammeln. Dass sie international inzwischen auch nicht mehr immer alleine unterwegs sein muss, das freut auch Céleste Mordenti, die für alle ein großes Vorbild sein dürfte.
Programm
Luxembourg Open 2025
Am Donnerstag:
10.30: Mehrkampf und Teamwettbewerb Junioren (Damen und Herren)
16.00: Mehrkampf um Teamwettbewerb Seniors (Damen und Herren)
Am Freitag:
13.00: Gerätefinals Junioren (Damen und Herren)
16.30: Gerätefinals Seniors (Damen und Herren)
De Maart

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