Tun di Bari (Etzella Ettelbrück)

Der 57-jährige Ettelbrücker möchte eine zweite Amtszeit dranhängen. Di Bari war in den vergangenen vier Jahren Oberhaupt der FLF-Statutenkommission. Eine Mission, die er noch nicht als beendet ansieht: „Das Ziel ist, das komplette Regelwerk der FLF bis zur AG 2025 zu überarbeiten und zu modernisieren, sprich den aktuellen Anforderungen anzupassen.“ Gleichzeitig hat Di Bari den Wunsch, den Dialog zwischen den Vereinen der FLF zu fördern, damit mehr Verständnis für die Probleme aller Beteiligter geschafft werden kann. „Ich könnte mir vorstellen, in der Winterpause einen Kongress für Vereinsdirigenten einzuberufen. Wenn wir Lösungen haben wollen, brauchen wir thematische Arbeitsgruppen, aber auch regionale Versammlungen. Für mich gibt es in diesem Verband keine großen oder kleinen Vereine, sondern nur Klubs mit unterschiedlichen Auflagen, etwa was die UEFA anbelangt.“ Gleichzeitig lancierte der Präsident der Etzella dann noch einen Anruf: „Das Sportministerium muss Verantwortung übernehmen und sich dafür einsetzen, dass Menschen, die sich für einen Verein einsetzen, unterstützt werden – in Form von administrativem Urlaub oder einer steuerlichen Entlastung.“ (chd)
Erny Decker (US Folschette)

Fast 30 Jahre war der ehemalige Personalchef bei der FLF in der Verwaltung aktiv. Jetzt will er an die andere Seite des Tisches wechseln. Um an dieser Wahl teilnehmen zu können, ging der 67-Jährige sogar früher in Rente. In seiner neu gewonnen Freizeit besuchte er in den vergangenen Monaten fast 80 Vereine und versuchte, sich weiter mit den Bedürfnissen dieser zu beschäftigen. „Ich will meine Erfahrung mit einbringen und will in den Verwaltungsrat, um zu arbeiten, nicht einfach dort zu sitzen.“ Decker würde sich als Mittelsmann zwischen CA und den Vereinen sehen. „Ich weiß sofort, wo der Hebel anzusetzen ist, damit es schnell weitergeht, da ich die Strukturen sehr gut kenne.“ Decker will sich nicht nur mit einem Bereich des Verbandes befassen: „Wenn ich Vorstandsmitglied werde, dann ist es für mich wichtig, dass ich mich mit allem befasse. Das gehört für mich dazu.“ Für Decker steht trotzdem die „optimale Unterstützung der Vereine und ihrer Freiwilligen“ im Mittelpunkt. (del)
Corrado Fecchi (CS Sanem)

Der jüngste Anwärter auf einen Posten ist 31 Jahre alt. Corrado Fecchi, seit drei Jahren Präsident des CS Sanem, will so einiges umkrempeln, um Bewegung in das FLF-Geschäft reinzubringen. Er kritisierte mangelnde Kommunikation und zählte den Schiedsrichtermangel und die finanziellen Entschädigungen für Ausbildungsjahre als Beweggründe für seine Kandidatur auf. „Wir bilden einen jungen Spieler ab dem fünften Jahr aus, bis hin zu den Junioren. Dann entscheidet er sich, zum großen Nachbarn zu wechseln. Dort steht er dann für eine Summe X unter Vertrag. Ein Jahr danach wird er von den Bayern verpflichtet. Der andere Klub bekommt die ganze Ausbildungsentschädigung, der erste Verein nur eine ‚indemnité de solidarité‘. Das ist nicht in Ordnung.“ Dass er mit dieser Meinung nicht alleine dasteht, haben ihm andere Präsidenten bestätigt. „Es gibt einen Konsens, doch es wird nicht umgesetzt. Ich würde lieber mit drei, vier Neuen in den Vorstand einziehen. Wir brauchen Bewegung.“ Zum Abschluss hatte er noch einen kleinen Seitenhieb im Gepäck: „Die Statutenkommission hat sich sechsmal getroffen, die Kontrollkommission über 30 Mal … Es wird seit Jahren geredet, aber nichts geändert.“ (chd)
Gilbert Goergen (CS Fola)

Der neue Präsident des Verwaltungsrats der Gesundheits-Mutualität CMCM ist aktuell Präsident der Platzkommission und Mitglied der Jugend- und Statutenkommission der FLF. Gilbert Goergen will die Verwaltung des Verbandes anders gestalten. „Beim vorletzten Mal war dieser Vorschlag der Grund, warum ich abgewählt wurde, aber ich werde es noch einmal sagen: Es ist nicht gut, dass alle zwei Jahre Wahlen stattfinden. Der Vorstand kommt nicht zur Ruhe, weil immer irgendjemand sich im Wahlkampf befindet.“ Der Fola-Mann will in Zukunft auch einige Statutenänderungen auf die Schienen bringen. Unter anderem soll jeder Vereine für seine eigene Organisation stimmen. Das bedeutet, dass in Zukunft Futsal-Vereine über Futsal-Belange abstimmen und Klubs mit Damen-Mannschaften entscheiden, was im Damen-Bereich läuft. Nur Vereine, die etwas mit den jeweiligen Sparten am Hut haben, sollen darüber abstimmen können. Am Herzen liegt Goergen auch die Digitalisierung: „Um es den Vereinen und den Bénévolen einfacher zu machen, aber auch um das FLF-Personal zu entlasten, denn dieses schwitzt jeden Tag Blut.“ (del)
Alain Hamer (FC Rodange 91)

Für den ehemaligen Top-Referee ist selbstverständlich die Weiterentwicklung des Schiedsrichterwesens der Grund für seine Kandidatur. „Es muss etwas getan werden. Seit Jahren stagnieren wir in diesem Bereich“, sagt Alain Hamer. Der aktuelle UEFA- und FLF-Schiedsrichterbeobachter ist sich auch der Tatsache bewusst, dass viel unternommen werden muss, um neue Männer oder Frauen in Schwarz zu finden – bei den Herren, Damen, aber auch im Futsal. Neue Initiativen müssen laut ihm gestartet werden, um das Schiedsrichterwesen schmackhafter zu machen. „Teilweise müssen Schiedsrichter dreimal am Wochenende in den Einsatz. Das ist nicht die Lösung“, sagt Hamer, dem es auch an Perspektiven für seine Mitstreiter fehlt: „Die Ausbildung als VAR wurde vernachlässigt, weshalb unsere Unparteiischen derzeit nicht infrage kommen, um auf einem höheren internationalen Level zu agieren.“ Der 58-Jährige setzt sich auch für die Einführung des VAR-Light in der BGL Ligue ein. „Er könnte in ein bis zwei Partien pro Wochenende eingesetzt werden, das würde auch unsere Schiedsrichter weiterbringen.“ Hamer setzt sich auch für eine Reform der Statuten ein: „Sie muss dringend in die Wege geleitet werden.“ (del)
Christian Hess (ES Schouweiler)

Der Mann mit dem Geldkoffer ist vor 20 Jahren damit beauftragt worden, die Finanzen der FLF zu überwachen. „Mein Sektor sind die Finanzen und die Motivation noch die gleiche wie damals. Ich denke, dass ich das seit 2004 gar nicht mal so schlecht gemacht habe“, meinte der Präsident aus Schouweiler. „Es ist Geld da, aber manche Kandidaten würden das am liebsten gleich ausgeben … Ich bin jemand, der es bevorzugt, ein Gleichgewicht zu haben.“ Dabei sind explodierende Kosten derzeit die größte Schwierigkeit. „Die FLF ist der Verband, der die größten Geldsummen an seine Klubs ausschüttet. Diese Unterstützung ist für den Nachwuchsbereich gedacht – und sollte auch dafür genutzt werden.“ Für Hess wird es Zeit, noch einmal über eine Anpassung der Liga-Aufteilung nachzudenken. „Verschiedene Klubs haben Schwierigkeiten, die große Anzahl an Terminen zu bewältigen. Gleichzeitig wäre es katastrophal, die dritte Division abzuschaffen: Dann wäre für einige im November bereits die Luft raus. Ich kann nachvollziehen, dass die BGL-Ligue-Vertreter keine Verkleinerung der Liga wollen. Dennoch braucht es in dieser Hinsicht einen Blick, der über die nächste Saison hinweggeht. Deshalb braucht es Arbeitsgruppen und später die Stimmen im Kongress.“ (chd)
Leo Hilger (UNA Strassen)

Der ehemalige Präsident der UNA Strassen ist seit acht Jahren Teil des Verwaltungsrates und war in dieser Zeit vor allem in der Jugend-, der Statuten- und der medizinischen Kommission aktiv. „Ich will für Kontinuität stehen, aber auch Veränderungen mit antreiben.“ Leo Hilger sieht die Reform der Statuten als größte Baustelle. Er hat sich vorgenommen, auch weiterhin für den Nachwuchs im Einsatz zu sein. „Wir haben vor drei Jahren eine Reform der Jugend in die Wege geleitet, diese will ich weiterführen.“ Laut Hilger gibt es in jedem Jahr einen Zuwachs von acht bis zehn Prozent bei der Einschreibung von neuen Jugendmannschaften. Da er sich in diesem Bereich auskennt, weiß Hilger auch, dass auf ihn und seine Mannschaft in Zukunft gesellschaftliche Aufgaben zukommen werden. „Es gibt Gewalt, Emotionen und Rassismus. Bei Spielern, aber vor allem auch bei Trainern und Eltern. Wir müssen neue Initiativen starten, um diesen Problemen zu begegnen“, so Hilger. Der Strassener setzt sich auch für die Digitalisierung ein: „Dieser Prozess darf jedoch nicht zu schnell gehen. Die Vereine müssen folgen können.“ (del)
Alex Krüger (Berdenia Berburg)

Alex Krüger ist in Schiedsrichterkreisen kein unbeschriebenes Blatt – und seit zwei Jahren als Mitglied des Schiedsrichterkomitees vom Noch-Vizepräsidenten auf ein Amt vorbereitet worden. „Jetzt, da Charles Schaack sein Amt niederlegt, möchte ich diesen Platz im Vorstand übernehmen und aktiv mitwirken.“ Der ehemalige BGL-Ligue-Referee will das Scouting ausbauen: „Wir möchten das Ganze transparenter gestalten und Talente früh entdecken. Bei der Elite wäre es eine Idee, Mentaltraining anzubieten. Zudem hatte ich bereits Kontakt mit einer Firma, die ein VAR light anbieten könnte. Es geht darum, gemeinsam mit den Vereinen herauszufinden, ob das eine Option für Luxemburg wäre.“ Auch die Digitalisierung und eine damit verbundene Entlastung für das Ehrenamt, wie etwa Sekretäre, möchte Krüger während seines Mandats vorantreiben: „Die Statuten sind teils veraltet. Es geht zu viel Zeit verloren, weil nichts wirklich digitalisiert ist. Die Vereine wären froh, wenn die Schiedsrichter nicht mehr ‚cash‘ bezahlt werden müssten, sondern anhand eines Rechnungs-Systems. Das klingt, als wäre das schnell und einfach umzusetzen, aber durch die Statuten ist es kompliziert, etwas zu bewegen.“ (chd)
Jean-Marie Mossong (Tricolore Gasperich)

Der 67-Jährige landete über mehrere Ecken 1994 in Gasperich, wo er seit 20 Jahren Präsident ist. Da er früher selbst Spieler, Trainer und auch Schiedsrichter war, kennt er die Schattenseiten genau: „Vor zwei, drei Jahren hatte ich der FLF vorgeschlagen, dem Schiedsrichtermangel entgegenzuwirken, indem man die Referees besser bezahlt. Das wurde abgelehnt, kam dann ein Jahr später allerdings mit der Konsequenz, dass nicht die FLF, sondern die Vereine mehr ausgeben mussten. Dabei müsste der Verband die Vereine doch entlasten und ihnen richtige Schulungen anbieten, damit sie in schwierigen Situationen besser gewappnet sind.“ Zudem will sich Mossong beim Thema Fußballschule für eine bessere Kommunikation zwischen Eltern und Trainern einsetzen. Der Vereinspräsident will nicht als Kopfnicker in Erinnerung bleiben: „Mich interessiert es nicht, als Vorstandsmitglied mit einer U-Nationalmannschaft ins Ausland zu reisen, sondern ich will mich für die Vereine, für den Luxemburger Fußball engagieren. Ich will, dass sich die Dinge ändern, über die wir uns alle ärgern.“ Etwa der Schutz der eigenen Jugendspieler: „Man braucht sich als kleiner Verein auch nicht zu beschweren: Wenn man sich aber wehrt, kann man etwas erreichen.“ (chd)
Roy Reding (RFCU Lëtzebuerg)

Roy Reding ist zusammen mit seiner Frau Karine Reuter in die Welt des Fußballs gekommen. Das Duo bildet derzeit die Spitze des Racing Lëtzebuerg. In den vergangenen Jahren war der ehemalige Politiker im FLF-Berufungsrat aktiv. Diese Erfahrung hat ihn darauf aufmerksam gemacht, wie dringend eine Statutenreform zu sein scheint. „Bei jeder unserer Sitzungen haben wir danach eine Bemerkung an die Statutenkommission geschickt. Bisher wurde aber vor allem geredet und ein bisschen geflickt. Eine komplette Reform ist nötig“, sagt Reding. Der Anwalt sagt, dass es bei den Vereinen einen „ras le bol“ gibt. „Ich will keine Revolution starten, aber ein zukunftsorientierter Neustart muss her.“ Reding ist vor allem die Ausbildungsentschädigung für geleistete Nachwuchsarbeit wichtig: „Das ist sehr leicht umzusetzen.“ Reding fehlt es auch am politischen Lobbying. „Es reicht nicht, mit dem Sportministerium zu sprechen, man muss an alle Parteien herantreten und stärker für die Bedürfnisse der FLF eintreten.“ Der RFCUL-Mann fordert auch mehr finanzielle Transparenz und mehr Schiedsrichter für den Damenbereich. (del)
Der 106. FLF-Kongress
Ansprachen: Neben FLF-Präsident Paul Philipp werden der Düdelinger Bürgermeister Dan Biancalana, COSL-Präsident André Hoffmann sowie Sportminister Georges Mischo am Samstagmorgen ein paar Worte an die Vereinsdelegierten richten.
Wahlen: Der siebte Punkt auf der Tagesordnung sind die Wahlen. Für den Verwaltungsrat werden fünf Mandate für vier Jahre vergeben. Drei Kandidaturen wurden für den Aufsichtsrat eingereicht – drei Posten sind zu besetzen. Demnach müssen Albert Reeff (Erpeldingen), André Schmit (Schieren) und Christian Schumacher (Beles) nicht zittern. Für das Verbandsgericht haben sich Léon Kettel und Tania Zimmer gemeldet, es sind vier Mandate zu vergeben. Serge Parage ist einziger Kandidat für den Berufungsrat.
Statutenänderungen: Sollen abgebrochene Pflichtspiele in Zukunft nicht integral, sondern nur die bleibenden Minuten wiederholt werden? U.a. darüber stimmt das Plenum ab. Zudem schlägt die FLF vor, das Mindestalter für eine Spielberechtigung in der Damen-Meisterschaft von 14 auf 16 Jahre anzuheben. Auch wird vorgeschlagen, in Zukunft nur noch die Spiele des letzten Spieltags parallel austragen zu müssen.
De Maart
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