Frauen bleiben im Hintertreffen

Frauen bleiben im Hintertreffen
(Gschmit)

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Die Ungleichheiten zwischen Mann und Frau sind im Bereich des Sports auch in Luxemburg nicht zu übersehen. Das weibliche Geschlecht bleibt im Hintertreffen.

Die Ungleichheiten zwischen Mann und Frau existieren nicht nur im politischen und im wirtschaftlichen Bereich. Eine Benachteiligung von Frauen ist auch in der Sportwelt zu finden. Bei den sportlichen Aktivitäten als auch bei den Führungsposten ist das weibliche Geschlecht in der Unterzahl. Die Regierung ist sich dessen zwar bewusst, ihr sind allerdings die Hände gebunden.

Anzahl der Frauen mit einer Wettkampflizenz:

Turnsport: 2.448 (674 Männer)

Fussball: 2.348 (30.949 Männer)

Kampfsport: 1.971 (3.019 Männer)

Basketball: 1.575 (2.871 Männer)

Eissport: 136 (96 Männer)

Wie die LSAP-Abgeordnete Cécile Hemmen in einer parlamentarischen Anfrage hervorhebt, betreiben lediglich 55 Prozent der Frauen in der Alterskategorie 15 bis 24 Jahre einen Sport, wogegen dies bei 74 Prozent der Männer der Fall ist. Bezüglich der Bezahlung von Trainern und Ausübung von Führungsposten bei Vereinen und Verbänden haben die Frauen ebenfalls das Nachsehen.
Die Ministerin für Chancengleichheit, Lydia Mutsch, betont in ihrer Antwort auf die parlamentarische Anfrage von Cécile Hemmen, dass sich die Regierung für eine Gleichstellung von Mann und Frau in allen Bereichen einsetzt. Die Sportvereine und -verbände betreffend, könne die Politik allerdings nur zu einer fairen Gleichbehandlung aufrufen. Lydia Mutsch lobt vor diesem Hintergrund die Arbeit des luxemburgischen Fußball- und des Basketballverbandes, die beide in den letzten Jahren die Anzahl ihrer weiblichen Mitglieder erhöhen konnten. Die LSAP-Politikerin hebt zudem lobend hervor, dass einige Verbände Arbeitsgruppen gegründet haben um mehr weibliche Sportler anzuziehen. Erste Erfolge lassen sich bereits messen. Zwischen 2010 und 2015 ist die Anzahl der Frauen mit einer Wettkampflizenz von rund 16.000 auf circa 20.000 gestiegen.

COSL hat Frauenquote für seinen Verwaltungsrat

Diese positive Entwicklung scheint jedoch eher ein Einzelfall zu sein. Bezüglich der von den verschiedenen Sportverbänden ausgezahlten Preisgelder existiert nämlich ebenfalls ein Unterschied zwischen Männern und Frauen, zum Nachteil des weiblichen Geschlechts. Auch hier kann die Ministerin für Chancengleichheit die Verbände nur dazu aufrufen Frauen und Männern dieselben Prämien auszubezahlen. Bei dem Verhältnis zwischen lizensierten männlichen und weiblichen Trainern ist auch ein Ungleichgewicht zu erkennen. Laut Lydia Mutsch liegt die Proportion zwischen Trainern und Trainerinnen bei fünf zu eins.

Die LSAP-Politikerin hebt allerdings den „Comité Olympique et Sportif Luxembourgeois“ lobend hervor. Der COSL hat nämlich eine Frauenquote für seinen Verwaltungsrat eingeführt. Lydia Mutsch betont letztlich, dass es jedem Verein und jedem Verband freigestellt sei, ein spezielles Angebot für Frauen zu schaffen oder eben nicht. Angesichts der aktuellen Situation steht noch Überzeugungsarbeit bevor.