Frank Schleck fiel auf den 7. Rang zurück, Andy Schleck wurde 19., und Ben Gastauer belegte den 69. Rang in der Schlusswertung.
Die Resultate
8. Etappe über 167,3 km von Tübach nach Schaffhausen: 1. Peter Sagan (Slowakei/Liquigas) 3:52:00 Stunden, 2. Matthew Harley Goss (Australien/HTC), 3. Ben Swift (Großbritannien/Sky), 4. Koldo Fernandez (Spanien/Euskatel), 5. Thor Hushovd (Norwegen/Garmin), 6. José Joaquin Rojas Gil (Spanien/Movistar), 7. Gerald Ciolek (Köln/Quick Step), 8. Ian Stannard (Großbritannien/Sky), … 15. Jakob Fuglsang (Dänemark/Leopard-Trek), 23. Frank Schleck (Luxemburg/Leopard-Trek), 28. Maxime Monfort (Belgien/Leopard-Trek) alle g.Z., 35. Stuart O’Grady (Australien/Leopard-TRek) auf 0:48 Minuten, 79. Linus Gerdemann (Deutschland/Leopard-Trek) auf 1:56, 82. Andy Schleck (Luxemburg/Leopard-Trek) 2:00, 89. Fabian Cancellara (Schweiz/Leopard-Trek) 2:40, 90. Jens Voigt (Deutschland/Leopard-Trek) 110. Ben Gastauer (Foto, Ag2R) 7:27
9. Etappe und letzte Etappe über 32,1 km von Schaffhausen nach Schaffhausen: 1. Cancellara 41:01 Min., 2. Andreas Klöden (Deutschland/Radioshack) auf 0:09, 3. Levi Leipheimer (USA/Radioshack) 0:13, 4. Nelson Oliveira (Portugal/Radioshack) 0:25, 5. Thomas Danielson (USA/Garmin) 0:38, 6. Gustav Larsson (Schweden/Saxo Bank SunGard) 0:41, 7. Fuglsang 0:44, … 11. Monfort 1:09, 13. Gerdemann 1:24, 20. O’Grady 1:40, 46. Andy Schleck 2:32, 60. Frank Schleck 3:06, 81. Voigt 3:57, 88. Gastauer (Lux) 4:10.
Gesamtwertung: Endstand nach der 9. Etappe: 1. Leipheimer 31:45:02 Std., 2. Damiano Cunego (Italien/Lampre) 0:04 Min., 3. Steven Kruijswijk (Niederlande/Rabobank) 1:02, 4. Fuglsang 1:10, 5. Bauke Mollema (Niederlande/Rabobank) 2:05, 6. Mathias Frank (Schweiz/BMC) 2:24, 7. Frank Schleck 2:35, … 10. Monfort 4:12, 19. Andy Schleck 18:48, 24. Gerdemann 25:27, 69. Gastauer 58:34, 76. Voigt 1:02:44, 93. O’Grady 1:11:43, 98. Cancellara 1:13:50.
Etwas unerwartet gewann der Amerikaner Levi Leipheimer die Jubiläumsauflage der Tour de Suisse. Leipheimer, der vor dem abschließenden Zeitfahren 1‘59“ Rückstand auf Damiano Cunego hatte, nahm dem „kleinen Prinzen“ aus Verona, der seine Karriere 1999 bei der Weltmeisterschaft in seiner Heimatstadt mit einem Regenbogentrikot in der Juniorenklasse begonnen hatte, über 2 Minuten ab und blieb im Schlussklassement 4 Sekunden vor Cunego.
Dieser hatte seine Ambitionen auf den Gesamtsieg anlässlich der zweiten und der dritten Etappe angemeldet. Einen Tag nach seinem zweiten Rang in Crans-Montana hinter dem später schwer verunglückten Mauricio Soler, wiederholte er dieses Resultat in Grindelwald, wobei er sich im Spurt von dem schnellen Slowaken Peter Sagan schlagen ließ.
Cunego rollte in der langen und schweren Steigung der Großen Scheidegg das Feld von hinten auf, holte einen Angreifer nach dem andern ein und präsentierte sich zusammen mit Sagan auf dem Zielstrich.
Cunego bestraft
Leipheimer, der sich im Laufe der Woche passiv verhielt und im Schlepptau über die Berge „fahren“ ließ, rechnete sich im gestrigen Zeitfahren noch eine kleine Chance aus. Er machte auf den 32 relativ schweren Kilometern in und um Schaffhausen die 1‘59“ Rückstand auf Cunego im Generalklassement wett, musste aber bis zur Zieleinfahrt des Italieners zittern, ehe der Schlusssieg feststand.
Leipheimer ist kein großer Sieger, sondern er wurde für seine Regelmäßigkeit in den Bergen und seine Stärke in den beiden Zeitfahren belohnt. Für Cunego dagegen waren diese Prüfungen gegen das Chrono verhängnisvoll. Auf der ersten Etappe in Lugano lag er sechs Sekunden hinter Leipheimer, gestern „verlor“ er gar 2‘05“. Damiano Cunego aber darf das Verdienst für sich beanspruchen, der eifrigste Fahrer dieser Tour gewesen zu sein. Schade, dass es dafür nur den zweiten Siegerpreis gab.
Der am 24. Oktober 1973 in Butte (Montana) geborene Levi Leipheimer gewann im Laufe seiner Karriere bereits das „Critérium du Dauphiné“ (2006), die Kalifornienrundfahrt (2009), die „Clasica de Los Puertos“ (2008), die US-Meisterschaft (2007), die Route du Sud (2002), die Deutschland-Rundfahrt (2005) und die Tour durch Kastilien und Léon (2009). Diese Saison trug er in der Kalifornien-Rundfahrt die 3. Etappe Claremont – Mt. Baldy über 122 km davon, ehe er seinen Namen nun in die Siegerliste der Tour de Suisse schrieb.
Andy Bergpreissieger
Bester Luxemburger Vertreter war Frank Schleck, der die Tour auf dem 7. Rang beendete. Das war ein ähnlich gutes Resultat wie im Jahr 2007, als Frank ebenfalls Siebter war. Schon zum 5. Mal bei neun Teilnahmen (Luxemburger Rekord zusammen mit Kim Kirchen) schaffte der Leopard-Trek-Fahrer es unter die zehn Besten. „Mir fehlt nur mehr ein Quäntchen bis zur maximalen Form“, hatte Frank im Laufe der Woche nach der Königsetappe in Grindelwald gesagt. Dieses Bisschen wird Schleck der Ältere sich durch adäquates Training noch vor Beginn der Tour antrainieren.
Etwas weiter von der Bestform entfernt ist Bruder Andy. Er gewann bei der Tour de Suisse zwar das Bergpreisklassement, doch wurde in den Steigungen nach Malbun und Serfaus erkenntlich, dass nicht alles im grünen Bereich ist. Vor den Mikros der Fernsehsender aber wischte Andy alle Bedenken vom Tisch. „Ich mach’ mir keine Sorgen für die Tour“ sagte er jedem, der es hören wollte. Andy peilt das Formhoch für die ersten Bergetappen an, das wäre erst in dreieinhalb Wochen. Dann steht am französischen Nationalfeiertag der Anstieg nach Luz Ardiden an.
Ben Gastauer beendete die Tour de Suisse auf dem 69. Rang mit 58‘34“ Verspätung auf Gesamtsieger Levi Leipheimer. „Ich bin froh, dass diese Rundfahrt vorbei ist“, meinte Ben, „denn es war doch sehr anstrengend.“ Gastauer probierte auf den Bergetappen mehrmals, in eine Fluchtgruppe zu kommen. Einmal war er ganz nah’ dran, in Andy Schlecks Begleitung zu bleiben. Das ist ihm allerdings nicht gelungen. Mit seinen Resultaten aber ist er zufrieden.
Während Leopard-Trek-Fahrer Fabian Cancellara das Zeitfahren am Sonntag vor Andreas Klöden und Levi Leipheimer für sich entschied (es war sein 2. Erfolg nach Lugano), konnte am Samstag auch der Slowake Peter Sagan seinen zweiten Sieg bei dieser Tour de Suisse feiern. Nach einer spannenden Etappe, die teilweise unter strömendem Regen ausgetragen wurde, schlug der 21-Jährige (geb. am 26. Januar 1990 in Zilina) im Sprint den Australier Matthew Goss (HTC), den Briten Ben Swift (Sky) und den norwegischen Weltmeister Thor Hushovd (Garmin-Cervélo) im Sprint.
Schließlich durfte Leopard-Trek in Schaffhausen neben Cancellaras Etappensieg noch zweimal jubeln: das Team brachte drei Fahrer unter die Top Ten des Generalklassements und gewann den Mannschaftswettbewerb.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können