Marie Schreiber war in den ersten sechs Wertungsläufen dieser Saison jeweils in die Top-10 gefahren und hatte am 21. Dezember letzten Jahres, mit ihrem ersten Weltcup-Sieg in Hulst, Sportgeschichte geschrieben. Nach ihrem Triumph in den Niederlanden ging sie gesundheitlich angeschlagen an den Start des siebten Laufs in Besançon (F), wo sie sich mit Rang 18 abfinden musste. Eine Woche später war, bei der Schlammschlacht im belgischen Dendermonde, war Platz 12 herausgesprungen.
Aus ihrem souveränen Sieg letzten Sonntag auf dem Circuit Josy Mersch konnte die 21-Jährige wichtige Erkenntnisse ziehen. „Meine derzeitige Form ist in etwa zu vergleichen mit dem Leistungsniveau, das ich Anfang Dezember hatte. Deswegen war es für mich wichtig, bei der Meisterschaft voll zu fahren, um zu sehen, wo ich leistungsmäßig dran bin. Ich stehe da, wo ich stehen muss. Wenn ich weiter an mir arbeite, werde ich meine Topform auch erreichen“, gab sich Marie Schreiber zuversichtlich im Hinblick auf das Saison-Highlight am 1. Februar bei der WM in Liévin.
Bis dahin stehen noch drei Weltcup-Rennen auf dem Programm. Für die Weltelite ist der Ausflug an die spanische Costa Brava, wo Temperaturen um die 15 Grad herrschen, eine angenehme Abwechslung zu den rezenten Schlammschlachten von Dendermonde (B) und Gavere (B). Auf der schnellen und technisch anspruchsvollen Strecke hatte Marie Schreiber das Ziel vor Jahresfrist als Achte erreicht, 1:46 hinter Weltmeisterin Fem Van Empel (NL).
Im Hinblick auf die WM wird in erster Linie der Vergleich zu Zoe Backstedt, ihrer härtesten Widersacherin im Kampf um Gold, interessant sein. Die Britin, die in den letzten Wochen immer besser in Schwung kam, konnte sich im Gesamtweltcup auf Rang drei verbessern und damit ihre ehemalige Teamkollegin an der Spitze der U23-Wertung ablösen. Ihren Rückstand von elf Punkten könnte Schreiber bereits am Sonntag wieder wettmachen.
Mit Liv Wenzel (Hess Cycling Team) ist eine weitere Luxemburgerin am Start. Nach ihrer langen krankheitsbedingten Pause bestreitet die U23-Meisterin in Spanien erst ihren dritten Cross und wird nach dem Rennen entscheiden, ob eine WM-Teilnahme für sie infrage kommt.
Im Überblick
Stand im Gesamtweltcup der Damen nach 8 von 11 Rennen:
1. Lucinda Brand (Niederlande) 255 Punkte, 2. Fem Van Empel (Niederlande) 194, 3. Zoe Backstedt (Großbritannien) 174, 4. Marie Schreiber (Luxemburg) 163, 5. Kata Blanka Vas (Ungarn) 162
De Maart
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