Montag20. Oktober 2025

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TennisFLT stellt Generaldirektor ein: Mit französischer Expertise in die Professionalisierung

Tennis / FLT stellt Generaldirektor ein: Mit französischer Expertise in die Professionalisierung
FLT-Präsident Claude Lamberty zusammen mit dem neuen Generaldirektor Lionel Ollinger (r.) Foto: Joé Weimerskirch

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Mit Lionel Ollinger als erstem Generaldirektor geht der luxemburgische Tennisverband (FLT) einen historischen Schritt in Richtung Professionalisierung – und setzt dabei auf französische Expertise.

Es ist ein historischer Moment für den luxemburgischen Tennisverband. „Als ich 2013 das Amt des Präsidenten übernahm, war es mein Traum, hauptamtliche Strukturen zu schaffen und eines Tages einen Generaldirektor einzustellen. Heute ist es so weit. Dieser Traum wird Realität“, sagte FLT-Präsident Claude Lamberty am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Anlass war die Vorstellung des ersten Generaldirektors in der Geschichte des Verbands.

Ab September wird der Franzose Lionel Ollinger diese neue Rolle übernehmen. Der 53-Jährige ist derzeit noch Generaldirektor des „FC Metz Stadium“ – ein Posten, den er zugunsten der FLT niederlegen wird. Ebenso verabschiedet er sich von seinem Vorsitz der Ligue du Grand Est de Tennis, die er seit 2013 leitete. Ollinger ist außerdem Vizepräsident des französischen Tennisverbands und dort unter anderem für Großveranstaltungen wie etwa Roland Garros verantwortlich – eine Funktion, die er weiterhin ausüben wird. Auch seine Position im Vorstand der International Tennis Federation (ITF) behält er bei.

„Lionel vereint all die Qualitäten, die wir für diese Schlüsselrolle gesucht haben“, betonte Lamberty. „Er bringt viel internationale Erfahrung mit, eine klare strategische Vision und tiefe Kenntnisse des Tennissports auf höchstem Niveau.

Mit der Einstellung eines Generaldirektors geht die FLT einen entscheidenden Schritt in Richtung Professionalisierung. Unterstützt wird dieser Prozess durch das Sportministerium und das Inaps im Rahmen eines Pilotprojekts.

„Es ist eine strategische Entscheidung“, erklärt Lamberty. „Der Verband hat sich in den letzten Jahren deutlich weiterentwickelt – über die drei Disziplinen Tennis, Padel und Pickleball hinaus. Doch die Strukturen, Talente und Potenziale entwickeln sich nicht gleichmäßig. Sie brauchen eine klare Führung, eine ausgeprägte Vision und starke Verbindungen.“ 

Ein hochkarätiges Turnier in Luxemburg

Mit der Ernennung eines Generaldirektors erwarte man vor allem Verbesserungen in der internen Organisation. Auch die Talentförderung, die Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Trainern und Athleten sowie die Förderung des Leistungssports mit den Nationalmannschaften als Basis sollen gestärkt werden.

„Ich bin sehr bewegt und mir der Verantwortung, die diese Aufgabe mit sich bringt, voll bewusst“, sagte Ollinger. Im Zentrum seiner Arbeit sollen die Vereine stehen. Und genau da wird er im September ansetzen. „Ich muss in einer ersten Phase alle Präsidenten kennenlernen und ihnen zuhören. Ich habe bereits einige Baustellen im Kopf, die Gespräche werden zeigen, ob sich diese bestätigen oder nicht und wie wir diese angehen.“

Ein weiteres Ziel Ollingers ist es, ein hochkarätiges Tennisturnier in Luxemburg zu etablieren. „Der Davis Cup ist bereits eine großartige Veranstaltung – zumindest, wenn wir Heimrecht haben“, so der neue Generaldirektor. „Aber wir sollten darüber hinaus ein internationales Turnier veranstalten, um Luxemburg international in die Vitrine zu stellen. Das ist kurz- oder mittelfristig umsetzbar. Man muss klein anfangen, vielleicht mit einem Challenger, und dann wachsen.“