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FußballFIFA vergibt WM 2034 an Saudi-Arabien

Fußball / FIFA vergibt WM 2034 an Saudi-Arabien
FIFA-Präsident Gianni Infantino Foto: dpa/AP/Rebecca Blackwell

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Im Schnelldurchlauf hat die FIFA die Weltmeisterschaften 2030 und 2034 vergeben. Saudi-Arabien steht als Ausrichter für 2034 in der Kritik – die Debatten werden den deutschen Fußball begleiten.

Die Fußball-WM 2034 wird in Saudi-Arabien stattfinden. Die Endrunde 2030 vergab der FIFA-Kongress an Spanien, Marokko und Portugal, ergänzt durch jeweils ein Eröffnungsspiel in Argentinien, Paraguay und Uruguay. Beide Vergaben erfolgten online per Akklamation, ohne Gegenkandidaten. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) stimmte zu.

Infantino spricht von „Einheit“

FIFA-Präsident Gianni Infantino sprach von einer „unglaublichen Botschaft der Einheit“, die durch den Fußball an die Welt gesendet werde. „Wir wollen die Welt vereinen mit dem Fußball, durch den Fußball“, sagte der Schweizer in seiner Rede.

Deutliche Kritik an Saudi-Arabien

Die Entscheidung zugunsten Saudi-Arabiens wird von Menschenrechtsorganisationen wie Human Rights Watch kritisiert. Das Königreich stehe für „eklatante Menschenrechtsverletzungen“, so die Organisation. Die FIFA bewertete die Risiken in Menschenrechtsfragen bei Saudi-Arabien jedoch nur als „mittel“. Das Land hat in seinen Bewerbungsunterlagen weitreichende Reformen angekündigt.

Völlig offen bleibt, wann die WM 2034 ausgetragen wird. Während der traditionellen WM-Monate Juni und Juli herrscht in Saudi-Arabien große Hitze, die eine Verlegung in den Spätherbst oder Winter notwendig machen könnte. Dies würde allerdings Konflikte mit internationalen Spielterminen sowie den Olympischen Spielen im Februar 2034 verursachen.

Sechs Gastgeber bei der WM 2030

Die Rückkehr in die Golfregion, nur zwölf Jahre nach der WM in Katar, wurde möglich, weil die FIFA die Endrunde 2030 an mehrere Länder und Kontinente vergab. In Südamerika wird zum Auftakt das 100-jährige Jubiläum der Weltmeisterschaft gefeiert, bevor Spanien, Portugal und Marokko die Turnierausrichtung übernehmen. Es ist das erste Turnier auf europäischem Boden seit Russland 2018.

Da die WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada stattfindet, kam gemäß den FIFA-Regularien für 2034 nur ein Gastgeber aus Asien oder Ozeanien infrage. Australien verzichtete jedoch auf eine Bewerbung – auch aufgrund der kurzfristigen Fristen. Dadurch war der Weg für Saudi-Arabien frei.

Kritik am Vergabeverfahren

Nach der umstrittenen Doppelvergabe der WMs 2018 und 2022 an Russland und Katar hatte die FIFA angekündigt, auf solche Verfahren verzichten zu wollen. Dennoch wurde erneut eine Doppelvergabe durchgeführt, was für Kritik sorgte.

Erklärung des DFB

DFB-Präsident Bernd Neuendorf verteidigte die Zustimmung zur Vergabe an Saudi-Arabien trotz der bekannten Kritikpunkte. „Uns allen ist die Situation der Bürgerrechte und auch der Repressalien in Saudi-Arabien bewusst. Das ist nichts, was wir in irgendeiner Form gutheißen“, erklärte Neuendorf. Mit einer Ablehnung oder einem Boykott ließe sich jedoch wenig bewirken. „Ich glaube, wir können den Einfluss nur dann geltend machen, wenn wir sagen: Ja, wir stimmen zu, aber wir wissen, es gibt Defizite“, so der DFB-Präsident.

Die Entscheidung, insbesondere die Wahl Saudi-Arabiens, wird den deutschen und internationalen Fußball voraussichtlich noch lange beschäftigen.

Giannino
12. Dezember 2024 - 16.58

Und wieder wurde er wieder getanzt, der Tango Korrupti.

JJ
12. Dezember 2024 - 14.50

@Luxmann,

es geht bei der Diskussion eben nicht ums Geld sondern um Ethik und Menschenrechte. Und ohne die Kriegstreiber USA würden wir vielleicht heute alle Deutsch reden.Die Jungs die in Sandweiler unter den weissen Kreuzen liegen waren keine Kriegstreiber.

Luxmann
12. Dezember 2024 - 9.55

Das niveau der kommentare,besonders im anscheinend werte orientierten europa,zu diesem thema ist wie zu erwarten wieder unterirdisch.
Dass es im sport, besonders bei grossereignissen wie olymische spiele oder WM um sehr viel geld geht duerfte seit 1 jahrhundert bekannt sein und bedarf wirklich keiner kuenstlichen aufregung.
Deshalb werden heute meist sehr wenig kandidaturen eingereicht,weil nur eine kleine zahl laender allein oder gruppiert das ueberhaupt stemmen koennen...im konkreten fall der WM 2030 und 34 war es je eine.
Die abstimmung war also bloss eine im grunde unnoetige formalitaet.
Trotzdem sammeln dich dann besonders auf unserm kontinent die ueblichen mauler welche noch immer nicht verstanden haben oder verstehen wollen, dass auch in anderen kulturkreisen potente geldgeber existieren welche nicht einsehen wollen dass nur europa und eventuell noch ein teil seines ex kolonialgebiets das recht haben solche ereignisse zu organisieren.
2030 in Marokko scheint ja noch akzeptabel weil da teils franzoesisch gesprochen wird und das finale wohl in Spanien stattfindet...aber Saudi Arabien geht wohl gar nicht da es ja nur oel produziert usw.

JJ
12. Dezember 2024 - 8.51

" Ja, wir stimmen zu, aber wir wissen, es gibt Defizite“, so der DFB-Präsident."
Ach ist das putzig. Wir wissen von den Schweinereien aber wir stimmen zu.Man könnte auch sagen: "Die Schweine und die Metzger müssen sich zusammensetzen und eine Lösung finden."

Wieviele Millionen wohl wieder über den Tisch gegangen sind?

Luxmann
11. Dezember 2024 - 22.23

Dass es im profisport um geld geht ist wohl klar.
Da hier allerdings nur jeweils 1 kandidatur fuer 2030 und 2034 vorlag brauchte nicht mal geschmiert zu werden.

Luxmann
11. Dezember 2024 - 17.05

Ein problem ist hier nicht ersichtlich.
Saudi Arabien war einziger kandidat fuer 2034...ausserdem organisiert ein kriegstreiber staat wie die USA auch regelmaessig olympische spiele und weltmeisterschaften.
Was der deutsche fussball hiermit zu tun hat ist auch nicht ersichtlich...ausser dass es eine dpa meldung ist die Deutschland als nabel der welt sieht.

Nomi
11. Dezember 2024 - 17.01

Et geht dach nemmen em Geld.

Ech wei'st mol gaer wei'vill Su'en dobei an privaat Taeschen flei'ssen !