Etzella Ettelbrück (1.) – Arantia Fels (5.)

Philippe Gutenkauf (Ettelbrück): „Bei der ganzen Mannschaft und auch bei mir persönlich dauerte es schon ein wenig, um das Pokalfinale abzuhaken. Es ist sauer, vor allem, wie wir verloren haben. Doch wir sind inzwischen darüber hinweg und bereit, diesen Meistertitel anzugreifen“, erklärt Philippe Gutenkauf. Das Team, das die reguläre Saison dominiert und sich mit einem Vorsprung von vier Punkten souverän den ersten Tabellenplatz gesichert hat, will sich nun mit der Meisterschaft belohnen. Umso mehr nach dem verlorenen Endspiel der Coupe de Luxembourg gegen den Basket Esch.
Trotz eines am Ende klaren 2:0 war das Viertelfinale gegen Walferdingen, das im Jahr 2025 gerade einmal eine Partie gewonnen hatte, jedoch alles andere als ein Selbstläufer, wie auch der Liga-MVP meint: „Gegen die Résidence ist es nie leicht zu spielen. Wir sind zweimal gut gestartet, haben sie aber zweimal ins Spiel zurückkommen lassen. Aber wir haben das im Nachhinein dann doch noch gut verwaltet. Was gilt, ist, dass wir gewonnen haben. Es geht nicht darum, jede Mannschaft auf 40 Punkte zu schlagen.“
Ein richtig unbequemer Gegner wartet auf den großen Favoriten nun im Halbfinale. Auch das Derby gegen die Arantia war in den letzten Jahren meist hart umkämpft. Besonders schlecht in Erinnerung hat man bei der Etzella noch das Viertelfinale vor zwei Jahren, als Fels den damaligen Pokalsieger nach drei engen Spielen aus dem Meisterschaftsrennen warf. „Ich erwarte mir auch dieses Mal enge Spiele, die aggressiv und spannend sein werden.“ Warum kaum jemand gerne gegen die Arantia spielt, das kann der Ettelbrücker auch erklären: „Es ist ihr Spielstil. Sie spielen chaotisch in der Defensive. Sie doppeln über das ganze Feld, sind aggressiv. Das macht sonst niemand. Wir dürfen nicht forcieren und müssen uns auf unseren Basketball konzentrieren. Denn sie wollen, dass man schnell aufwirft, das kommt ihnen entgegen.“
Dennoch geht Philippe Gutenkauf, trotz des Ausfalls von Eric Zenners, optimistisch ins Halbfinale: „Wir sind nicht umsonst bisher die beste Mannschaft der Saison gewesen. Natürlich heißt das jetzt nichts. Doch wenn wir gut drauf sind, dann sind wir nur schwer zu schlagen.“

DJ Wilson (Fels): Am Anfang der Saison musste Fels das verletzungsbedingte Aus von Vic Heuschling verkraften, ehe Profi Isaiah White wegen Rückenproblemen teilweise ausfiel oder angeschlagen spielte. „Die Verletzungssorgen brachten uns ein wenig aus dem Konzept. Doch durch den Profi-Wechsel (Scott Lindsey ersetzte White) erhielten wir einen neuen Schwung. Isaiah erledigte einen guten Job, wenn er fit war, doch Scott ist einfach ein Typ Spieler, der besser zu uns passt.“ Am Ende schloss die Arantia mit einer Bilanz von zwölf Siegen bei zehn Niederlagen die Qualifikationsrunde auf dem fünften Tabellenplatz ab. „Vielleicht wäre mehr drin gewesen, doch das Wichtigste ist, dass wir jetzt im Halbfinale stehen“, erklärt der Felser Kapitän, dessen Team im Viertelfinale gegen Esch mit einer starken defensiven und kollektiven Leistung überzeugte. Die Felser haben zum richtigen Zeitpunkt zur alten Stärke zurückgefunden.
Wilson freut sich auf das Derby gegen die Etzella im Halbfinale, da sich beide Teams in der Vergangenheit viele packende Partien lieferten. „Es ist einfach ein cooles Duell. Beide Teams schenken sich nichts. Ich rechne mit vielen Zuschauern.“ Nach einer souveränen Qualifikationsphase gilt die Etzella als Favorit. Der Arantia, die im letzten Vergleich nur knapp gegen die Etzella unterlegen war (95:90), liegt die Rolle des Underdogs, allerdings unterstreicht Wilson: „Die Etzella wird uns ganz sicher nicht unterschätzen. Insgesamt gelten die Regeln des Favoriten und des Underdogs nicht mehr, wenn man im Halbfinale ist.“
Der Schlüssel zum Erfolg ist dem Felser Kapitän zufolge einerseits die Verteidigung und andererseits die Konstanz: „Dass wir in den zwei Partien gegen Esch über 40 Minuten einen kühlen Kopf bewahrt haben, hat uns sehr geholfen. Natürlich wollen wir mit Feuer agieren, doch dieses Feuer muss zu den richtigen Momenten zum Einsatz kommen. Geduldig sein und auf unseren Plan vertrauen, auch wenn es zwischendurch während drei Minuten nicht so gut läuft, lautet die Devise“, so der Arantia-Kapitän, der unterstreicht, dass Ettelbrück eine erfahrene Mannschaft und offensiv sehr stark ist. (B.G.)
Amicale Steinsel (2.) – T71 Düdelingen (3.)

Alex Laurent (Steinsel): Es war eine reguläre Saison, die für den amtierenden Meister nicht wie am Schnürchen verlief und in der man quasi in letzter Sekunde noch an Düdelingen vorbeiziehen und sich Platz zwei sichern konnte. Umso erfreulicher war für Steinsel, dass man im Viertelfinale gegen die Sparta seine komplette Routine ausspielte und sich mit 2:0 durchsetzte. „Auf die Play-offs freuen wir uns wirklich immer extrem“, erklärt Alex Laurent. „Wenn man eine Mannschaft mit vielen Veteranen hat, kommt hier immer ein ‚Switch’. Dieser war auch bitter nötig, denn uns ist es die Saison über einfach nicht wirklich gelungen, zusammenzufinden. Umso wichtiger war es, gegen die Sparta zu zeigen, dass wir bereit sind.“
Dabei war die Routine für Laurent einer der entscheidenden Faktoren: „Wir sind eines der ältesten Teams des Landes, da kommt natürlich einiges an Erfahrung hinzu.“ Immerhin ist der Kern der Mannschaft inzwischen über 30. „Viele von uns waren oft in genau solchen Situationen, das hilft im Play-off. Die Sparta ist eine junge Mannschaft, doch ihnen fehlen Veteranen, die gerade in solchen Spielen wissen, wo der Ball hin muss. Das wird bei ihnen auch noch kommen, sie gehen durch die Zeit, durch die wir damals gegen Düdelingen auch gehen mussten.“ An genau diese denkt Alex Laurent noch häufiger zurück, wie er erklärt: „Vor allem, weil es jetzt dann auch wieder einmal gegen den T71 geht.“ Der Klassiker, der vor zehn Jahren den nationalen Basketball mit packenden Begegnungen dominierte. „Das gibt uns natürlich noch einmal Extramotivation, denn einige von uns haben damals schon gespielt oder gerade angefangen.“
Den T71 unterschätzen wird die Amicale dann auch keinesfalls, auch wenn der Gegner, vor allem durch die Verletzung von Profi Brandon Randolph, geschwächt sein dürfte: „Er ist ihr Floor-General, leitet das Team und kann ein Spiel auseinanderziehen. Er ist der Grund, dass jeder sich im Team gefunden hat, sie diesen ‚Run’ gemacht haben und Dritter geworden sind.“ Egal in welcher Konstellation Düdelingen antreten wird, für Laurent bleiben sie auch mit Spielern wie Kalmes und Stephens ein gefährlicher Gegner. „Besonders auch mit ihrem Trainer, der so sehr analysiert und viele Taktiken bereit hat.“ (J.Z.)

Christopher Jack (Düdelingen): Rang drei nach der regulären Saison, ein überzeugendes 2:0 im Viertelfinale gegen Contern. Ergebnisse, die wohl nicht jeder dem T71 so zugetraut hätte, besonders nicht mit der kleiner werdenden Rotation während der Saison. Dass man in der ersten Play-off-Runde nicht in ein Entscheidungsspiel musste, darüber war man im T71-Lager dann auch enorm erleichtert. Denn wegen einer doppelten Verstauchung im Fuß fehlte nicht nur Kapitän Christoper Jack, sondern Profi Randolph verletzte sich in der zweiten Begegnung ebenfalls schwerer. „Wie eine dritte Partie verlaufen wäre, weiß niemand, doch Brandon und ich hätten sicherlich nicht gespielt“, sagt der T71-Spielführer, der von der Reaktion seiner Teamkollegen sichtlich beeindruckt ist. „Ich war vor allem mega stolz auf Fabian (Agbodenou) und Nils (Schroeder). Sie haben sich richtig gut unter Yves entwickelt und das sieht man jetzt in solchen Spielen, in denen sie gefordert sind.“
Umso überraschender war dann auch für die Spieler die Nachricht der letzten Woche, dass sich der Klub am Ende der Saison von Trainer Yves Defraigne trennen wird. „Ich kann nur sagen, dass ich sehr gerne für Yves gespielt habe und ich bin sehr dankbar dafür, was er für mich persönlich, aber auch für die jungen Spieler gemacht hat. Es gibt kaum einen Trainer, der an einem Samstag noch zwei Stunden bleibt, nur um mit ihnen zu trainieren.“ Für den Kapitän gilt es nun, auf das Ziel fokussiert zu bleiben. Dass dies der Mannschaft aber einen zusätzlichen Push verleihen kann, davon ist auch Jack überzeugt. „Für mich gilt das allemal. Ich würde Yves gerne ein Finale schenken und werde, trotz meines Fußes, alles dafür geben.“
Mit dem finalerprobten Titelverteidiger Steinsel wartet allerdings alles andere als ein einfacher Gegner, was auch der 26-Jährige weiß. „Sie hatten ein paar Probleme am Anfang und in der Mitte der Saison, doch sie sind jetzt richtig am Rollen. Ihre Erfahrung, all die Play-off-Spiele und Finals, sind auf jeden Fall ein Vorteil in dieser Saisonphase. Doch wir haben ein Spiel gegen sie in dieser Saison gewonnen und der Glaube ist da, dass auch diese Serie machbar sein kann.“ Etwas, das nicht zuletzt die Damenmannschaft des T71 erst am Mittwoch gegen den hochfavorisierten Gréngewald bewiesen hat, wie der T71-Kapitän bestätigt. (J.Z.)
Programm
Play-off-Halbfinale („best of three“):
1. Spiel:
Am Samstag:
19.00: Steinsel – Düdelingen
Am Sonntag:
17.30: Ettelbrück – Fels
2. Spiel:
Mittwoch, 9. April:
20.00: Fels – Ettelbrück
20.15: Düdelingen – Steinsel
3. Spiel:
Samstag, 12. April:
20.30: Steinsel – Düdelingen
Sonntag, 13. April:
17.30: Ettelbrück – Fels
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können