Dienstag21. Oktober 2025

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BasketballFaustdicke Überraschung: Arantia stürzt die Pokalhelden

Basketball / Faustdicke Überraschung: Arantia stürzt die Pokalhelden
Derek Wilson gab sich trotz der Führung vor dem anstehenden Duell vorsichtig Foto: Editpress/Jeff Lahr

Mit einer starken Defensive und einem herausragenden US-Amerikaner sorgte Fels für die erste faustdicke Überraschung in den Playoffs und entriss dem Basket Esch damit den Heimvorteil. Eine Woche nach dem Triumph in der Coque ist der frisch gebackene Pokalsieger unsanft auf dem harten Boden der Tatsachen gelandet.

Somit hat Fels die Möglichkeit, am Mittwochabend im Hexenkessel des heimischen Filano die „Best-of-three“-Serie vorzeitig zu seinen Gunsten zu entscheiden, auch wenn Arantia-Kapitän Derek Wilson sich reflektierend vorsichtig zeigt: „Die zweite Partie ist immer das Schwierigste in den Playoffs, besonders wann man die erste gewonnen hat. Der Heimvorteil ist zwar schön und gut, aber wir haben auch schon zu Hause gegen Esch verloren.“

In einer von viel Tempo und Intensität geprägten Auftaktphase, in der sich Esch gegen die sehr aggressiv verteidigende Arantia ungewohnte Ballverluste leistete, rissen die Gäste schnell ein erstes Loch (9:18, 9.). Mit dem erkrankten Rugg fehlte ausgerechnet der wichtigste Spieler bei den Gastgebern und im Laufe des ersten Viertels sah der Escher Coach Mériguet seine Optionen unter dem Korb schwinden, da die beiden verbliebenen „Big Men“ Monteiro und Ramos Fonseca schon frühzeitig mit zwei Fouls belastet waren. Die Hausherren meldeten sich zwar umgehend wieder zurück (25:23, 12.), dennoch war es die Arantia, die ein Polster von sieben Zählern mit in die Kabinen nahm (37:44).

Nach dem Seitenwechsel kam der Pokalsieger erneut wieder zurück (44:44, 23.), sah in der Folge seine Felle aber davonschwimmen, da die Scott-Lindsey-Show noch weiter an Fahrt annahm. Während die Gäste im Kollektiv eisenhart verteidigten, suchten sie in der Offensive immer wieder Lindsey, dem in seinem erst dritten Einsatz für Fels scheinbar alles gelang. Der 28-jährige US-Profi ließ einen Dreier nach dem anderen regnen und agierte eiskalt unter dem Korb. Dagegen zeigten die Escher Nerven, besonders da sie von der Dreipunktelinie (5 von 23) ihre Stärken überhaupt nicht ausspielen konnten und unter dem Korb kaum ein Durchkommen war. So standen die Vorzeichen frühzeitig Richtung Auswärtssieg. „Es war ausschlaggebend, dass wir defensiv wieder stark waren. Dass der Sieg so hoch ausfiel, lag daran, dass wir einen Ami hatten, der richtig heiß lief. Deshalb haben wir ihm auch immer den Ball gegeben“, erklärte „DJ“ Wilson, der jedoch ergänzte, dass es auch offensiv eine Kollektivleistung darstelle, den wurfstarken Lindsey immer wieder in Szene gesetzt zu haben.

Für den Escher Trainer Franck Mériguet war diese Partie schwieriger als das Pokalfinale: „Schon alleine das Fehlen unseres besten Spielers schränkt uns ein. Um das zu kompensieren, müssen alle anderen auf einem hohen Level sein, aber das hat nicht geklappt. Und wenn man im modernen Basketball einem Spieler erlaubt, 49 Punkte zu erzielen, kann man nicht gewinnen.“ Auch wenn Rugg am Mittwoch zurückkehren würde, befürchtet Mériguet, dass dieser kaum zu 100 Prozent fit sein dürfte. Das erneute Fehlen seines Schlüsselspielers sei sinnbildlich für diese Saison, in der Esch oft nicht komplett antreten konnte.

Statistik

T“-Bestnote: Scott Lindsey (Arantia Fels)
Viertel: 18:21, 19:23, 18:19, 14:25
Esch: Nelson 29, Higgs 15, Grün 8, Ramos Fonseca 8, Monteiro 3, Thill 3, Adrovic 2, Cornu 1
Fels: Lindsey 49, Gaddy 18, M. Wilson 8, Maindron 5, D. Wilson 4, De Sousa Silva 4, Senchenko 0, Rocha Pires 0, Genoud 0, Tibold 0
Schiedsrichter: Dotsenko/Kerschen/Ntasis
Zuschauer: 250 zahlende