Auf Nachfrage hin teilte die UEFA am Dienstag mit, dass der NFSBiH somit
automatisch ab dem 1. April suspendiert wird.
Auf dem NFSBiH-Kongress sprachen sich 28 von 54 anwesenden Delegierten – im Total sind es deren 60 – dafür aus, das bisherige System mit einem Vorsitzenden-Trio beizubehalten. 22 Delegierte waren dafür, drei enthielten sich ihrer Stimme und ein Delegierter war zum Moment der Stimmabgabe nicht im Saal vertreten.
Derzeit teilen sich jeweils ein Vertreter der kroatischen, serbischen und muslimischen Bevölkerungsgruppe den Posten. Wie auch in der Politik mag aus Angst um die eigene Autonomie keine Bevölkerungsgruppe auf ihren Präsidenten verzichten. Demnach haben alle Delegierten der bosnischen Serben und einige der bosnischen Kroaten die Änderungsanträge abgelehnt. Diese hatten sich bereits im Juli 2010 geweigert, einer Statuten-Reform zuzustimmen.
Bislang tolerierten die internationalen Fußballverbände diese Eigenheit aus Rücksicht auf die Vergangenheit des Landes. Doch 15 Jahre nach dem Dayton-Abkommen sei es Zeit für eine Normalisierung, teilten die Fußballverbände den bosnischen Sportfunktionären mit.
Der bosnischen Nationalmannschaft – für die der in Luxemburg aufgewachsene Miralem Pjanic spielt – droht nun im schlimmsten Fall der Ausschluss aus der EM-Qualifikation. Das Team liegt derzeit in Luxemburgs Gruppe D mit sieben Punkten aus vier Spielen auf dem vierten Platz.
Punkte/Spiele der Gruppe D
Wie und ob es nun für Bosnien-Herzegowina weitergeht – falls die Situation sich bis dahin nicht verändert –, entscheidet das Exekutivkomitee der UEFA. Die nächste Sitzung findet am 16./17. Juni statt, könnte aber vorverlegt werden. Bosnien soll nämlich am Freitag, 3. Juni, in der EM-Qualifikationsgruppe D in Rumänien antreten.
Ob es am Freitag, 7. Oktober, am letzten Gruppenspieltag zur Partie Bosnien-Herzegowina – Luxemburg kommt, entscheidet sich demnach in den kommenden Wochen.
De Maart
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können