Samstag8. November 2025

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Existenzkampf unterm Schottenrock

Existenzkampf unterm Schottenrock
(AFP)

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Manchester City verlor unerwartet, aber verdient, United siegte und holte sich die Tabellenführung zurück.

Eine überraschende Wende in einem Duell, das schon zu Weihnachten entschieden schien, als City sich immer mehr absetzte. Jetzt läutet Sir Alex seine beliebte „squeaky bum time“ ein, was so viel heißt wie „spannender Endspurt, der den Fan von den Sitzen reißt und dann wieder in die Polster drückt“.

Nach der in dieser Saison in Old Trafford üblichen „happy hour“ , wo der Gegner bei jedem erzielten Tor sozusagen noch eins gratis schießen durfte, wie Basel, Blackburn, Benfica und Bilbao (nur gegen Bolton, Barcelona und Beggen verlor man diese Saison noch nicht) in jüngster Vergangenheit, macht United jetzt hinten dicht und sagt vorne „rush hour“ an. Zumindest bis zum nächsten Spiel.

Rangers auf dem Dorf

Von den Sitzen reißen Liverpool und Tottenham jetzt niemanden mehr. Dafür bringen sie ihre Manager aus der Fassung. Beide haben jetzt dreimal hintereinander in der Meisterschaft verloren, das hat es in Liverpool das letzte Mal gegeben, als Kenny Dalglish noch für Celtic Glasgow spielte und Elton John und Kiki Dee die Hitparaden anführten.

„Don’t go breaking my heart“ schreien in Glasgow derzeit die Fans der Rangers. Dort herrscht Existenzkampf pur unterm Schottenrock . Die Rangers sind fast bankrott und stehen unter Zwangsverwaltung. Sie laufen Gefahr, deswegen strafversetzt und einige Ligen zurückgestuft zu werden. Dann müssten sie gegen Dorfvereine in den Highlands spielen, wo die Jungs im Kilt ins Stadion gehen, während die Frauen zuhause nackt am Spinnrad sitzen und dazu Rod Stewart hören. In den Neunzigerjahren hatten die Rangers dominiert, unter ihrem damaligen Besitzer Murray, einem erfolgreichen Bauunternehmer, der als Protestant bei seinen Projekten immer den katholischen Grey-Trägern von Arbed Differdingen den Vorzug gegenüber British Steel gegeben hatte.

Düster sieht es auch für Podolski aus, der laut Wikipedia in Köln spielt, einem Karnevalsverein, der einfach nicht vorankommt. Podolskis Manager rät, nach England zu gehen. Podolski will zu Arsenal. Er sollte sich mal bei den Jovanovic, Chamakh, Pawljutschenko oder Lukaku umhören, wie es denn so ist, als Star auf der Ersatzbank bei Liverpoool, Arsenal, Tottenham oder Chelsea zu frieren und als Statist wieder zurück nach Belgien oder Russland verkauft zu werden. Vielleicht will Wenger ihn auch, um herauszufinden, wie gut ein Chamakh wirklich ist.