Donnerstag23. Oktober 2025

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BasketballEttelbrück in der Favoritenrolle: Ken Diederichs Einschätzung vor dem Start der Finalserie

Basketball / Ettelbrück in der Favoritenrolle: Ken Diederichs Einschätzung vor dem Start der Finalserie
Ettelbrück um Jimmie Taylor geht als Favorit in das Finale Foto: Editpress/Jeff Lahr

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Drei Siege fehlen Ettelbrück oder Düdelingen, um sich die Meisterkrone 2025 aufzusetzen. Am Samstagabend findet das erste Finalspiel der „Best of five“-Serie in Ettelbrück statt. Nationaltrainer und „Head of Basketball“ der FLBB, Ken Diederich, wirft für das Tageblatt einen Blick auf beide Mannschaften.

Ligaprimus Etzella, der die Qualifikationsphase mit einer Bilanz von 20 Siegen bei zwei Niederlagen, abschloss, konnte sich im Halbfinale nach zwei Durchgängen gegen die Arantia durchsetzen. Am vergangenen Samstag stand dann auch der Finalgegner fest: Die Entscheidung fiel im dritten Durchgang. Nachdem Steinsel das erste Halbfinale für sich entschieden hatte, konnte Düdelingen sich anschließend zweimal behaupten.

Die Finalisten

„Dass Etzella im Finale steht, ist keine Überraschung, schließlich haben die Ettelbrücker die Meisterschaft dominiert. Man muss sagen, dass ihnen im zweiten Halbfinalspiel das Fehlen vom Felser Ami Scott Lindsey in die Karten gespielt hat. Dass Düdelingen das Endspiel erreicht, damit war nicht unbedingt zu rechnen, zumal sich Brandon Randolph verletzt hat. Mit Temple Gibbs wurde zwar ein Ersatz, jedoch kein gleichwertiger Ersatz gefunden. Die Verletzung von Jarvis Williams im dritten Halbfinale war natürlich Pech für Steinsel, wodurch sich aber die Chancen der Düdelinger auf einen Finaleinzug erhöhten. Auch wenn nicht unbedingt damit zu rechnen war, dass Düdelingen ins Finale kommt, so ist der Finaleinzug nicht unverdient: Denn die Düdelinger haben eine gute Saison absolviert, mit einem Colbert, der fantastisch spielt. Jeder Spieler innerhalb des Teams versteht seine Rolle.“

Klare Rollenverteilung

„Ohne eine Prognose zu wagen, welches Team Meister wird, kann man sagen, dass Ettelbrück als klarer Favorit in das Meisterschaftsfinale startet. Im Pokalendspiel ging Etzella zwar leer aus, doch das Pokalgeschäft kann nicht mit der Finalserie verglichen werden: Während ein schlechter Tag im Pokal das Aus bedeutet, besteht in einer ,Best of five‘-Serie die Möglichkeit, sich zurückzukaufen. In fünf Spielen gibt es keine Ausrede: Das bessere Team wird Meister. Die Etzella spielt momentan vielleicht nicht ihren besten Basketball – Quantarius Wilson war zwischendurch angeschlagen und der Ausfall von Eric Zenners spielt auch eine Rolle – dennoch bin ich überzeugt, dass sie bereit für das Finale sind, wobei eine Leistungssteigerung nötig sein wird. Etzella will zeigen, dass sie die beste Mannschaft ist. Es bleibt abzuwarten, ob Düdelingen in der Lage ist, für eine Überraschung zu sorgen und die Ettelbrücker dreimal zu schlagen.“

Mit Ed Colbert hat der T71 einen der besten Profispieler der Liga in seinen Reihen
Mit Ed Colbert hat der T71 einen der besten Profispieler der Liga in seinen Reihen Foto: Editpress/Fernand Konnen

Kontinuität als Trumpf

„Die Kontinuität ist das große Plus der Etzella: Profi-Spieler Jimmie (Taylor) und Trainer Gavin (Love) sind den Ettelbrückern erhalten geblieben. Zudem kennt sich das Team um Yann (Wolff), Sticky und Fritz (Gutenkauf) schon lange. Und die Verpflichtung von Thomas Henkel bringt diese Saison mehr Optionen. Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist groß, was nicht bei jedem Team der Fall ist, das hat man während der Saison gesehen.“

Maximum herausgeholt

„Bei Düdelingen hat Trainer Yves Defraigne eine fantastische Arbeit geleistet. Bereits während der gesamten Saison holt er das Maximum aus der Mannschaft heraus. Düdelingen spielt ,Pick and Roll‘-Basketball vom Feinsten. Ed Colbert ist für mich, wenn nicht der beste, dann doch einer der besten Profi-Spieler der Liga. Mit Jimmie Taylor sind es die beiden Amis, die herausstechen. Joe Kalmes und Dino Ceman haben eine gute Saison absolviert und CJ (Christopher Jack) hat sich einen Schritt nach vorne entwickelt. Es ist schade, dass sich der Düdelinger Point Guard verletzt hat: Wäre er dabei, wären beide Teams fast auf einem Level und man könnte fast sagen, dass die Chancen 50/50 stehen.“

Das Ungewisse

„Man kann im Vorfeld nie wissen, was in einem Finale passiert: Es gibt Dinge, die das Spiel entscheidend beeinflussen können. Eine Verletzung kann beispielsweise alles verändern. Im Vorfeld hatte ich persönlich nicht mit einem Sieg der Düdelinger im dritten Halbfinale gerechnet, doch die Verletzung von Javis (Williams) war ein entscheidender Wendepunkt.“

Der Druck

„Das erste Finale ist sehr wichtig: Die Mannschaft mit Heimrecht darf diesen Vorteil nicht verspielen. Gewinnt Ettelbrück die erste Partie, steht Düdelingen bereits unter Druck für das zweite Finale. Nervosität kann eine Rolle spielen. Etzella hat diese Saison in der Meisterschaft und im Pokal dreimal gegen Düdelingen gewonnen – die Ettelbrücker wissen demnach, dass sie besser sind. Auf der anderen Seite hat Düdelingen nichts zu verlieren, weshalb sie wahrscheinlich weniger unter Druck stehen als die Ettelbrücker. Mit dem Einzug ins Finale kann man bei den Düdelingern jetzt schon von einer erfolgreichen Saison reden. Die Saison der Ettelbrücker kann dagegen nur im Fall eines Titelgewinns als erfolgreich bezeichnet werden. Wenn du die ganze Zeit vorne bist und am Ende kein Titel dabei herausspringt, dann wird man sicherlich von keiner guten Saison in Ettelbrück reden. Nichtsdestotrotz kann man von der Etzella – mit dem Kader und der Erfahrung – erwarten, dass sie mit diesem Druck klarkommen. Je mehr Finals du spielst, desto weniger verspürst du den Druck.“

Das Programm

Play-off-Finale („Best of five“):
1. Spiel: Samstag, 19. April: 

18.00: Ettelbrück – Düdelingen
2. Spiel: Mittwoch, 23. April: 
19.30: Düdelingen – Ettelbrück
3. Spiel: Sonntag, 27. April: 
17.00: Ettelbrück – Düdelingen
4. Spiel (falls nötig): Mittwoch, 30. April: 
20.30: Düdelingen – Ettelbrück
5. Spiel (falls nötig): Samstag, 3. Mai: 
20.30: Ettelbrück – Düdelingen