Der Fusionsverein hatte im Hinspiel am Samstagabend mit einer überragenden Kollektivleistung überraschend scheinbar den Grundstein für den Einzug in die zweite Runde gelegt. Unter anderem mit zwei 5:0-Läufen jeweils innerhalb von wenigen Minuten (22-26’ und 49-52’) sorgten die Milosevic-Schützlinge für ein komfortables Tore-Polster vor dem Rückspiel knapp 24 Stunden später. Im Anschluss an den 42:31-Kantersieg im Hinspiel war der HBE-Coach, wie sich später herausstellte, zu Recht vorsichtig: „Unsere Ausgangslage ist natürlich gut. Es bleibt aber ein zweites Spiel, das mit 0:0 beginnt.“ Am Sonntagabend knüpften die Escher zunächst fast nahtlos an die Leistung vom Vorabend an. Nach einer knappen 18:17-Pausenführung kam es dann allerdings zum Szenario, das der HBE-Coach im Vorfeld befürchtet hatte („die zweite Halbzeit im zweiten Spiel kann sauer werden“).
Die Bosnier warfen alles in die Waagschale und kamen Tor um Tor heran. Beim HBE wurden die Beine von Minute zu Minute schwerer und es begann das große Zittern. Melic und Ombasa trafen von rechts bzw. der Mitte fast nach Belieben. Die Spannung stieg. Zwei Minuten vor Schluss stand es plötzlich 39:30. Mit einem Kraftakt erzielte Tomassini das 41:31. Im Gegenzug und fast mit der Schlusssirene gelang ausgerechnet Melic mit einem Siebenmeter aber das 42:31. Nach der regulären Spielzeit ging es gleich ins Siebenmeterwerfen. Mutapcic auf der einen und Figueira auf der anderen Seite standen zwischen den Pfosten. Krier, Clemente und Werdel blieben an Mutapcic hängen, der letzte Wurf von Tomassini landete an der Latte. Die Gegner trafen zweimal und sicherten sich damit den Sieg (44:31) und den Einzug in die zweite Runde. „Heute sind wir am Boden, morgen stehen wir wieder auf“, versuchte der Escher Kapitän Luca Tomassini den Blick nach dem fatalen Hitchkock-Szenario wieder nach vorne zu richten. „Dass wir das erste Spiel so deutlich gewannen, war genauso überraschend wie die Niederlage und das Ausscheiden am Sonntag.“
Starke Leistung im Hinspiel
Esch war ohne die verletzten Bob Kirsch und Sébastien Edgar in das Doppel-Duell gegangen, der rekonvaleszente Enes Agovic stand für den Notfall im Kader. Für Félix Werdel und Dimitri Mitrea war es die Rückkehr bei ihrem Stammverein.
Am Samstag lief es dann fast schon zu gut für Esch. Vogosca eröffnete den Torreigen. Es blieb die einzige Führung für die Bosnier an dem Abend, die, physisch robuster als die Escher, rapide Mühe hatten, dem temporeichen Handball der Hausherren zu folgen. Krier schloss Einzelaktionen zweimal klasse ab, Mitrea traf zum 9:8, ehe Esch die Torspanne schnell auf fünf Einheiten vergrößerte. Figueira tischte noch vor der Pause die zehnte Parade auf und er ließ sich auch von Melic nicht düpieren, der es gleich zweimal mit Siebenmeter-Lupfern probierte.
Nach dem Dreh verteidigten die Escher höher, sie zwangen Vogosca zu Fehlern und konterten blitzartig. Auf der rechten Angriffsseite tobte Fancelli sich aus, mit präzisen Sprungwürfen und acht Treffern. Vogosca agierte hinten wie vorne immer statischer. Am Ende ging es für die Gäste nur noch um Schadensbegrenzung.
Esch schien gegen die bosnischen Profis schon fast durch. Mit derselben Einstellung machten Tomassini und Co. am Sonntagabend weiter. Es war aber ein zäherer Beginn für die Escher. Melic und Smajilbegovic brachten ihre Farben mit 2:0 in Front, ehe Krier und Werdel mit blitzsauberen Einschlägen über die Außenpositionen die Lokalen in die Spur brachten. Zur Pause führten sie noch knapp, doch dann kam es zu der dramatischen Aufholjagd der Bosnier und dem Aus.
Statistik Hinspiel
Esch – Vogosca 42:31 (18:12)
Esch: Figueira (17 Paraden, davon 3 7m), Menster, Journet – P. Kirsch 4, Krier 3, Goedert, Agovic, Muric, Fancelli 8, Mitrea 2, Clemente 8/2, Keiser, Tomassini 8/5, Barkow 1, Vitali 3, Werdel 3
Vogosca: Mutapcic (9 P.), Trapara (1 P.) – Amitovic 1, Djapo, Basic, Grujic 4, Memic 3, Tahirovic, Ombasa 7, Halilovic, Smajilbegovic 7, Barakovic 1, Buric 2, Heric 2, Melic 2/1, Mrda 2
Schiedsrichter: Cournil, Lamour (beide F)
Zeitstrafen: Esch 4 – Vogosca 6
Rote Karte: Amitovic (47’, grobe Unsportlichkeit)
Siebenmeter: Esch 7/8 – Vogosca 1/4
Zwischenstände: 5’ 1:1, 10’ 5:4, 15’ 8:6, 20’ 10:9, 25’ 15:10, 30’ 18:12, 35’ 21:14, 40’ 25:18, 45’ 27:22, 50’ 33:26, 55’ 37:28
Zuschauer: 150 zahlende
Statistik Rückspiel
Vogosca – Esch 44:31 (42:31, 17:18)
Vogosca: Mutapcic (2 P.), Trapara (5 P.), Todorovic – Amitovic 7, Djapo, Basic 2, Grujic 2, Memic 3/1, Ombasa 8/3, Halilovic, Smajilbegovic 4, Barakovic, Buric 1, Heric, Melic 12/1, Mrda 5
Esch: Figueira (5 P.), Menster, Journet – P. Kirsch 1, Krier 2, Goedert, Agovic, Muric, Fancelli 7, Mitrea 2, Clemente 3, Keiser, Tomassini 3/2, Barkow 9, Vitali, Werdel 4
Schiedsrichter: Cournil, Lamour (beide F)
Zeitstrafen: Vogosca 5 – Esch 4
Rote Karte: Halilovic (24’, grobes Foulspiel)
Siebenmeter: Vogosca 3/5 – Esch 2/2
Zwischenstände: 5’ 2:0, 10’ 3:3, 15’ 6:8, 20’ 9:12, 25’ 11:15, 30’ 17:18, 35’ 21:20, 40’ 24:22, 45’ 28:24, 50’ 33:28, 55’ 36:29, 60’ 42:31
Zuschauer: 300 zahlende
De Maart
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