Am Dienstag kehrte er gegen die Schweiz schneller als gedacht in die FLF-Auswahl zurück und fügte sich wieder nahtlos ins Team ein.
Keine Zuschauer: „Imageproblem“
Mickrige 852 Zuschauer fanden am Dienstag gegen die Schweiz den Weg ins Stade Josy Barthel. Darauf will die FLF jetzt reagieren. Präsident Paul Philipp kündigte am Mittwoch an, dass eine Arbeitsgruppe gebildet wird, um gegen dieses Problem anzukämpfen. Auch eine Zusammenarbeit mit der FanGruppierung M-Block soll aufgenommen werden. „Wir müssen uns Gedanken machen und nach Ursachen suchen.“
Nationalspieler Eric Hoffmann sieht das ähnlich: „Natürlich sind wir enttäuscht. Obwohl die Leute meiner Meinung nach wissen, dass wir bessere Leistungen bringen, haben wir ein Imageproblem. Es ist schade, denn wir bieten teilweise guten Fußball mit tollen Aktionen. Unser altes Stadion ist mit Sicherheit eine Ursache.“
(del)
„Es war ein Schock als ich erfahren habe, dass ich gegen Bosnien-Herzegowina nicht dabei bin. Obwohl ich im Vorfeld damit gerechnet hatte, nicht zu spielen, da ich auch gegen Albanien auf der Bank saß. Mittlerweile hat mir der Trainer die Gründe persönlich erklärt“, sagte Hoffmann nach seinem 76. Länderspiel gegen die Schweiz.
Stammspieler
Seit der gebürtige Viandener am 7. März 2002 in Hesperingen gegen Lettland sein Debüt gab, war er selten als Stammspieler gefährdet. Diese Situation hat sich mittlerweile geändert. Ante Bukvic wurde ihm vor der Schweiz in zwei Länderspielen vorgezogen. „Es gibt mittlerweile zwei bis drei Kandidaten, die auf meiner Position eingesetzt werden können. Das war nicht immer so. Jetzt muss man in jedem Spiel zeigen, dass man gut ist“, so der Jeunesse-Verteidiger, der noch lange nicht ans Aufhören denkt: „Ich habe jetzt gesehen, wie schnell es vorbei sein kann. Eine Deadline habe ich mir nicht gesetzt. Solange ich die Lust verspüre, um meinen Platz zu kämpfen, werde ich weitermachen.“
Gegen die Schweiz präsentierte sich Hoffmann, als sei er nie weg gewesen. Der 27-Jährige bewies in der Abwehrzentrale Ruhe und versuchte immer wieder, mit langen Bällen das Spiel aufzubauen, auch wenn ihm in der zweiten Hälfte in dieser Disziplin einige Fehler unterliefen. „Fehlpässe kommen eben vor, wenn man oft versucht, hinten raus zu spielen. Allerdings bin ich in der zweiten Hälfte zwei- bis dreimal unnötiges Risiko eingegangen, anstatt den Ball einfach aus der Gefahrenzone zu schießen“, erklärt er.
Gefahr gab es aber vor allem im ersten Durchgang, und das im Minutentakt. Zwar ließ die Verteidigung nur wenige Schweizer Chancen zu, was vor allem an den unzähligen Last-Second-Abwehrversuchen lag. „Nach dem Gegentor haben wir 20 Minuten lang gelitten. Wir haben fast keine Zweikämpfe gewonnen. Ständig haben wir kommuniziert, um herauszufinden, was wir besser machen könnten, aber wir haben einfach keine Methode mehr gefunden.“
Vertrauen und Angst
Luxemburg und Hoffmann retteten sich mit einem 0:1-Rückstand in die Kabinen, wo Luc Holtz eine Motivationspredigt hielt, die ihre Früchte trug. „Er hat uns gesagt, keine Angst vor dem Gegner zu haben und im Ballbesitz mehr Vertrauen zu entwickeln. Wir hatten wohl noch zu sehr die 0:5-Niederlage gegen Bosnien-Herzegowina im Hinterkopf und daher Angst, Fehler zu begehen.“
Jetzt ist erst einmal Länderspielpause bis mindestens Anfang Februar. Danach stehen für den 27-Jährigen die Test-Länderspiele vor der Europameisterschaft in der Ukraine und Polen im Mittelpunkt. „Dort können wir uns wieder beweisen und weiterentwickeln. Jedes Mal guten Fußball zu zeigen und die Spiele so lange wie möglich offenzuhalten ist unser Ziel. Dann kommt vielleicht auch das Publikum wieder ins Stadion.“
Klarer Appell
Mit 76 Länderspielen ist Hoffmann im aktuellen FLF-Team nach René Peters der Nationalspieler mit den meisten Berufungen. Sorgen macht er sich aber über seine Nachfolger und richtet einen klaren Appell an diese: „Junge Spieler kommen und gehen, aber an der Stammformation hat sich in den letzten Jahren wenig geändert. Es ist an der Zeit, dass auch mal junge Spieler zeigen, dass sie es packen wollen. Vielen fehlten es an Wille oder Talent. Die meisten U17- und U19-Nationalspieler glauben zu schnell, sie hätten es geschafft, dabei ist der Unterschied zwischen Nachwuchsfußball und Erwachsenenfußball riesig.“
Gewaltig ist auch der Unterschied zwischen Länderspielen und der BGL Ligue. Dort trifft Jeunesse mit Eric Hoffmann am Sonntag am letzten Spieltag der Hinrunde auf Hesperingen. „Körperlich sind wir topfit, weil wir keine Europapokal-Vorbereitung hatten. Deshalb kommt die Winterpause eigentlich zu früh.“
De Maart
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