7:6, 6:7, 6:7 – knapper (und frustrierender) kann eine Niederlage nicht sein. Alex Knaff musste diese Erfahrung letzten Donnerstag im Achtelfinale bei den Luxembourg Open machen. Das Spiel gegen Kai Wehnelt war zugleich ein Spiegelbild seiner Saison: Teils dominant, teils nicht konsequent genug. „Ich hatte einige sehr gute Siege in diesem Jahr. Zum Beispiel gegen Rudolf Molleker (ATP: 260) in Manacor oder gegen Mathys Erhard (ATP: 374) in Arlon. Das zeigt mir, dass ich richtige Fortschritte gemacht habe.“ In beiden Turnieren folgte das endgültige Aus im Viertelfinale. „Ich schaffe es oft in die Endphasen eines Turniers, aber wenn es dann eng wird, muss ich noch gnadenloser spielen. Ich muss jeden Punkt spielen, als ob es der letzte wäre. Daran werde ich arbeiten“, erklärt der Sportsoldat.
Knaff arbeitet weiterhin mit Luxemburgs Tennislegende Gilles Muller zusammen. Die ehemalige Nummer 21 der Welt war bei den Luxembourg Open letzte Woche nicht anwesend, da er eine Einladung zu dem Wimbledon-Legends-Turnier bekam. Er wird Knaff jedoch bei den Sudstroum Open betreuen und auch den Rest der Saison. Eine Hilfe, die der junge Luxemburger braucht und zu schätzen weiß. „Ich bin sehr froh darüber. Es ist nicht einfach, immer alleine zu reisen, man braucht jemanden, mit dem man regelmäßig trainieren und Ideen austauschen kann.“ Aus Niederlagen lernen und gestärkt hervorgehen, bleibt zweifellos ein großer Bestandteil des Tennissports. Auch das frustrierende Match gegen den Deutschen Wehnelt gehört dazu. „Man kann aus solchen Situationen immer etwas Positives mitnehmen. Wehnelt ist Sandplatzspezialist, ich eher nicht. Ich hatte nicht meinen besten Tag, habe aber trotzdem dreieinhalb Stunden gekämpft und hatte die Chance, das Spiel zu gewinnen. Ich bin nahe dran, es fehlen nur ein paar Prozente.“
Dreieinhalb Stunden gekämpft
Am Mittwoch wird Knaff in das Sudstrom Open in Esch eingreifen. Dass man nun zwei Turniere der M25-Kategorie in zwei aufeinanderfolgenden Wochen in seinem Heimatland terminiert hat, ist für Knaff eine tolle Sache. „Es ist für jeden Spieler gut, in einer familiären Umgebung zu spielen. Als Tennisprofi lebt man aus dem Koffer und dann ist man froh, zu Hause spielen zu dürfen. Für das luxemburgische Tennis ist es wunderbar. Die jüngeren Spieler können sehen, worum es in der Profiszene geht, und haben zwei Chancen, sich zu präsentieren. Es wird eine gute Erfahrung für sie sein. Persönlich möchte ich mich beim Verband und beim TC Esch für die Organisation der beiden Events bedanken.“
Mit der Auslosung kann Knaff zufrieden sein. In der ersten Runde steht ihm ein Qualifikant gegenüber, der erste ernsthafte Gegner kommt eventuell im Viertelfinale: die Nummer eins der Setzliste, Stefanos Sakellaridis aus Griechenland. Bedauerlicherweise kommt es in der Doppelkonkurrenz nicht zu einer möglichen Titelverteidigung. Sein Davis-Cup-Partner, Chris Rodesch, kann aus zeitlichen Gründen nur im Einzel antreten. Knaff wird stattdessen mit dem österreichischen Doppelspezialisten David Pichler Seite an Seite spielen. Das Duo, das an Position zwei gesetzt ist, gewann dann auch am frühen Abend seine Auftaktpartie gegen die Schweizer Sebesta/Vogeli mit 6:1 und 6:4.
Rodesch weiter
Am Dienstag war mit Chris Rodesch der erste Luxemburger im Hauptfeld im Einsatz und konnte sich auch gleich für die nächste Runde qualifizieren. Am Ende setzte sich die Nummer acht der Setzliste mit 6:2 und 7:6 (5) gegen den Franzosen Antoine Monaco durch, der eine Wildcard erhalten hatte. Im Doppel lief es für die einheimischen Spieler derweil weniger gut. Gilles Kremer und Lennart Melzer verloren ihre Partie genauso wie Can Ayral mit Partner Charles Berna sowie Alexander Marinov, der zusammen mit dem Armenier Ashot Mkrtchyan antrat. Auch die an Position vier gesetzten Raphaël Calzi und Marlon Vankan (D) mussten sich, nach einem gewonnenen ersten Satz (6:2), den Brasilianern Britto/Saraiva geschlagen geben.
De Maart
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