Es ist das Ende einer Ära. Nach über 15 Dienstjahren als FLF-Nationaltrainer räumte Luc Holtz am Montag seinen Stuhl – vier Monate vor dem geplanten Vertragsende. Erst am 9. Juli hatte der Fußballverband angekündigt, den Arbeitsvertrag des 56-Jährigen, der im Dezember ausläuft, nicht zu verlängern. Holtz hatte ein paar Tage später schriftlich versichert, die anstehenden Spiele mit viel Motivation angehen zu wollen: „Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Der WM-Traum lebt“, hatte er in einem öffentlichen Brief geschrieben. Daraus wird allerdings nichts, denn der Coach hat Tageblatt-Informationen zufolge ein interessantes Angebot im nahen Ausland angenommen.
Der Holtz-Rücktritt erfolgte wenige Tage nach einer heißdiskutierten Pressemitteilung der FLF: Der Verwaltungsrat hatte entschieden, dass Stürmer Gerson Rodrigues „bis auf Weiteres“ nicht nominiert werden dürfte. Hintergedanke des Vorstands war dabei, die Unruhen um die umstrittene Personalie diesmal im Vorfeld der Kadernominierungen in zwei Wochen zu umgehen – und die Termine der Nationalelf nicht wieder zum nationalen Politikum werden zu lassen. Das war allerdings bei der Unterredung mit FLF-Präsident Paul Philipp am Montag kein Thema: „Nach 15 Jahren hätte man sich den Abschluss eigentlich nicht schöner vorstellen können“, beschrieb der Verbandsboss das Gespräch. „Sauber und freundlich“ sei der Termin abgelaufen, bei dem Holtz dem Präsidenten den Namen des neuen Klubs verraten hatte.
Steckbrief
Luc Holtz
Geboren am 14. Juni 1969 (56 Jahre)
Trainerstationen: Etzella Ettelbrück (Spielertrainer), U21-Nationaltrainer, seit dem 3. August 2010 FLF-Nationaltrainer
Spielerkarriere: Montceau U19 (F), Red Boys Differdingen, Avenir Beggen, Etzella Ettelbrück
Statistik als FLF-Nationaltrainer: 144 Spiele, davon 33 Siege, 29 Unentschieden und 82 Niederlagen
Holtz dürfte schon in den nächsten Tagen bei seinem neuen Arbeitgeber vorgestellt werden. „Ich bin froh für ihn, dass seine Karriere auf diese Weise weitergeht“, versicherte Philipp.
Diese Nachricht wirft nun allerdings sehr viele neue Fragen auf: Wer wird am 28. August den Kader der „Roten Löwen“ bekannt geben? Was bedeutet der Rücktritt für die Weggefährten von Holtz, etwa den Trainer- und Betreuerstab? Wer sitzt am 4. September zum Quali-Auftakt beim Heimspiel gegen Nordirland auf der Bank? Wird es eine Interimslösung geben?
Für den Nachfolger erinnert übrigens so einiges an das Jahr 2010, als Holtz übernahm: Damals hatte Guy Hellers der Mannschaft ebenfalls im August mitgeteilt, dass er sein Amt niederlegen würde. Etwas unerwartet wurde Holtz damals von der U21 zu der A-Nationalmannschaft gehievt. Mit bekanntem Erfolg. Die logischste Lösung wäre wohl diesmal, dass der bisherige Assistent Mario Mutsch das Amt (zumindest vorläufig) übernimmt. Auch der Technische Direktor Manuel Cardoni könnte eine Option sein, ebenso Carlos Fangueiro. Jeff Strasser hatte nie ein Geheimnis daraus gemacht, sich dieser Aufgabe irgendwann einmal annehmen zu wollen. Eine Interimslösung sollte es laut Philipp nicht geben: „Wir möchten nächste Woche den Namen des neuen Trainers präsentieren. Diese Person wird dann mit dem bestehenden Trainerstab Kontakt aufnehmen, wo jeder seinen eigenen Vertrag besitzt.“ Aufgrund des großen Interesse am Posten wird jetzt wohl keine offizielles Stellenangebot mehr benötigt.
De Maart

"... er hat schriftlich versichert ..." Also wie gesagt, ein Mann ein Wort.
Herr Holtz hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit geleistet.Er hat das Beste aus dem ihm zur Verfügung stehenden Spielerpotentials herausgeholt.Er wird seinen Weg in Mannheim gehen und Erfolg haben.
Was dem lux. Fußball gut tun würde,auf eine „interne“Lösung zu verzichten.Ich will die Leistung der Anwärter,die im Moment in der Presse gehandelt werden,nicht schmälern.
Aber wenn der Fußball weiterkommen will,muss ein Trainer verpflichtet werden,der nicht voreingenommen ist und die nötige Disziplin und Respekt mitbringt.
Im Moment ist die Leistung der Mannschaft ausgereizt.Mehr geht nicht!!!!
Zudem wäre es wünschenswert ein besseres Umfeld zur Zusammenarbeit zu bereiten.Es nutzt nichts wenn nur „Einer“ entscheidet und der übrige Verwaltungsrat nur aus „Kopfnickern und Ja-Sagern“ besteht.
Nur gemeinsam ist man in Vielem stark.Auch im Fußball!!!
"Aufgrund des großen Interesse am Posten wird jetzt wohl keine offizielles Stellenangebot mehr benötigt."
Warum eigentlich nicht? Fair wäre es allemal!