Vor einer stimmungsvollen Kulisse gelang Strassen beim Showdown der perfekte Einstieg. Beim Stand von 1:6 aus Sicht des Gastgebers musste Juan Pablo Stutz bereits eine erste Auszeit nehmen. Bartringen konnte seinen Rückstand danach auf zwei Punkte (18:20) verkürzen. Nach dem Timeout von Trainer Massimo Tarantini konnten seine Spieler die Vorgaben umsetzen und den ersten Satz am Ende noch deutlich mit 25:20 zu ihren Gunsten entscheiden. „Nach unserem hart erkämpften Sieg letzte Woche hatten wir gedacht, dass es für uns einfacher werden würde. Strassen hat uns von Beginn an mächtig unter Druck gesetzt, sodass wir nicht ins Spiel gekommen sind“, so der Bartringer Routinier Jaromir Kolacny nach der Partie.
Im zweiten Satz nahmen die Strassener den Elan mit, konnten mit platzierten Angriffen weiter Punkt um Punkt einfahren. Zudem gab es für die Bartringer Angreifer kaum ein Durchkommen gegen den homogenen Strassener Block. Bartringen konnte sich dennoch herankämpfen und mit 14:13 erstmals in Führung gehen. In der entscheidenden Phase unterlief ihnen einer von vielen Fehlaufschlägen. Dies nutzte Strassen eiskalt aus, um sich mit 23:21 abzusetzen. Mit zwei clever herausgespielten Punkten zum 25:21 brachte sich der Serienmeister auf die Siegerstraße.
Erster Matchball verwandelt

Ob die Bartringer, denen bis dahin nicht viel gelungen war und die mit einer ganzen Reihe von Schiedsrichterentscheidungen haderten, noch einmal die Moral aufbringen würden, um die Partie zu drehen, schien fraglich. Die Hoffnungen auf ein Comeback dämpfte die Tarantini-Truppe gleich zum Auftakt des dritten Satzes mit vier Punktgewinnen in Folge. Beim Stand von 8:6 für Strassen setzte die Mannschaft von Kapitän Boris Milosevic die entscheidenden Nadelstiche und zog mit 12:7 davon. Auch eine letzte Auszeit, beim Stand von 11:17, konnte den entmutigten Bartringern nicht mehr helfen. Unter stehenden Ovationen verwandelte der Titelverteidiger, beim Stand von 24:13, seinen ersten Matchball zum überzeugenden Drei-Satz-Sieg.
Der gegnerische Trainer erkannte den verdienten Strassener Sieg dann auch neidlos an: „Über die Saison waren wir die bessere Mannschaft. Wir haben eine tolle Saison gespielt und konnten Strassen zweimal besiegen, aber heute (Samstag) war nicht unser Tag. Vor dem Finale habe ich meinen Spielern gesagt, dass man das Spiel nicht mit Talent oder Glück gewinnt, sondern mit dem Herzen. Unser Gegner hat seine ganze Erfahrung ausgespielt. Wir haben alles versucht, doch Strassen hat fast fehlerlos gespielt. Wir waren nicht auf der Höhe, was den Aufschlag anbelangt, der eigentlich eine unserer Stärken ist“, so Stutz, der seine Feuerprobe als Trainer mit Bravour bestanden hat und sich ein weiteres Jahr in Bartringen vorstellen könnte. „Mit Ausnahme von Jaromir (Kolacny) haben wir eine junge Truppe und sind auf einem guten Weg. Wir werden den Kopf nicht hängen lassen und nächste Saison stärker zurückkommen. Ich habe ein fantastisches erstes Jahr als Coach erlebt. Wir schauen jetzt, wie es weitergeht mit mir und der Mannschaft, die zum großen Teil zusammenbleiben wird. Für kommende Saison sind Verstärkungen eingeplant“, so Stutz, der als Spieler während sechs Saisons erfolgreich das Trikot des VC Strassen getragen hat.
„Der schwierigste Titel der letzten Jahre“
Sein Gegenpart Massimo Tarantini, der die sportlichen Geschicke des mittlerweile 19-fachen Meisters seit 2019 leitet, war natürlich hochzufrieden mit der Leistung seines Teams: „Wir waren mental sehr stark, da wir die Lehren aus der Niederlage letzte Woche gezogen haben. Taktisch waren wir ebenfalls gut eingestellt und haben ausgezeichnet serviert. Wir haben den Titel mit der gleichen Mannschaft wie im vergangenen Jahr geholt, die zusammen mit den Trainern ein starkes Kollektiv gebildet hat. Wir werden den einen oder anderen Spieler, altersbedingt und aus familiären Gründen, ersetzen. Die Trainerfrage wird in den kommenden Wochen geklärt“, so der Erfolgscoach.

Ein wichtiger Spieler im Strassener Kollektiv ist Zuspieler Gilles Braas, der sich über den vierten Double-Sieg in Folge freuen konnte: „Diesmal haben wir uns die Butter nicht vom Brot nehmen lassen. Wir konnten die Bartringer mit guten Aufschlägen unter Druck setzen. Für Bartringen war es beim Stand von 2:0 nicht mehr möglich, noch einmal die Energie aufzubringen, um zurückzukommen. Es war der schwierigste Titel der letzten Jahre, da Lorentzweiler und Bartringen uns diesmal sehr viel abverlangt haben“, erklärte der langjährige Strassener Leistungsträger.
Statistik
Bartringen – Strassen 0:3 (20:25, 21:25, 13:25)
Bartringen: Funk, Cornil, Viens, Kolacny, Weber, Varga, Schubert; Auswechselspieler: Esselin
Strassen: Arab, Mathilde Da Cruz, Gajin, Milosevic, Da Rocha Camargo, Braas, Garbo; Auswechselspieler: Paula Ribeiro, Topalov
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