Freitag24. Oktober 2025

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„El Rey“ Rafa löst „König“ Roger ab

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TENNIS - Die beiden besten Tennisspieler der Welt haben bei den 124. All England Championships in Wimbledon ihre Vormachtstellung eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Einen Tag nach dem klaren 6:3, 6:2-Erfolg von Serena Williams (USA) über Wera Swonarewa (Russland) bezwang der Spanier Rafael Nadal gestern erwartungsgemäß den Tschechen Tomas Berdych mit 6:3, 7:5, 6:4 und gewann damit zum zweiten Mal nach 2008 das bedeutendste Turnier der Welt und seinen achten Grand-Slam-Titel insgesamt. Williams war zum vierten Mal an der Church Road erfolgreich und sammelte bereits ihren 13. Major-Titel ein. Nadal wiederholte die seltene Leistung, nacheinander die French Open in Paris und Wimbledon zu gewinnen. Das war ihm auch 2008 bereits gelungen. Zuvor schaffte als letzter Spieler der Schwede Björn Borg 1980 dieses Kunststück. Im Vorjahr konnte Nadal seinen Titel in Wimbledon wegen einer Knieverletzung nicht verteidigen.

„Das ist mehr als ein Traum für mich“, sagte der 24-Jährige, „hier zum vierten Mal im Finale zu stehen, nachdem ich 2009 so ein schweres Jahr hatte, ist ganz erstaunlich.“ Der Spanier baute durch seinen Erfolg seine Spitzenstellung in der Weltrangliste weiter aus. Berdych klettert nach seinem ersten Grand-Slam-Finale von Platz 13 auf Rang acht, höher wurde er noch nie notiert. „Rafa hat in den letzten Monaten gezeigt, dass er der wahre Champion ist, sagte Berdych, „er hat absolut verdient gewonnen.“ Der Mallorquiner erhielt für seinen Sieg ein Rekordpreisgeld von einer Million Pfund (etwa 1,2 Millionen Euro).

Der 24-jährige Nadal ließ von Anfang an wenig Zweifel an seinem Erfolg. In den ersten drei Spielen konnte Final-Debütant Berdych noch ganz gut mithalten und bemühte sich auch, mit seiner kraftvollen Vorhand das Spiel zu diktieren. Nadal war bei seinem Aufschlag aber vollkommen unangreifbar. Als Berdych beim Stand von 3:3 eine Schwäche bei seinem Service zeigte, der erste Aufschlag kam nicht mehr, schlug Nadal eiskalt zu. Mit einem sensationellen Passierschlag longline aus vollem Lauf besorgte er sich drei Breakbälle und nutzte den zweiten. Gleich zu Beginn des zweiten Satzes hatte der 24 Jahre alte Tscheche dann zweimal die Möglichkeit zu einem Break, konnte sie aber nicht verwerten. Das Match hatte jetzt nur noch durchschnittliches Niveau, insbesondere Nadal unterliefen bei böigen Winden ungewöhnlich viele unerzwungene Fehler. Mit Routine hielt er aber dennoch seinen Aufschlag und schlug am Ende wieder bei seiner ersten Chance zu. Break zum 7:5, der Satzgewinn und die Vorentscheidung, darüber war sich jeder der 16.000 Zuschauer auf dem ausverkauften Centre Court im Klaren.

Mit ihrem 13. Grand-Slam-Titel hat Serena Williams die legendäre Amerikanerin Billie-Jean King überholt und steht jetzt allein auf Platz sechs der All-Time-Liste der erfolgreichsten Tennisspielerinnen aller Zeiten. „Dieser Titel ist also etwas ganz Besonderes für mich“, sagte sie. Nur 67 Minuten dauerte das Damen-Endspiel und war damit das schnellste Wimbledon-Finale seit Steffi Graf 1992 Monica Seles in 58 Minuten bezwungen hat.

Die Endspielresultate

Herren: R. Nadal (E/2) – T. Berdych (CZE/12) T. Berdych (CZE/12) 6:3, 7:5, 6:4

Damen: S. Williams (USA/1) – V. Swonarewa (RUS/21) 6:3, 6:2

Herren-Doppel: J. Melzer/P. Petzschner (AUT/D) – R. Lindstedt/H. Tecau (SWE/ROM/16) 6:1, 7:5, 7:5

Damen-Doppel: V. King/J. Schwedowa (USA/KAZ) – J. Wesnina/W. Swonarewa (RUS) 7:6 (6), 6:2

Mixed: L. Paes/C. Black (IND/ZIM/2) – W. Moodie/L. Raymond (RSA/USA/11) 6:4, 7:6 (5)

Junioren: M. Fucsovics (HUN/13) – B. Mitchell (AUT) 6:4, 6:4

Juniorinnen: K. Plsikova (CZE/9) – S. Ishizu (JPN/10) 6:3, 4:6, 6:4

Junioren-Doppel: L. Broady/T. Farquharson (GB) – L. Burton/G. Morgan (GB) 7:6 (4), 6:4

Juniorinnen-Doppel: T. Babos/S. Stephens (HUN/AUS/4) – I. Khromacheva/E. Svitolina (RUS/UKR/1) 6:7 (7), 6:2, 6:2