Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

Eiskalte Montenegriner

Eiskalte Montenegriner

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

Vor fast 1.800 Zuschauern verloren die Roten Löwen am Sonntag ihr letztes Länderspiel für dieses Jahr mit 1:4 gegen Montenegro.

Im Testländerspiel zwischen Luxemburg und Montenegro passten sich die Gäste den Witterungsbedingungen an. Bei eisigen vier Grad Celsius erwies sich die Elf von Trainer Branko Brnovic als eiskalt und machte aus vier Torchancen vier Tore. Luxemburg verabschiedet sich demnach mit einer Niederlage – die in der Höhe nicht verdient war – aus dem Länderspieljahr 2013.

Laut Polizei war die Stimmung im und um das Stadion größtenteils friedlich. Nur einige unverbesserliche „Fans“ aus dem M-Block hielten die privaten Ordnungskräfte auf Trapp. Einige stiegen auf die Spielfeldumzäunung, andere zündeten zwei am Ordnungsdienst vorbeigeschmugelte Böller. Auf montenegrinischer Seite war hingegen alles friedlich.
Nach Spielende wurden einige der luxemburgischen „Fans“ aus dem M-Block durch die Polizei kontrolliert.

Tageblatt.lu

Beide Teams begannen die Partie sehr vorsichtig. Die Spieler hatten einen schweren Stand auf dem rutschigen Untergrund und konnten den Zuschauern bei eisiger Kälte zunächst nur wenig bieten.

Montenegro näherte sich in der Anfangsphase einige Mal gefährlich dem Tor von Joubert, ohne aber gefährlich zu werden. Die erste gute Chance ging auf das Konto der Luxemburger. In der 23. landete ein langer Einwurf von Da Mota bei Joachim, der den Ball an den ersten Pfosten köpfte, doch der montenegrinische Torwart Poleksic war auf der Hut. Sieben Minuten später hätte Luxemburg in Führung gehen müssen. Im Strafraumgewühl kam Deville an den Ball, schoss das Leder aus wenigen Metern jedoch am Tor vorbei.

Die erste gefährliche Aktion von Montenegro gab es in der 35., als ein Freistoß von Rechtsverteidiger Volkov nur knapp am Gehäuse vorbeisegelte.

Richtig kalt erwischt wurde die FLF-Formation in der 37. Nach einem festen Schuss von Beciraj prallte das Leder an die Schulter von Gerson, und Schiedsrichter Welz, der normalerweise Bundesliga pfeift, zeigte auf den Elfmeterpunkt. Eine Entscheidung, die mit gesundem Menschenverstand nichts zu tun hatte. Kreisklasse statt Bundesliga. Marko Basa war das egal und der Abwehrspieler von OSC Lille verwandelte den Elfmeter ohne Probleme.

Taktische Wechsel

In der Halbzeit nahm Nationaltrainer Luc Holtz einige taktische Wechsel vor. Die komplette rechte Außenbahn (Laterza und Martino) wurde ausgewechselt und auch Joël Pedro kam nach langer Abstinenz wieder zu einem Länderspieleinsatz. Jans rückte nun auf den Flügel und wurde in der Abwehrachse durch Hoffmann ersetzt.

Luxemburg drängte sofort nach vorne, wurde aber in der 59. wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Chris Philipps, der bis dahin eine ordentliche Partie ablieferte, traf den Ball bei einem Rückpassversuch nicht richtig. Zverotic profitierte, zog davon und überwand Joubert mit einem trocken Schuss.

Die Reaktion der FLF-Auswahl folgte auf dem Fuß. 60 Sekunden nach dem zweiten montenegrinischen Treffer zwang Joachim den gegnerischen Torwart zu einer Glanztat. In der 67. kam Luxemburg durch Deville zum Anschlusstreffer. Jans zog in den Strafraum ein, bediente den Saarbrücker, der aus der Drehung zum 1:2 traf.

Die Hoffnung währte jedoch nicht sehr lange. Drei Minuten später erzielte Jovanovic im Rutschen mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 3:1 für die Elf vom Balkan. Nun war der Bann endgültig gebrochen. Es kam sogar noch dicker für die Luxemburger. Nach einer schönen Kombination im Strafraum staubte Cetkovic den Ball zum 4:1 in der 82. ab.

Für ausgleichende Gerechtigkeit sorgte Schiedsrichter Welz in den Schlusssekunden. Bei einem Freistoß von Joachim prallte der Ball an die Schulter von Simic. Der Unparteiische blieb seiner Linie treu und zeigte auch diesmal auf den Elfmeterpunkt. Allerdings erwies sich Joachim nicht so kaltschnäuzig wie Basa in der ersten Halbzeit und vergab dieses Geschenk. Und genau das machte gestern den Unterschied. Während Luxemburg versuchte, das Spiel an sich zu reißen, warteten die Gäste ab und nutzten jede sich bietende Chance eiskalt aus.