Dienstag11. November 2025

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LeichtathletikEine Hallen-Europameisterschaft in Luxemburg? FLA prüft mögliche Bewerbung

Leichtathletik / Eine Hallen-Europameisterschaft in Luxemburg? FLA prüft mögliche Bewerbung
Eine luxemburgische Delegation besichtigte die Hallen-EM in Apeldoorn, um einen Eindruck von der organisatorischen Herausforderung zu bekommen Foto: AFP/John Thys

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Der europäische Leichtathletik-Verband sieht Luxemburg als potenziellen Gastgeber einer Hallen-Europameisterschaft. Die FLA zeigt Interesse und prüft eine mögliche Bewerbung.

Die nationale Leichtathletik erlebt eine aufregende Phase. Patrizia Van der Weken hat mit ihrer EM- und WM-Bronzemedaille eine wahre Euphorie entfacht. Und auch das CMCM Indoor Meeting sorgte in diesem Winter für große Begeisterung. Mehr als 2.500 Zuschauer feuerten die Athleten in der Coque an, dazu verfolgten 35.000 Fans die Wettbewerbe im Livestream von European Athletics. Ein Erfolg, der auch den Verantwortlichen des europäischen Leichtathletik-Verbandes nicht verborgen blieb.

Der Direktor von European Athletics höchstpersönlich war im Januar als technischer Delegierter beim CMCM Meeting anwesend. „Der technische Delegierte ist da, um uns bei der Organisation zu unterstützen, aber auch um uns zu bewerten“, erklärt FLA-Generaldirektor Jean-Sébastien Dauch. „Er hatte von unserem Meeting und der Coque gehört und wollte sich selbst ein Bild machen – und er war extrem zufrieden.“

Eine Chance für FLA-Athleten

Diese Anerkennung eröffnet nun neue Möglichkeiten: Der europäische Verband sieht die FLA in der Lage, eine Hallen-Europameisterschaft zu organisieren. „Wir erfüllen ihre Kriterien“, so Dauch. „Noch ist alles hypothetisch. Es gibt aber mehrere Gründe, warum European Athletics uns zu einer Bewerbung bewegen will. Erstens ist die Coque eine fantastische Wettkampfstätte. Zweitens haben wir in den letzten drei, vier Jahren mit dem CMCM Indoor Meeting bewiesen, dass wir eine hochkarätige Veranstaltung auf die Beine stellen können. Und drittens ist Luxemburgs zentrale Lage für viele Nationen sehr praktisch.“

Und auch die FLA ist grundsätzlich interessiert. „Es wäre eine großartige Chance für unsere Athleten. Und vor allem auch eine Gelegenheit, die Leichtathletik in Luxemburg zu entwickeln. Eine EM wäre ein enormer Beschleuniger“, so Dauch. Doch eine Hallen-Europameisterschaft bringt auch große Herausforderungen mit sich.


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Um einen Eindruck von der Organisation eines solchen Großevents zu bekommen, reiste Anfang März eine Delegation der FLA und der Coque zur Hallen-EM im niederländischen Apeldoorn. „Wir wollten verstehen, was es bedeutet, eine EM zu organisieren“, erklärt Dauch. Sein Fazit: „Es gibt vieles, was wir umsetzen können, aber auch einige Hürden – wie zum Beispiel die Zuschauerkapazität in der Coque zu erhöhen. Doch keine dieser Hürden scheint unüberwindbar zu sein.“

Ein wesentlicher Faktor, neben dem benötigten Personal, um eine Organisation zu stemmen, ist vor allem die Finanzierung. „Das ist auch eine politische Entscheidung“, sagt Dauch. „Wir sind in Kontakt mit dem Ministerium, um zu prüfen, was möglich ist. Wir warten zudem noch auf Details von European Athletics über die Höhe des benötigten Budgets.“

2029 oder 2031 

Im Fall einer Bewerbung muss auch entschieden werden, für welche Ausgabe. Die nächste Hallen-EM im Jahr 2027 wurde bereits an Valencia (ESP) vergeben. Die Ausgaben von 2029 und 2031 sind dagegen noch offen. „Für 2029 müssten wir uns relativ schnell entscheiden. Wir müssten innerhalb der nächsten drei Monate offiziell unser Interesse bekunden und innerhalb der nächsten sieben Monate eine Bewerbung einreichen“, sagt Dauch. „Für 2031 würde etwas mehr Zeit bleiben.“

Besonders für 2029 könnte sich eine realistische Chance ergeben, da bislang keine andere Nation offiziell Interesse bekundet hat. „Auch das ist bei uns allerdings eine politische Entscheidung“, so der FLA-Generaldirektor. Denn 2029 findet mit den Spielen der Kleinen Europäischen Staaten bereits ein großes Sportevent in Luxemburg statt. Zudem wird das Großherzogtum in dem Jahr den EU-Ratsvorsitz übernehmen. Es stellt sich die Frage des Budgets und der organisatorischen Umsetzbarkeit. Zumindest bei den JPEE und der Leichtathletik-EM in einem Jahr sieht Dauch aber auch Vorteile. „Wir bräuchten in der Leichtathletik nur ein gemeinsames Organisationskomitee für beide Veranstaltungen.“

Fest steht: Die Hallen-EM ist einer der größten Wettbewerbe in der internationalen Leichtathletik. „Es gibt die Olympischen Spiele, die Weltmeisterschaften im Freien und der Halle. Dahinter folgen die Europameisterschaften im Freien und der Halle. Die in Luxemburg zu haben, wäre eine großartige Sache.“