Mittwoch22. Oktober 2025

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Enovos League DamenEine Dominatorin und vieles mehr: Rückblick auf die Saison 2024/25

Enovos League Damen / Eine Dominatorin und vieles mehr: Rückblick auf die Saison 2024/25
Esmeralda Skrijelj blühte bei ihrem neuen Klub noch einmal ganz neu auf und ist der JICL-MVP der Saison 2024/25 Foto: Editpress/Gerry Schmit

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Es war eine Saison mit einem großen Favoriten, der die fast perfekte Saison hinlegte. Am letzten Mittwoch feierte der Gréngewald Hostert den dritten Meistertitel in Folge und das zweite Double der Vereinsgeschichte. Dabei verloren die „Greens“ in der gesamten Spielzeit 2024/25 nur eine einzige Begegnung. Dahinter hat sich die Sparta Bartringen – mit zwei Finalteilnahmen – zur Nummer zwei der Liga gemausert. Das Tageblatt wirft nachfolgend einen Blick auf die Spielerinnen, die die Saison 2024/25 geprägt haben.

Luxemburger Spielerinnen der Saison

Esmeralda Skrijelj: Über die Klasse einer Esmeralda Skrijelj muss man nicht diskutieren. Die 29-Jährige zeigt seit Jahren, welche Qualitäten sie besitzt und zählt aus gutem Grund zu den besten Spielerinnen des Landes. Daran änderte in dieser Saison auch der Wechsel von Steinsel nach Contern nichts. Ganz im Gegenteil, man hatte das Gefühl, dass die Nationalspielerin bei ihrem neuen Verein noch einmal komplett neu aufblühte. Ihre Energie und ihr absoluter Einsatzwille, mit denen sie auch ihre Mitspielerinnen ansteckt, sind längst bekannt, genauso wie ihre Sahnepässe. So verhalf sie ihrem Team erstmals seit zwei Jahren auch wieder zum Sprung ins Meisterschaftshalbfinale. Im Pokalhalbfinale hatte man zudem Doublegewinner Hostert lange am Rande einer Niederlage, musste sich am Ende aber knapp mit 57:60 geschlagen geben. Eine Partie, in der Esmeralda Skrijelj mit 19 Punkten, 18 Rebounds und fünf Assists ihren Stellenwert deutlich unterstrich. Am Ende der Saison führt sie somit bei den luxemburgischen Spielerinnen dann auch die Kategorie der Assists mit einem Schnitt von 4,6 an. Auch was die defensiven Rebounds betrifft, ist die 29-Jährige mit durchschnittlich 9,6 Spitzenreiterin. 

Lisy Hetting war die Spielerin der Finalserie
Lisy Hetting war die Spielerin der Finalserie Foto: Editpress/Fernand Konnen

Lisy Hetting: Es war sicherlich nicht die beste Saison der 34-Jährigen, die zwischenzeitlich auch mehrere Partien verpasste. Doch wenn sie gebraucht wurde, in den wirklich entscheidenden Spielen, war Lisy Hetting zur Stelle. So wie in der Finalserie gegen die Sparta Bartringen, in der die Hosterterin in den ersten beiden Spielen zweifelsohne den Unterschied machte. Gerade für diese beiden Partien, genauso wie für das entscheidende Spiel im Halbfinale gegen Düdelingen, in denen sie sich als zuverlässige Scorerin zeigte, gehört Lisy Hetting in das Ranking der besten luxemburgischen Spielerinnen der Saison. Dass sie auf dem Parkett sowieso immer hundert Prozent gibt und ein ganzes Team nach vorne pushen kann, darüber muss man nicht mehr diskutieren. 

Svenia Nürenberg: Fünf Jahre spielte die 24-Jährige an der Campbell University in den USA, kehrte in diesem Sommer zu ihrem Jugendverein nach Düdelingen zurück. Zwar benötigte Svenia Nürenberg einige Wochen, um sich wieder an die Liga und ihre Rolle im T71-Team zu gewöhnen. Doch spätestens im neuen Kalenderjahr war die 1,80 Meter große Spielerin wieder komplett angekommen. Vor allem mit ihrer Arbeit in der Defensive ist Nürenberg für das Team aus der „Forge du Sud“ zu einer unverzichtbaren Verstärkung avanciert. In diesem Bereich ist sie zweifelsohne eine der stärksten Spielerinnen der Enovos League. Doch auch in der Offensive konnte sie im Laufe der Saison immer mehr Akzente setzen, so wie beim Halbfinalsieg gegen den Gréngewald, als sie 17 Punkte erzielte. 

Kein Weg führte auf der Profi-Position in dieser Saison an Gréngewald-Spielerin Alexus Johnson vorbei
Kein Weg führte auf der Profi-Position in dieser Saison an Gréngewald-Spielerin Alexus Johnson vorbei Foto: Editpress/Jeff Lahr

Profispielerin der Saison

Alexus Johnson: Es sind beeindruckende Zahlen: Mit ihrem Schnitt von 26,3 Punkten, 6,3 Assists, 17,9 Rebounds, 1,3 Blocks und 3,4 Steals pro Partie war Gréngewald-Profi Alexus Johnson ohne jeglichen Zweifel die dominierende Spielerin der Saison. Nicht nur, dass sie all diese Kategorien souverän anführte, ein Effizienzwert von 41 ist zudem einer, den man nicht alle Tage in Luxemburg sieht. Es war auch der individuellen Klasse der US-Amerikanerin zu verdanken, dass Hostert die fast perfekte Saison hinlegte. Gerade in den Momenten, als es beim routinierten Team nicht wirklich rundlief, wie etwa im Pokalfinale gegen die Sparta, war Johnson zur Stelle, genauso wie beim entscheidenden dritten Sieg in der Finalserie gegen die Sparta, mit ihren 35 Zählern. Keine andere Spielerin hat der Liga in diesem Jahr mehr ihren Stempel aufgedrückt, auch wenn manchmal die Emotionen ganz schön hochkochten.

Non-Profi der Saison

Bridget Yoerger: Mit ihren 37 Jahren läuft sie ihren jüngeren Gegenspielerinnen noch immer deutlich den Rang ab. Für Sparta-Coach Mike Feyder war es jedenfalls ein absoluter Glücksfall, noch eine weitere Saison auf Bridget Yoerger zurückgreifen zu können, die zwar nicht mehr bei jedem Training dabei war, sich jedoch in bestechender Form zeigte. Mit ihrem Kampfgeist, ihrer Präsenz auf dem Feld und ihrer wertvollen Arbeit im Rebound war die 3×3-Nationalspielerin ein entscheidender Faktor in der starken Saison der Sparta. Doch auch in der Offensive überzeugte die routinierte Spielerin, zeigte hier ihre beste Saison der letzten Jahre. 

Unter Mike Feyder hat sich die Sparta zur zweiten Kraft des Landes gemausert
Unter Mike Feyder hat sich die Sparta zur zweiten Kraft des Landes gemausert Foto: Editpress/Gerry Schmit

Trainer der Saison

Mike Feyder: Dass die Sparta sich in dieser Saison zur zweiten Kraft der Liga gemausert hat und in zwei Finals stand, hat der Klub auf jeden Fall seinem Coach zu verdanken, der auch mit begrenztem Budget eine schlagkräftige Truppe auf die Beine stellen konnte. Am Ende verlor Bartringen die Finalserie zwar mit 0:3, doch genauso wie im Pokalfinale war man auch hier in jedem Spiel dran. Dabei hat der Trainer auf taktischem Level viel ausprobiert und so konnte sein Team auch die überragende Johnson über weite Strecken in Schach halten. Am Ende fehlte die nötige Finalerfahrung, damit man Hostert vielleicht noch etwas mehr Paroli hätte bieten können.

Die Düdelingerin Isi Etute ist inzwischen eine der wichtigsten Spielerinnen der Enovos League
Die Düdelingerin Isi Etute ist inzwischen eine der wichtigsten Spielerinnen der Enovos League Foto: Editpress/Jeff Lahr

Youngster der Saison

Isi Etute: Nach dem Abschied von Ehis im Sommer stand beim T71 auch sogleich eine weitere Etute in den Startlöchern. In einem Team, das sich in dieser Spielzeit im Umbruch befand, übernahm die erst 16-Jährige direkt Verantwortung und avancierte auf Anhieb zu einer der wichtigsten Spielerinnen der Enovos League, die in den Statistiken nicht selten ein „Double-Double“ holte, so wie etwas gegen Steinsel, als sie 37 Punkte erzielte, aber auch 14 Rebounds beisteuerte. Mit einem Schnitt von 17,6 Zählern und elf Rebounds pro Match ist Isi Etute bei den einheimischen Spielerinnen in beiden Kategorien dann auch Spitzenreiterin. 

Abschied der Saison

Amanda Cahill: Sie wird der Enovos League sicherlich fehlen. In den letzten Jahren war Amanda Cahill, die inzwischen den luxemburgischen Pass besitzt und auch für das Nationalteam auflief, sicherlich die Profispielerin, die jeder in seinem Team haben wollte. In ihrer Zeit in Walferdingen (von 2018 bis 2022) stand sie in mehreren Meisterschaftsfinals und gewann 2023 den Pokal. Mit dem Gréngewald folgte im letzten Jahr der erste Meistertitel und nun das Double. Dabei war die 28-Jährige mit ihrer Routine und ihrer Konstanz der wichtige Rückhalt im Gréngewald-Spiel. Keine andere Spielerin kam zudem auf eine so starke Trefferquote wie Cahill.

Enttäuschung der Saison

Basket Esch: Was für ein Potenzial im Escher Kader steckt, hat ein Großteil der Spielerinnen zuletzt beim Finale der Espoirs-Meisterschaft gezeigt, als man sich gegen Düdelingen den Titel holte. Doch das Damenteam konnte dieses in der abgelaufenen Saison nie wirklich auf dem Parkett umsetzen. Mit gerade einmal vier Siegen in 21 Partien belegten die Escherinnen nach der regulären Saison den vorletzten Platz. Talent für mehr ist jedoch auf jeden Fall vorhanden.

Zahl der Saison

1: Es ist schon beeindruckend: Double-Sieger Gréngewald-Hostert hat in dieser gesamten Saison gerade einmal eine einzige Partie verloren. Lange sah es danach aus, als ob Lisy Hetting und Co. die perfekte Spielzeit abliefern würden, doch am Ende machte Dauerrivale Düdelingen den „Greens“ im Halbfinale einen Strich durch die Rechnung. 

Isa Hämäläinen spielt in der kommenden Saison in den USA
Isa Hämäläinen spielt in der kommenden Saison in den USA Foto: Editpress/Gerry Schmit

Frage der Saison

Wie geht es weiter? Bereits nach dem Ende der letzten Saison war nicht klar, mit wie vielen Mannschaften die Damenmeisterschaft in die neue Spielzeit starten würde. Eine Frage, die sich auch nach dieser Saison einmal mehr stellt. Dass der Meister der Nationale 2, der Black Star Mersch, nicht aufsteigen will, scheint sich inzwischen abzuzeichnen. Somit bestünde die Möglichkeit, dass die sportlich abgestiegenen Musel Pikes auch in der kommenden Saison oben mitspielen könnten. Interesse scheint jedenfalls zu bestehen. Doch auch bei anderen Teams stellt sich die Frage, wie es 2025/26 weitergehen wird. Beim Doublesieger Gréngewald haben Amanda Cahill und Trainer François Manti ihren Abschied bereits verkündet. Werden ihnen auch noch weitere Leistungsträger, wie etwa die Hetting-Schwestern, folgen? Bei der Amicale wird Isa Hämäläinen derweil den Schritt in die USA wagen, auch weitere Spielerinnen werden sich Richtung Universität verabschieden. Erny Gruskovnjak teilte ebenfalls schon mit, dass er in der nächsten Saison nicht mehr auf der Trainerbank sitzen wird. Wird es die Düdelingerin Isi Etute zudem schon im kommenden Jahr ins Ausland ziehen? In den letzten Jahren trat Wiltz zudem regelmäßig mit einer Minimal-Rotation an. In einer Liga, in der die Anzahl an Spielerinnen eh schon begrenzt ist, darf man gespannt sein, wie die Kadersituation sich über den Sommer hinweg entwickeln wird und wie viele Teams schlussendlich in der Enovos League spielen werden.