In der „Buvette“ vermischten sich am Donnerstagabend Differdinger Anhänger jedes Alters: Vorstandsmitglieder diskutierten mit Nachwuchskickern, die Junioren waren nach ihrer Trainingseinheit gemeinsam zum Daumendrücken angerückt und die Ultras bewachten, mit heißen Pizza-Schachteln auf dem Schoß, den Eingang. Spätestens als die ersten Live-Bilder auf der Leinwand erschienen, wurde es still: Die Nervosität war spürbar. Für den einen oder anderen half da nur Flüssigkeit, beziehungsweise Hopfen und Malz.
Durch den Abend führten die beiden RTL-Kommentatoren Serge Olmo und Gilles Tricca, denen das Publikum mit Konzentration zuhörte. Die Aktionen in den ersten Minuten weckten Hoffnungen: Hadji holte nach drei Minuten die erste Ecke heraus, die größere Begeisterung löste aber der Abreu-Einsatz im Anschluss aus. Eine ganze Reihe an „Ohs“ gingen durch den Raum. Inzwischen war der Andrang so groß geworden, dass aus sämtlichen Ecken Stühle herbeigeschleppt wurden.
Dass die definitive Entscheidung über den Einzug in die Gruppenphase an diesem Abend nicht fallen würde, war klar – weshalb keine fatalistische Stimmung herrschte. „Sie haben alle geschlafen!“ Natürlich war die Wut über den Gegentreffer im ersten Durchgang groß, doch es blieb noch viel Zeit, um an eine Aufholjagd glauben zu dürfen. Frustrierte Geräusche konnten dennoch wahrgenommen werden, als der Drita-Treffer – wie Salz in der Wunde – noch mehrfach wiederholt wurde.
Alle lieben Buch
Als Tallinn-Held Andy Buch nach dem Dreh erstmals eingeblendet wurde, war die Freude groß: Der deutsche Spieler genießt viel Sympathien und einen entsprechend großen Platz in den Herzen der D03-Anhängerschaft. Am Donnerstagabend dürfte er noch einmal viele Punkte in dieser Skala gesammelt haben. „Und, wer war es?“ Ja, wer schon … Buch rutschte mit beiden Knien über den Rasen – und in Differdingen riss es die rund 80 Leute im Eilverfahren von den roten Stühlen. Selbst die Frage, warum der Verein sich so viel Mühe bei der Suche nach neuer Offensiv-Power gemacht hatte, statt auf „Altbewährtes“ zu setzen, wurde aufgeworfen.
Doch wie das mit Achterbahnfahrten so ist, folgt nach dem Hoch das Tief: Während der Elfmeterpfiff nicht unbedingt diskutiert wurde, machte sich der Schiedsrichter aus der Ferne aufgrund seiner nächsten Entscheidung zum Feindbild der D03-Fans: „Hör’ bloß auf“, „diese Situation schaut er sich dann noch mal an, aber die andere nicht“, „der bückt sich doch bewusst“ … Das Rot für Boris Mfoumou war der Moment, der letztlich den größten Frust auslöste.
Wenig später ertönte der Pfiff. Die Stimmung war leicht geknickt. Nach der Niederlage wurden die Köpfe noch für das „Debrief“ zusammengesteckt. Die Pläne für kommenden Donnerstag sehen positiv aus: Vom „Wir gewinnen 3:0“ bis zum „Es geht in die Verlängerung“ war so einiges dabei.
De Maart











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