Für Liz May sollte es mit Platz 13 ein Happy End unter eine unglückliche Saison werden, die nach der Fersenoperation größtenteils dem Aufbau gewidmet war.
Wegen der Operation und dem kontinuierlichen Aufbau war es mit 13 Monaten auch eine lange Saison für die fünffache Sportlerin des Jahres, die physisch und psychisch am Ende war: „Das waren zwei Monate mehr, als ich es gewohnt war. Ab Juli wurde es immer schwerer und ich stand dicht vor einem Burnout. Ich musste akzeptieren, dass es nicht besser ging als ein 20., 25. Platz wie in Hamburg. Das war wenig motivierend. Deshalb kann sich jeder vorstellen, wie erleichtert ich über den 13. Platz in Yokohama war, trotz Saisonende und hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit.“
Nach Japan legte Liz May eine längere Pause ein. Wobei Pause bei einer Triathletin ihres Kalibers nicht mit Müßiggang zu verwechseln ist. Die CSL-Athletin verbringt viel Zeit in Neuseeland, auch wegen der Nähe zu Freund und Trainer. Vor fünf Wochen nahm die 28-Jährige das Training wieder auf. Mit dem Ziel, an einem der letzten Rennen des Jahres 2011 teilzunehmen, dem Weltcup in Auckland.
Keine Wunder
Auckland bietet Liz May als Weltcup nicht nur die Möglichkeit, Punkte für ihr ITU-Ranking (maßgebend für die Olympiaqualifikation) zu sammeln, sondern auch die WM-Strecke vom kommenden Jahr zu testen. Wie gewohnt besteht die WM-Serie 2012 aus acht Rennen, die beiden Olympia-Strecken London und Peking figurieren nicht mehr im Programm und wurden durch San Diego (USA) und Auckland ersetzt. Neuseeland ist am 20./21. Oktober 2012 gleichzeitig das große WM-Finale.
Der Weltcup in Auckland wird am Sonntag um 12.00 Uhr (Mitternacht in Luxemburg) gestartet. Geschwommen werden die zwei Runden (1.500 m) im Pazifik. Der 40 km lange Radparcours über acht Runden ist anspruchsvoll wegen drei Anstiegen und technisch schwierig, da er jede Menge Kurven präsentiert. Es könnte von Vorteil für das WM-Finale im kommenden Jahr sein, wenn man diese Strecke kennt. Der 10-km-Lauf (vier Runden) ist weitgehend flach mit einem kleinen Bergauf. Erstaunlich ist, dass für den Auckland-Weltcup 46 Triathletinnen eingeschrieben sind. Für den späten Saisonpunkt eine hohe Anzahl, zumal sich 18 Europäerinnen darunter befinden.
Liz May wird in Auckland mit der Startnummer 16 angreifen: „Ich gehe das Rennen mit nur fünf Wochen Training auf dem Buckel an. Es wird deshalb spannend, herauszufinden, was unter dem Strich rauskommt. Ich freue mich auf den Wettkampf, aber ich erwarte keine Wunder.“
De Maart
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