Freitag28. November 2025

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HandballEin unwahrscheinlicher Traum: FLH-Herren vor Spielen gegen Tschechien und Kroatien

Handball / Ein unwahrscheinlicher Traum: FLH-Herren vor Spielen gegen Tschechien und Kroatien
Die FLH-Herren belegen derzeit in ihrer Qualifikationsgruppe den vierten Platz Foto: Editpress/Fernand Konnen

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Die Handball-Nationalmannschaft hat zum Abschluss der EM-Qualifikationskampagne noch einmal zwei Herkulesaufgaben vor der Brust. Am Mittwoch (18.45 Uhr) treffen die „Roten Löwen“ im Heimspiel auf Tschechien, am Sonntag kommt es auswärts zu einem Duell mit Vize-Weltmeister Kroatien.

Träumen ist erlaubt. Auch wenn der Traum noch so unwahrscheinlich ist. So einen Traum hat auch Maik Handschke. Und zwar den von der Teilnahme an der Europameisterschaft. Wenn er am Mittwoch mit Luxemburg in die letzten beiden Spiele der laufenden Qualifikationskampagne geht, besteht noch eine minimal winzige Chance, dass dieser Traum Wirklichkeit wird.

Die FLH-Herren belegen derzeit mit zwei Punkten zwar den vierten und letzten Platz in ihrer Gruppe. Neben den beiden Gruppenersten qualifizieren sich aber aus den acht Qualifikationsgruppen auch die vier besten drittplatzierte Mannschaften für die EM – hier zählt wiederum nur der Vergleich mit den beiden Ersten in der Gruppe. Um überhaupt eine Chance zu haben, zu diesen Teams zu gehören, müssten die „Roten Löwen“ am Mittwoch gegen Tschechien und vielleicht sogar am Sonntag gegen Kroatien punkten. „Wenn sich die Tür einen Spalt öffnen sollte, wollen wir da sein“, sagt der Handball-Nationaltrainer. „Realistisch betrachtet ist das aber sehr unwahrscheinlich – aber man weiß nie, was passiert.“

Geduld im Angriff

Vor allem müsste auch in den anderen Gruppen alles für die FLH-Auswahl laufen. „Es gibt viele mögliche Konstellationen. An diesen Rechenspielen möchte ich mich jetzt nicht beteiligen“, sagt Handschke. „Wir konzentrieren uns einfach auf unsere Leistung.“ Denn so nah der Traum auch scheint, so fern ist er. In den beiden letzten Spielen der EM-Qualifikation warten nämlich nochmal zwei richtige Herkulesaufgaben auf die Luxemburger. „Wir sind klarer Außenseiter“, sagt der Nationaltrainer.

„Ob es gegen Tschechien zu einem oder zwei Punkten reicht?“, fragt Handschke und liefert gleich die Antwort: „Das wird schwer. Unmöglich ist sowas nicht, aber wir müssten einen richtig guten Tag erwischen, die Tschechen einen schlechten Tag.“

Das Hinspiel hatten die „Roten Löwen“ auswärts mit 17:23 verloren. Im vergangenen November hatten die Luxemburger besonders im Angriff gegen die robuste tschechische Abwehr ihre Schwierigkeiten, doch auch sie selbst boten eine starke Verteidigung auf. „Wir hatten sie in ihrem Positionsangriff gut im Griff und haben insgesamt nur 23 Tore gekriegt“, blickt Handschke zurück. „Das Problem war, dass sie davon sechs nach einem Gegenstoß erzielten. Das hat am Ende den Unterschied gemacht. Der Gegner hat sechs gemacht, wir einen.“ An die Abwehr-Leistung gilt es nun im Rückspiel anzuknüpfen, im Angriff „heißt es geduldig auf Chancen warten und bei jedem Wurf 100 Prozent Einsatz zeigen. Wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen.“ Tschechien, das mit Bundesliga- und Champions-League-Spielern im Kader antritt, bleibt weiterhin der Favorit. 

Ein Spiel zum Genießen

Noch größer wird die Herausforderung am Sonntag in Kroatien. Die Kroaten wurden im Februar hinter Dänemark Vize-Weltmeister und sind derzeit eine der besten Mannschaften der Welt. Das Hinspiel hatte Luxemburg mit 25:35 verloren. „Wir spielen jetzt im Land des Vize-Weltmeisters. Das ist für die Spieler und auch für mich ein einmaliges Erlebnis“, so Handschke. „Wir werden aber auch da versuchen, uns vernünftig zu verkaufen, und wollen zeigen, dass auch wir guten Handball spielen können.“

Der Kader für das Tschechien- und Kroatien-Spiel bleibt der gleiche wie gegen Belgien, allerdings müssen Ojié Etute, Sam Richard und Pierre Veidig diesmal verletzungsbedingt passen. Ersatz hat Handschke nicht nachnominiert. Er vertraut der Truppe, die auch im März den Sieg gegen Belgien holte und damit einen großen Schritt in Richtung des eigentlichen Ziels der Kampagne machte.

Mit dem Sieg gegen Belgien sollte sich die FLH-Auswahl nämlich den Verbleib in der Hauptqualifikation gesichert haben und nicht wie beim letzten Mal als eines der beiden schlechtesten Teams in die Relegation zur Vorqualifikation müssen. Die „Roten Löwen“ müssen hier allerdings hoffen, dass es an den letzten beiden Spieltagen nicht zu großen Überraschungen in anderen Gruppen kommt.

Der Kader

Im Tor: Mika Herrmann (HBD), Matush Lallemang, Guillaume Felici (beide Käerjeng), Kell Meyers
Feldspieler: Olivier Goergen (Löwen Oberberg/D), Felix Werdel (Sarrebourg HB/F), Armin Zekan (Käerjeng), Vincent Kreiselmaier (VfL Gummersbach/D), Adel Rastoder (BT Füchse/AUT), Raphael Guden, Lé Biel, Ben Weyer (alle Berchem), Loïc Kaysen (Longericher SC/D), Luke Kaysen (Bayer Dormagen/D), Itua Etute, Fynn Köller (beide HBD), Tom Krier, Luca Tomassini (beide Esch), Joé Schuster (SGSH Dragons/D)

Im Überblick

EM-Qualifikation, Gruppe 5, 5. Spieltag:
Am Mittwoch: 

18.45: Luxemburg – Tschechien
20.10: Belgien – Kroatien

Die Tabelle:
1. Kroatien 4 Spiele/8 Punkte
2. Tschechien 4/4
3. Belgien 4/2
4. Luxemburg 4/2

So geht es weiter:
6. Spieltag, am Sonntag: Kroatien – Luxemburg

Bereits gespielt:
Tschechien – Luxemburg 23:17
Luxemburg – Kroatien 25:35
Luxemburg – Belgien 22:32
Belgien – Luxemburg 24:27