Dienstag28. Oktober 2025

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Ein Gwada* für den Klassenerhalt

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Er kommt von den französischen Antillen und sorgt beim Swift Hesperingen für positive Stimmung. Winter-Neuzugang Kévin Lacroix ist für Trainer Angelo Fiorucci bereits jetzt ein Eckpfeiler der Mannschaft vom „Holleschbierg“.

Bereits im August 2010 trainierte Kévin Lacroix einige Wochen bei den Hesperingern mit. Damals hatte der 1,91-m-Mann sich entschieden, seinen Vertrag bei Viertligist Eintracht Trier nicht zu verlängern. Eine neue sportliche Herausforderung sollte her, und die hieß erst mal nicht Hesperingen. Der deutsche Regionalligist Sportfreunde Lotte hatte Interesse am Mann von der Karibikinsel Guadeloupe. „Ein Verein mit größeren finanziellen Mitteln und besseren sportlichen Aussichten als Trier. Leider wurde nichts aus dem Wechsel“, erklärt Lacroix, der ein Hochschuldiplom in Wirtschaftswissenschaften in der Tasche hat.

Steckbrief Kévin Lacroix

o Position: Verteidiger

o Geboren am 13.10.1984

o Nationalität: Franzose

o Bisherige Vereine: ESA Brive (F/bis 2007), Eintracht Trier (D/2007-2010), Swift (seit Januar 2011)

o Sonstiges: Gehört der Nationalmannschaft von Guadeloupe an

Kurz danach reiste er mit seinem damaligen Spieleragenten nach England, um Gespräche mit den Drittligisten Yeovil Town und Brighton & Hove Albion FC zu führen. Yeovil wollte ihn unter Vertrag nehmen, doch der Verteidiger sagte ab, weil sein Agent ihm vom Interesse des prestigeträchtigeren Klubs aus Brighton erzählt hatte. Dies entpuppte sich als Ente. „Der Präsident wollte mich, aber der Trainer nicht. Da ich Yeovil Town schon abgesagt hatte, gab es kein zurück mehr“, erklärt Lacroix.

Finale in Martinique

Nun war er ohne Verein und musste sich individuell fit halten. Spielpraxis sammelte er im November und Dezember bei der „Coupe caribéenne des nations“ in Martinique. Mit der Nationalmannschaft von Guadeloupe erreichte er das Finale, das im Elfmeterschießen gegen Jamaika verloren ging. Es war die beste Platzierung der „Gwada Boys“, so der Spitzname der Nationalmannschaft, seit der Gründung dieses Wettbewerbs 1983 und bedeutete zudem die Qualifikation für den Gold Cup (kontinentales Turnier zur Ermittlung des Fußballmeisters von Nord-, Mittelamerika und der Karibik).

Vom milden Klima der Karibik ging es zurück nach Hesperingen, wo eher ein rauer Abstiegswind wehte. „Durch die Kontakte zu ehemaligen Mitspielern aus Trier bin ich in Hesperingen gelandet.“

Vor allem in Angelo Fiorucci, seinem neuen Trainer, scheint der Neuzugang Begeisterung zu wecken. „Kévin ist ein sehr positiver Mensch und charakterlich einwandfrei. So einer tut der Mannschaft gut. Vor allem Moussa Touré blüht auf, seit Kévin da ist“, erklärt Fiorucci. Der Swift-Trainer sieht den Verteidiger jetzt schon als Führungsperson. Kévin Lacroix hingegen betont, dass bereits wenige Wochen nach Rückrundenstart ein großes kollektives Verständnis herrsche: „Ich wurde gut empfangen und das Zusammenspiel funktioniert bereits sehr gut. Der Sieg gegen Wiltz am ersten Spieltag der Rückrunde hat uns ungemein gutgetan.“

Nach dem 3:1-Sieg gab es gegen Käerjeng einen Rückschlag. „Wir haben ihren schnellen Stürmern zu viel Raum gelassen. Daraus müssen wir lernen, deshalb wurde in den letzten zwei Wochen an unserem Stellungsspiel gefeilt.“

Sich selbst beschreibt Kévin Lacroix als „athletisch und schnell“. Er gibt selbst zu, dass er dazu neigt, bei schwächeren Gegnern etwas nachlässig zu spielen und teilweise zu hohe Risiken zu gehen. Schuld daran könnte mitunter das karibische Blut sein, das in seinen Adern fließt …

*Bezeichnung der Einwohner von Guadeloupe