Freitag7. November 2025

Demaart De Maart

Echternacher Marathon: Luxemburger Siege durch Huberty und Krombach

Echternacher Marathon: Luxemburger Siege durch Huberty und Krombach

Jetzt weiterlesen!

Für 0,99 € können Sie diesen Artikel erwerben:

Oder schließen Sie ein Abo ab:

ZU DEN ABOS

Sie sind bereits Kunde?

LEICHTATHLETIK - Die Organisatoren des Echternacher Marathons hatten gestern doppelten Grund zur Freude; zum einen standen mit Christian Krombach und Sandra Huberty zwei einheimische Athleten auf dem obersten Treppchen und zum anderen konnte der Abwärtstrend der letzten Jahre gestoppt werden.

Romain Schlechter

Neun Jahre ist es bereits her, dass Luc Dhamen als letzter Luxemburger den „Grünen Marathon“ und damit seinen sieben Titel gewann. Nach Herbert Kosmala (2.24’39/1981) und Marc Agosta (2.21’30/1984 bzw. 2.19’50/ 1985) schrieb sich am Sonntag Christian Krombach als vierter Luxemburger in das Palmarès der RRE-Veranstaltung ein.

Es war vielleicht der lockerste Titelgewinn des Trispeed-Athleten, der bereits nach zehn Kilometern die Initiative ergriff und seine ärgsten Konkurrenten distanzierte. Nach 16 Kilometern wies der Deutsche Martin Schönberger einen Rückstand von 50″ auf Krombach auf, Titelverteidiger Georges Krier, Patrick Majerus, Michel Cerfontaine (B) und Alain Inglebert folgten auf weitere 45″. Nachdem Krier nach der halben Distanz mit Fußproblemen aus dem Rennen ausstieg, zeigte der Triathlet an der Spitze keine Schwäche und vergrößerte kontinuierlich seinen Vorsprung auf die Verfolger. Bei der 30-km-Marke war dieser auf 1’30“ auf den erst 18-jährigen Läufer aus Hessen und knapp 4′ auf Majerus, welcher sich mittlerweile von Inglebert lösen konnte, angewachsen. Regelmäßig wie ein Uhrwerk spulte Krombach die letzten Kilometer herunter und konnte sich im Ziel über seinen vierten Titel freuen. Celtic-Athlet Majerus hatte sein Rennen ebenfalls optimal eingeteilt und sicherte sich problemlos den Ehrenplatz, Inglebert belegte wie 2008 den dritten Podiumplatz. Bei den Frauen legte Titelverteidigerin Danièle Flammang ein forsches Tempo vor und ihre ärgsten Konkurrentinnen Sandra Huberty und Danièle Raach wiesen nach fünf Kilometern bereits einen Rückstand von 32″ auf. Nach 13 km hatte sich die Zweite des Vorjahres, Torielle Reding-Perreur, an die Spitze des Frauenfeldes gesetzt, die drei Verfolgerinnen folgten auf 1’30“ bzw. 1’55“. Die Vorentscheidung um den Titel fiel nach 28 km, als Huberty nach kluger Renneinteilung zur Trispeed-Athletin aufschloss und diese sofort distanzieren konnte. Während Flammang auf den letzten 10 km einbrach, konnte die Duathlonmeisterin (Lange Distanz) sogar noch zulegen und die lange führende Belgierin auf den letzten vier km noch abfangen. Am Ende fehlten der neuen Meisterin lediglich 9″ zur Verbesserung ihrer persönlichen Bestzeit. Mit allerletzter Kraft rettete Flammang ihren dritten Platz vor Danièle Raach ins Ziel.
Der erstmals durchgeführte Halbmarathon stieß bei den Läufern, trotz mäßiger Werbung, auf positive Resonanz. 347 Läufer(innen) erreichten das Ziel auf dem Marktplatz, eine Steigerung von 85 Konkurrenten gegenüber dem letztjährigen 10-Meilen-Lauf. Hicham Adidab und sein Freund Bouchaib Larhalmi machten den Sieg unter sich aus. Nach den 21,1 km lief der Sieger des diesjährigen „Ousterlaf“, Larhalmi, als Erster über die Ziellinie. Der dritte Rang von Marc Urwald war nie in Gefahr. Das Frauenrennen endete mit dem Erfolg der Deutschen Yvonne Jungblut, Line Dupont belegte als beste Luxemburgerin vor Nancy Gasperini den dritten Platz.

Aufschwung?

Die Organisation der Road Runners klappte vorzüglich und die neue Streckenführung fand bei der großen Mehrheit der Athleten einen positiven Anklang. Insbesondere der Halbmarathonlauf könnte in den kommenden Jahren für den erhofften Aufschwung der RRE-Veranstaltung sorgen. Ob der Marathonlauf mit 271 Konkurrenten im Ziel dann noch eine Daseinsberechtigung hat, kann bezweifelt werden.

Abgerundet wurde die 30. Auflage durch den Kinderlauf, welcher sich mit rund 170 „Kids“ einer ansehnlichen Beteiligung erfreute.

Zu hoffen bleibt, dass sich bald Nachwuchsläufer an die Marathondistanz trauen, denn die demografische Entwicklung in dieser Sportart wird immer bedenklicher – der Altersdurchschnitt der vier besten Luxemburger Athleten lag gestern bei 43 Jahren – und auch bei den Frauen, mit einem Durchschnitt von knapp 40 Jahren, ist ein Generationswechsel leider nicht in Sicht.

Stimmen

Christian Krombach (Meister): „Mit dem vierten Titel und einer Zeit unter 2.35′ habe ich mein Ziel erreicht. Eigentlich lief es heute ganz gut, nur der drehende Wind und die Rhythmuswechsel durch die engen Gassen der Abteistadt verhinderten eine schnellere Zeit. Die neue Streckenführung ist jedenfalls kurzweiliger und zuschauerfreundlicher. Nachdem ich die erste Hälfte mit Brian Bistrup gelaufen bin, musste ich den zweiten Streckenteil allein absolvieren. Mit der in vier Wochen stattfindenden 70,3 (Mitteldistanz)-Triathlon-WM in Clearwater/Florida werde ich meine Saison abschließen.Patrick Majerus (Zweiter):Es war ein perfektes Rennen und ich bin überglücklich. Nach vier Operationen (Nieren und Leiste) musste ich fast fünf Monate pausieren und konnte das Lauftraining erst wieder im Mai wieder aufnehmen. Dank der Unterstützung meiner Trainer Shed Meis und Romain Possing konnte ich diese unerwartete Leistung abrufen. In zwei Wochen werde ich mit der Armee-Mannschaft und meinen Lauffreunden Shed Meis, Dany Papi und Jeff Schuh die Luxemburger Farben bei der Marathon WM in Athen vertreten.Alain Inglebert (Dritter):Ich bin sehr zufrieden, dass ich wie 2008 erneut den dritten Podiumplatz belegen konnte. Nach 23 Km musste ich Patrick Majerus ziehen lassen und zum Schluss schmerzten Beine und Flüsse. Die neue Strecke gefällt mir gut, zwischen Steinheim und Rosport fühlte ich mich gestern am wohlsten.“

Sandra Huberty (Meisterin): „Das Rennen hat mir sehr viel Spaß gemacht und ich hätte noch einige Kilometer mehr laufen können. Nachdem Danièle frühzeitig ausgerissen war, wartete ich auf ihre ersten Ermüdungserscheinungen. Als ich nach 28 km an ihr vorbeizog, lief ich wie auf einer Wolke Richtung Ziel. Ich möchte mich dann auch bei meinen beiden Begleitern Carlo Ley und Paulo Gonçalves bedanken, die mich während des Rennens unterstützten und motivierten.“Danièle Flammang (Zweite):Ich bin tief enttäuscht, denn ich wollte meinen Titel verteidigen. Seit sechs Wochen plagt mich eine Oberschenkelzerrung und so hätte ich gar nicht an den Start gehen sollen. Ich war nicht optimal vorbereitet und mit meiner Zeit (rund 7‘ langsamer als 2009) bin ich auch nicht zufrieden.Danièle Raach (Dritte):Irgendwie ist der Wurm drin, seit den 100 km von Biel im Juni ist der Tank leer. Eisenmangel könnte eine Ursache sein, jedenfalls meldet sich der Körper zu Wort und benötigt wohl eine längere Ruhephase. Dennoch möchte ich noch ganz gerne am 21. November am „Trail Uewersauer“ teilnehmen.

Mike Leitz (Organisationschef): „Rundum bin ich sehr zufrieden, der Halbmarathon stieß auf eine positive Resonanz und mit angemessener Werbung kann die Beteiligung noch weiter ansteigen. Für die kommenden Jahre wollen wir die Startgebühren und die Preise attraktiver gestalten, die Marathonstaffel soll durch eine Zwei-Mann-Staffel beim Halbmarathon ersetzt werden. Zudem bin ich wirklich froh, dass mit Christian und Sandra zwei einheimische Athleten gewonnen haben. Für die kommenden Jahre möchte ich die 1.000er Marke ansteuern.“

RESULTATE

Marathon: 1. Christian Krombach 2:34.31, 2. Martin Schönberger 2:37.38, 3. Patrick Majerus 2:42.15, 4. Michael Cerfontaine 2:45.29, 5. Alain Inglebert 2:45.49, 6. Vincent Verrue 2:48.40, 7. Eric Baert 2:52.09, 8. Frank Muller 2:52.46, 9. Rosario Marchione 2:52.55, 10. Peter Klaus 2:53.25, 11. Jochen Valkeneers 2:53.58, 12. Tim Karius 2:54.19, 13. Eric Bosmans 2:55.33, 14. Kurt Bomere 2:55.43, 15. Marco Karier 2:55.46, 16. Philippe Morch 2:56.20, 17. Sven de Lange 2:56.34, 18. Rudi Döhnert 2:56.37, 19. Volker Zenzen 2:57.01, 20. Eddy Bonne 2:57.05, 21. Olivier Lefebvre 2:57.21, 22. Manuel Herren 2:57.26, 23. Ivan Muynck 2:57.49, 24. Marc Quadflieg 2:58.01, 25. Victor Gomes 2:59.03, 26. Roland Weber 2:59.04, 27. Jimmy Vanden Broeck 2:59.16, 28. Joris Casier 2:59.36, 29. Patrick Diederich 2:59.43, 30. Mario Gobatto 3:00.05, 31. Jean-Marc Craeynest 3:00.46, 32. Jean-Claude Marso 3:00.47, 33. Kris Laureys 3:01.36, 34. Nico Smessaert 3:03.29, 35. Eric Hübsch 3:03.44, 36. Otjacques Geoffroy 3:05.12, 37. Yves Wijnen 3:05.37, 38. Pierre Beauwens 3:05.49, 39. Gregory Burtomboy 3:06.47, 40. Marcus Kowalewski 3:07.06, 41. Sandra Huberty 3:07.28, 42. Eddy Bergenhuizen 3:07.54, 43. Tormod Sveen 3:08.24, 44. Alexandre Steffen 3:08.49, 45. Paul Kohnen 3:08.59, 46. Torielle Reding-Perreur 3:09.08, 47. Philippe Brown 3:09.53, 48. Thomas Vanbergen 3:09.58, 49. Aniel Gallo 3:10.13, 50. Laurent Vancayzeele 3:10.27… 61. Danièle Flammang 3:15:30, 63. Danièle Raach 3:16:34, 73. Marie-Christine Parisis 3:19:13

Halbmarathon: 1. Bouchaib Larhalmi 1:12.42, 2. Hicham Adidab 1:12.43, 3. Marc Urwald 1:13.05, 4. Arnaud Robin 1:16.25, 5. Brian Lykke Bistrup 1:17.12, 6. Hansi Pelzer 1:18.32, 7. Georges Krier 1:19.24, 8. Steve Hendriks 1:20.30, 9. Thierry Hubsch 1:20.30, 10. Pascal Berger 1:22.08, 11. Eric Louis 1:22.14, 12. Frank Schmitz 1:22.47, 13. Ludovic Huberty 1:24.13, 14. Willi Meyer 1:24.44, 15. Fabrice Prado 1:24.57, 16. Filip van Cauwenberghe 1:25.18, 17. Dan Stranen 1:25.21, 18. Werner Oberweis 1:25.28, 19. Jean-Marie Walisch 1:25.35, 20. Johann Wagner 1:25.39, 21. Yvonne Jungblut 1:25.58, 22. Roger Thilgen 1:26.03, 23. Frank Schmit 1:26.04, 24. Rudi Willems 1:26.25, 25. Erik Claeys 1:26.25, 26. Erich Alt 1:26.31, 27. Guy Wetzel 1:26.40, 28. Christian Heinrichs 1:27.11, 29. Erich Mossal 1:27.25, 30. Wendy Quadflieg 1:27.32, 31. Filip Butaye 1:27.39, 32. Sebastian Simmen 1:27.46, 33. Yves Mentgen 1:27.50, 34. Line Dupont 1:28.17, 35. Olivier Wahl 1:28.25, 36. Val Weidert 1:28.31, 37. Patrick Reinert 1:28.31, 38. Hans-Josef Leinen 1:28.55, 39. Claude Theisen 1:28.56, 40. Gunther Goemaere 1:28.58

ALLE RESULTATE:
www.marathon-echternach.lu